Fußball? Nein! Der WFV lässt den Spielbetrieb in seinen Ligen wegen der Coronavirus-Situation bis 31. März ruhen. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Fußball: WFV setzt Spielbetrieb in allen Ligen unterhalb der Oberliga bis 31. März aus

Auch der Württembergische Fußballverband (WFV) hat auf die aktuelle Entwicklung in Sachen Coronavirus reagiert und seine Vereine in einer Pressemitteilung darüber informiert, dass der Spielbetrieb bis zum 31. März ausgesetzt wird.

"Angesichts der dynamischen Lageentwicklung bei der Verbreitung des Corona-Virus haben die Verantwortlichen des Württembergischen Fußballverbandes entschieden, den Spielbetrieb ab sofort bis einschließlich 31. März 2020 komplett auszusetzen. Diese Regelung betrifft alle Ligen unterhalb der Oberligen Baden-Württemberg, und zwar in allen Altersklassen. Für die Spielklassen darüber entscheiden die jeweiligen Ligaträger."

"Unabhängig von behördlichen Vorgaben tragen wir damit der aktuellen Entwicklung Rechnung und werden unserer gesamtgesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Damit haben unsere Spieler, aber auch die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kurzfristig Klarheit und können entsprechend planen", erklärt Matthias Schöck, Präsident des WFV. Im Laufe des Donnerstags haben vermehrt Ortspolizeibehörden Allgemeinverfügungen erlassen, die eine Aufrechterhaltung des Spielbetriebs zum aktuellen Zeitpunkt nicht mehr vertretbar erscheinen lassen. "Wir wollen mit dieser Entscheidung auch unsere Vereinsvertreter und ehrenamtlichen Mitarbeiter entlasten und ihnen ein Stück weit die Verantwortung abnehmen", ergänzt WFV-Hauptgeschäftsführer Frank Thumm. In den kommenden Wochen wird der WFV die Entwicklungen intensiv beobachten und sorgfältig prüfen, inwieweit eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Einklang mit den Empfehlungen und Vorgaben der maßgeblichen Behörden möglich ist.

Auf Verständnis stößt diese Maßnahme beim Trainer des Landesligisten FC 07 Albstadt, Alexander Eberhart. "Durch die dynamische Entwicklung macht es Sinn, dass der WFV so entschieden hat. Denn so haben alles Klarheit, und es ist einheitlich. Fußball ist nicht alles – die Gesundheit steht an oberster Stelle und dann kommt lange nichts mehr und erst danach alles andere." Er werde mit seiner Mannschaft das Training nicht komplett aussetzen, sondern etwas herunter fahren, kündigt Eberhart an. "Schließlich müssen wir ja damit rechnen, dass es danach weitergeht." Wobei der FC-Trainer auch die Frage aufwirft, ob der Spielbetrieb überhaupt wieder aufgenommen werden kann. "Denn die Termine für Nachholspiele werden immer weniger. Sollte die Saison dann ganz abgebrochen werden, dann ist es eben so. Es gibt Wichtigeres als Fußball."

"Bei uns ruht ab sofort der komplette Trainingsbetrieb bis auf die erste Mannschaft", sagt der Sportvorstand der TSG Balingen, Alexander Schreiner. "Wir werden einen Krisenstab bilden und versuchen noch weitere Informationen vom WFV zu erhalten. Ich gehe aber davon aus, dass wenn der Spielbetrieb bis zum 31. März ruht, wir auch bis dahin nicht trainieren werden. Wichtig ist, dass wir alle unsere Spieler und Trainer über die Situation schnell informieren", sagt Schreiner, "Ich finde es mutig vom WFV, so zu handeln. Aber für mich ist es die einzig richtige Konsequenz."

So sieht es auch der Spielertrainer des TSV Trillfingen, Dennis Söll: "Die Gesundheit ist unser wichtigstes Gut, das wir haben. Deshalb müssen wir auch alles dafür zu tun, um diese zu bewahren." Schon vor WFV-Absage habe sich der TSV Trillfingen dazu entschieden, seine Hauptversammlung abzusagen. Das Training am Donnerstag habe er ebenfalls absagt. "Wir warten über das Wochenende mal ab, wie sich die Lage entwickelt, und ob wir dann weiter trainieren werden."

Eine Aussetzung des Trainingsbetriebes kann sich auch der Trainer des Landesligisten TSV Straßberg, Oliver Pfaff vorstellen. "Ich werde das aber noch mit dem Spielerrat besprechen. Wir müssen die Situation noch abwarten. Bei uns ist das Problem, dass schon jetzt fünf Nachholspiele haben. Sollte dies Saison fortgesetzt werden, bekommen wir große Terminprobleme. Falls die Saison abgebrochen wird, plädiere ich dafür, dass alles auf Null gestellt und Auf- und Abstieg ausgesetzt werden, so dass in der neuen Spielzeit alle in den gleichen Ligen spielen wie jetzt."

Der Coach des Landesligisten TSV Nusplingen, Enrico Sisto will sich mit der Mannschaft über die Situation besprechen. "Ich werde es so handhaben, dass ich den Jungs anbieten werde zu trainieren. Wer sich aber unwohl fühlt oder Ängste hat, der kann Zuhause bleiben. Schließlich kann man ja niemand dazu zwingen. Die Gesundheit geht schließlich vor." Sisto hält es für fraglich, dass im April der Spielbetrieb fortgesetzt wird. "Das ist organisatorisch nicht mehr machbar. Die Saison sollte dann auf Null gestellt werden." So wie beim Landesligateam verhält es sich bei den Bärtalern auch bei der zweiten Mannschaft und im Jugendbereich. "Natürlich werden wir alle Eltern der Jugendspieler über die Situation informieren. Es obliegt, dann den Eltern und den Trainern, ob sie trainieren werden", sagt der Fußball-Abteilungsleiter des TSV, Kenny Staiger.