Achtelfinale: Shaqiri soll’s gegen den Favoriten Argentinien richten.

Die Warnung von Bayern-Coach Pep Guardiola haben Lionel Messi und Co. vor dem WM-Achtelfinale gegen die Schweiz gar nicht mehr gebraucht. Argentiniens K.o.-Statistik gegen europäische Teams ist bedenklich genug.

Seit 28 Jahren gelang den Südamerikanern in den "Alles-oder-Nichts"-Spielen bei Fußball-Weltmeisterschaften kein Sieg mehr in der regulären Spielzeit gegen ein Team aus Europa. Der letzte datiert vom 29. Juni 1986 – das 3:2 im Finale der Mexiko-WM über Deutschland. Argentinien zittert nicht vor dem brisanten Duell heute in São Paulo, aber der WM-Mitfavorit geht die Herausforderung gegen das Team von Trainer Ottmar Hitzfeld wie ein Finale an. "Wir beginnen jetzt mit einer entscheidenden Phase. Da gibt es keinen Platz für Fehler", erklärte Abwehrspieler Pablo Zabaleta vom englischen Meister Manchester City und dokumentierte mit der Aussage einmal mehr die Sachlichkeit, mit der seine Mannschaft alle drei Vorrundenspiele gewann. Auch Keeper Sergio Romero warnte vor Übermut oder Nachlässigkeiten. "Es ist ein europäischer Rivale, der anders spielt. Ein Gegner, der viel Ballbesitz hat. Wir müssen ruhigbleiben und daran denken, was wir können."

Die Vorsicht ist begründet. Schließlich hat der Außenseiter ja auch noch seinen eigenen Messi: Bayern-Jungstar Xherdan Shaqiri. "Man muss auf ihn aufpassen", betonte sogar Guardiola jüngst bei einer Veranstaltung in Buenos Aires. Der kraftvolle und schnelle Angreifer vom deutschen Rekordmeister schoss die Schweizer mit einem sehenswerten Dreierpack beim 3:0 gegen Honduras in die Runde der besten 16 und verzögerte damit auch den Vorruhestand von Hitzfeld. Shaqiri auf der einen, Messi auf der anderen Seite – von der Körpergroße ein Duell auf Augenhöhe. Die beiden Turbodribbler messen gerade mal 169 Zentimeter. Shaqiri hat bisher drei Tore erzielt, Messi vier, aber verlieren kann eigentlich nur der Weltstar vom FC Barcelona.

Fast alle Hoffnungen des zweimaligen Weltmeisters im ersten Spiel "auf Leben und Tod" (Zabaleta) ruhen auf seinem Kapitän."Du kannst dir noch so viele Videos von Messi anschauen, wenn er im entscheidenden Moment wieder etwas Überraschendes macht, haben die alle nichts genützt", konstatierte der Schweizer Keeper Diego Benaglio vom VfL Wolfsburg.

Trotzdem will Hitzfeld keinen Sonderbewacher auf den viermaligen Weltfußballer abstellen. "Es ist aber auch klar, dass es schwierig sein wird, Messi komplett aus dem Spiel zu nehmen", sagte Hitzfeld.