Deutsche Elf: Bundestrainer setzt aber weiter auf Kontinuität.

Die Spannung steigt im Stundentakt vor dem hitzigen Duell im schwül-warmen Recife. Vor der Partie um den Gruppensieg am Donnerstag (18 Uhr/ZDF) gegen die USA musste sich Löw damit auseinandersetzen, wie er seinem Team nach dem am Ende wilden 2:2 gegen Ghana wieder mehr Organisation und Stabilität geben kann – eventuell auch durch personelle Veränderungen.

 

Für radikale Umbaumaßnahmen aber sieht der Chef der schwarz-rot-goldenen Titelmission nach 13 Länderspielen nacheinander ohne Niederlage keinen Anlass. Auch die Diskussionen über die womöglich suboptimale Rolle für Kapitän Lahm als Mittelfeldspieler blockte Löw ab. "Manchmal nimmt man diese Dinge auch wahr, aber als Trainer kann man nicht immer alles über den Haufen werfen", erklärte der 54-Jährige deutlich.

Zweifel lässt sein Masterplan nicht zu. "Warum sollte ich jetzt nach einem Spiel irgendwie unsicher werden?", sagte Löw: "Diejenigen, die nach dem Portugal-Spiel gesagt haben, wie gut die Lösung mit Philipp Lahm im Mittelfeld ist, die diskutieren jetzt nach einem schlechteren Spiel: ›Soll er nicht zurück auf die Außenverteidiger-Position?‹"

"Keine dummen Situationen im Aufbauspiel provozieren", lautet eine zentrale Vorgabe für das spezielle Duell gegen die USA, verriet Torjäger Thomas Müller. Gegen Ghana hatten ein Fehler im Spielaufbau von Kapitän Lahm sowie ein kurzes Zögern von Sami Khedira zum Rückstand geführt.

"Philipp hat sicherlich nicht unbedingt den besten Tag erwischt. Er hat zuvor bei Bayern München auf dieser Position viele gute Spiele gemacht", meinte Löw und ergänzte entschlossen: "Ein Trainer darf sich von der öffentlichen Meinung nicht ständig beeinflussen lassen." Bringt Löw also auch gegen die USA wieder dieselbe Startelf wie in den ersten beiden Spielen in Brasilien, zumal Khedira und Jérome Boateng ihre Verletzungen überwunden haben? "Denkbar, muss aber nicht unbedingt sein. Wir haben unterschiedliche Lösungen für Spiele, müssen nicht unbedingt mit der gleichen Aufstellung spielen", erwiderte der Bundestrainer. Am ehesten könnte wohl noch Bastian Schweinsteiger in die erste Elf rücken. Khedira wirkte im zweiten WM-Spiel matt.

Dass ein Remis beiden Teams zum Weiterkommen reicht, ist für den Bundestrainer nur Theorie: "Wenn man von vornherein auf Unentschieden spekuliert, geht es meist schief." Und auch Klinsmann meint: "Für eine US-Mannschaft war und ist so etwas undenkbar. Die Amerikaner kämpfen immer für Siege. Das ist unser Spirit."