Mit zahlreichen Gästen hat der FV Tumringen am Wochenende sein 115-jähriges Vereinsbestehen gefeiert.
Drei Tage lang Spiel und Spaß hatte der Fußballverein Tumringen (FVT) für sein Jubiläumsfest organisiert: am Freitagabend ein Funino-Grümpelturnier für jedermann, am Samstag den jährlichen Narrencup, bei dem Geschicklichkeit und Teamgeist gefragt waren, und am Sonntag ein Sommerturnier zum Saisonabschluss. „Wir hatten einfach Lust, etwas zu machen“, antwortete Mitorganisator Jonas Kirsch auf die Frage, warum der FVT jetzt sein 115-jähriges Bestehen als Jubiläum feierte und nicht wie üblich erst sein 125-jähriges.
Der alte Kickplatz war der Bundesstraße im Weg
Als am 30. Oktober 1910 eine Handvoll junger Männer um Fritz Holdermann und Friedrich Schuler in Tumringen einen Fußballverein aus der Taufe hob, gehörte durchaus etwas Mut dazu. Denn Fußball war damals noch weitgehend unbekannt. Entsprechend stieß das Vorhaben im Dorf auf Misstrauen und Ablehnung, wie die Jubiläumsfestschrift vermerkt. Jahrelang wurde auf gepachteten Wiesen gekickt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wiederbelebt
Nach dem Ersten Weltkrieg nahm der FV Tumringen 1920 den Spielbetrieb wieder auf und stieg in den 1930er-Jahren bis in die zweithöchste DFB-Spielklasse auf. Von 1960 bis in die 1990er-Jahre erlebte der FVT weitere Erfolge, aber auch Rückschläge. 1981 verlor der Verein seinen Sportplatz wegen des Baus der B 317, konnte dann aber 1982 an seinen neuen Standort beim Grüttpark ziehen – ein Meilenstein.
Heute verfügt der FVT im Grütt über ein Clubheim, einen Rasen- und einen Kunstrasenplatz. Aktuell spielen zwei Herren-Teams im Verein. Die erste Mannschaft schaffte in der aktuellen Saison den Klassenerhalt in der Kreisliga A nicht und stieg ab. Doch der zweite Vorsitzende Gennadi Pawlow war im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich, dass der Aufstieg bald wieder gelingt. Man habe in der A-Jugend 17 Spieler, „tolle Jungs“, die man nach und nach in die Aktivmannschaften integrieren wolle.
Die Jubiläumsfestschrift bezeichnet die Jugendarbeit als „einen entscheidenden Faktor für die Stabilität“ des Vereins und dankt Gustav Sütterlin, Bernhard Escher und Manuel Krafft, den Jugendleitern der vergangenen 50 Jahre.
Vor zwei Jahren öffnete der FV Tumringen sein Angebot „ganz im Sinne eines zeitgemäßen Vereinsverständnisses“ für Mädchen und Frauen. Seit 2024 nimmt die SG „Grüttmädels“, eine Jugendspielgemeinschaft von FV Tumringen, FV Lörrach Brombach und SC Haagen, am Spielbetrieb teil. Auch das Damenteam des FVT trat 2024 zum ersten Mal in der Kreisliga an und gewann auf Anhieb den dritten Platz.
Auf begeisterte Resonanz stößt der jährliche „Tag des Mädchenfußballs“ der „Grüttmädels“. Darüber hinaus stellt der FVT der sozialen Organisation „Streetkickers 39“ seine Plätze und Lagerräume zur Verfügung.
Zehn Cliquen kämpfen um den Narrencup
Sein Engagement seit 115 Jahren hat der Verein am Wochenende mit viel guter Laune gefeiert. Zehn Fastnachtscliquen und andere Gruppen kamen am Samstag zum Narrencup. Mit mäßigem Erfolg, aber unter großem Gelächter und „Hallo“, versuchten sich die Frauen vom TV Tumringen beim Fußballdart. Tobi von der „Soggeflicker“-Clique aus Lörrach schaffte dagegen auf Anhieb 34 Punkte. An zehn Stationen vom Torwandschießen über Slalomdribbeln bis Dosenwerfen konnten die Teilnehmer Punkte sammeln. Bei allem Spaß war vielleicht auch ein bisschen Ehrgeiz dabei: Vor zwei Jahren hätten sie den Pokal gewonnen, und auch diesmal würden die Preise locken, erzählte Marc von der Guggemusik „Tschäddärä“.
Rasantes Funino-Turnier und wertvolle Preise
Sponsoren hatten für den Narrencup und für das Funino-Turnier am Freitag jeweils Preise im Wert von 500 Euro gespendet. Beim Funino-Turnier sorgte das Format mit Kleinspielfeld, zwei Toren, aber nur drei Spielern pro Team für spannende, rasante Spielverläufe. Mit dem Sommer-Turnier am Sonntag klang das Jubiläum aus.