Das Licht war da, spazieren ging jedoch niemand beim Albstädter "Lichtspaziergang" Foto: Nölke

Ortsgruppen beschweren sich vielerorts über fehlende Unterstützer. Keine Veranstaltung bei Stadtverwaltung angemeldet.

Über 400 Menschen haben am "Lichtspaziergang" gegen die Corona-Maßnahmen am Montag in Balingen teilgenommen - in Ebingen kam niemand. 

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Albstadt - Seit einigen Wochen finden bundesweit jeden Montagabend um 19 Uhr in Fußgängerzonen und auf Marktplätzen die sogenannten "Lichtspaziergänge" statt - eine friedliche Demonstration parteiunabhängiger Gruppen gegen die Maßnahmen der Bundesregierung. Im Zollernalbkreis stecken dahinter mehrere Organisationen wie etwa "Keine Panik Zollernalb" oder die "Freiheitsboten Zollernalbkreis".

Auf der Internetseite der Organisation "Keine Panik Zollernalb" wurde am Montagnachmittag noch in großen Buchstaben für die Lichtspaziergänge geworben: "Auch in Albstadt, Burladingen und Rottweil". Dieser Satz ist mittlerweile verschwunden. Warum? Der Betreiber der Internetseite wollte dazu keine Stellung beziehen. Möglicherweise hat es damit zu tun, dass statt eines Lichtspaziergangs in der Albstädter Fußgängerzone dort um 19 Uhr tote Hose war. Kein Mensch war unterwegs - und außer den Straßenlaternen waren auch keine Lichter zu sehen.

Sarah Braun erklärte als Pressesprecherin der Stadt Albstadt, dass ein solcher "Lichtspaziergang" auch nicht angemeldet gewesen war. Und auch für die kommenden Wochen seien bisher noch keine Anmeldungen beim Ordnungsamt eingegangen. 

Albstadt war wohl nicht alleine

Wie Recherchen unserer Redaktion zeigen, fiel der "Lichtspaziergang" wohl nicht nur in Albstadt ins Wasser. In verschiedenen Telegram-Gruppen, über die sich die Demonstranten organisieren, berichteten Mitstreiter davon, ganz alleine in einer Fußgängezone gestanden zu haben. In Rottweil seien es nur zwei Menschen gewesen, wie "Angela" in einer der Gruppen schreibt. "Mi ke" berichtet etwa, dass er "die dritte Woche ganz alleine" vor einem Rathaus gestanden habe und auch sonst beklagen sich viele der "Freiheitsboten" - wie sich die Mitstreiter in einigen Orte nennen - über wenig Unterstützung.

Die Balinger Gruppe rechnet hingegen mit noch mehr Zuspruch in den kommenden Wochen. Die Demonstration soll nun eventuell örtlich verlegt werden und auch eine kleine Band mit Gitarren und Gesang soll dabei sein, wie es aus einer Telegramm-Gruppe hervorgeht.