Landesliga: VfB gilt als klarer Titelfavorit. Klassenerhalt bei vier Teams erklärtes Ziel. FC 07 Albstadt will "Tabelle umdrehen".
Gleich fünf Mannschaften aus dem Fußballbezirk Zollern spielen in dieser Saison in der Landesliga Staffel IV, die am Wochenende in die neue Spielzeit startet. Vor dem Auftakt äußern sich die Trainer des Zollern-Quintetts zur Vorbereitung, den Saisonzielen sowie Titelfavoriten und Abstiegskandidaten.
"Im Großen und Ganzen war ich mit der Saisonvorbereitung zufrieden. Die Spieler waren maximal zehn Tage im Urlaub. Die Jungs haben in den Trainingseinheiten super mitgezogen. Es ist nach dem personellen Umbruch eine Aufbruchsstimmung zu spüren. Dazu tragen auch die Neuzugänge bei, die frischen Wind herein gebracht haben und auch menschlich sehr gut zu uns passen", sagt der Trainer des FC 07 Albstadt, Alexander Eberhart. "Nach dem wir in den vergangenen acht Jahren in der Verbandsliga immer im hinteren Bereich gespielt haben, wollen wir nun in der Landesliga die Tabelle umdrehen – im Klartext heißt das, unser Ziel ist es, vorne mitzuspielen", sagt der 45-Jährige, der neben dem VfB Friedrichshafen, den FV Biberach und den FV Rot-Weiß Weiler als heißeste Titelanwärter sieht. "Ich denke, dass fünf, sechs Mannschaften vorne mitspielen werden, und für den Rest geht es wohl um den Klassenerhalt. Wer das sein wird, das maße ich mir nicht an – ich hoffe wir zählen nicht zum Rest."
Ebenso Neuland wie die Albstädter betreten die beiden Aufsteiger TSV Trillfingen und TSV Nusplingen.
"Die Vorbereitung war, mit dem Pokalspiel in Ravensburg, das wir als Test betrachtet haben, in der Summe ganz in Ordnung", zeigt sich der Trillfinger Spielertrainer Dennis Söll zufrieden. "In Ravensburg haben wir uns in der zweiten Hälfte gesteigert und auch gezeigt, was wir uns im Training erarbeitet haben. Die Beteiligung im Training war sehr gut. Die Vorbereitung ist aber nicht mit dem ersten Saisonspiel angeschlossen, sondern wird sich schon noch einige Wochen hinziehen. wir haben schon noch Einiges vor", weiß der 28-Jährige. In Sachen Saisonziel, so Söll, "ist es schon optimistisch, den Klassenerhalt anzustreben. aber das kann nur unser Ziel sein." Bei den Titelkandidaten setzt der Trillfinger Spielertrainer mit Friedrichshafen, Weiler sowie den Verbandsliga-Absteigern Laupheim und Albstadt auf die "üblichen Verdächtigen". "Ein Überraschungsteam wird es sicher auch noch geben. Die fünf Aufsteiger werden um den Klassenerhalt kämpfen, und dann wird sich noch die eine oder andere Mannschaft dazu gesellen, die vorab noch keiner auf der Rechnung hat."
Zufrieden mit der Vorbereitung war auch sein Nusplinger Trainerkollege Enrico Sisto. "Es haben alle sehr gut mitgezogen. Es ist nur schade, dass jetzt wo es los geht, doch einige Spieler im Urlaub sind – aber den anderen Vereinen geht es sicher auch so." Für Sisto gibt es in der kommenden Saison nur ein Ziel: "Als Aufsteiger, der nicht viel investiert hat – unsere Neuzugänge sind ehemalige Jugendspieler – kann es für uns nur um den Klassenerhalt gehen. Zu den Favoriten zählt der Nusplinger Übungsleiter Weiler und Friedrichshafen – "die Aufsteiger werden kämpfen müssen, um drin zu bleiben."
Noch etwas länger Zeit, sich auf die neue Runde vorzubereiten haben die TSG Balingen II und der TSV Straßberg, die ihr Derby, das zum Saisonauftakt über die Bühne gehen sollte, auf den 3. Oktober verlegt haben.
Für den Coach der TSG Balingen II, Joachim Koch, ist die Rundenvorbereitung durchwachsen verlaufen. "Wir haben vier, fünf Langzeitverletzte und bedingt durch die Urlaubszeit einen beschränkten Kader zur Verfügung, deshalb gab es Höhen und Tiefen. So haben wir das Internationale Turnier in Kreuzlingen gewonnen, aber auch hohe Niederlagen gegen den SC Tuttlingen und die Young Boys aus Reutlingen kassiert. Im Pokal gegen den FC Wangen haben wir dann richtig gut gespielt", resümiert der TSG-Coach. Befragt nach dem Saisonziel gibt es für Koch nur eine Devise: "Das ist ganz klar der Ligaverbleib. In dieser Saison ist ein verschärfter Abstieg mit fünf Absteigern. Da braucht man mindestens 40 Punkte, um die Klasse zu halten, und die wollen wir möglichst schnell erreichen." Als Titelanwärter sieht der TSG-Coach die Verbandsligaabsteiger FC 07 Albstadt und FV Olympia Laupheim, sowie Vizemeister VfB Friedrichshafen sowie den FV Biberach und den FV Rot-Weiß Weiler im erweiterten Favoritenkreis. "Wer um den Klassenerhalt kämpft, ist schwer einzuschätzen, schließlich sind sieben neue Mannschaften in der Liga. Aber die Aufsteiger werden es traditionell schwer haben bei fünf Absteigern."
Sehr interessant und erkenntnisreich war die Vorbereitung für Oliver Pfaff, den Trainer des TSV Straßberg. "Wir haben versucht, in unserer Spielanlage etwas zu verändern und offensiver zu agieren. Wir haben in den Testspielen auch mehr Tore geschossen, aber auch mehr Gegentore kassiert. die Jungs haben sich dabei sehr willig gezeigt – aber wir müssen schon noch die richtige Balance finden", blickt der 46-Jährige zurück. "Es sind sechs, sieben Mannschaften, die vorne mitspielen, für den Rest geht es um die Plätze über dem Strich der Abstiegszone im Kampf um den Klassenerhalt. Da wir nicht den Fünf zählen, die mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden, muss unser Ziel sein, so früh wir möglich 40 Punkte zu holen und ruhig zu bleiben, wenn es mal nichts so läuft." Zu den Top-Sechs im Meisterschaftsrennen zählt Pfaff Friedrichshafen, Biberach, Weiler, Albstadt, Laupheim, Mengen und Balingen. "Die werden um die ersten beiden Plätze kämpfen; für die restlichen zehn Teams geht es um die drei Plätze über dem Strich", ist sich Pfaff sicher. "Da kann es schon die eine oder andere Überraschung geben. Deshalb lässt es sich auch schwer vorher sagen, wer am Schluss auf den hinteren Rängen sich wiederfinden wird."