Jubel und Ausgelassenheit? Bislang Fehlanzeige. So richtig Stimmung scheint bei der Fußball-WM zumindest in Calw offenbar noch nicht aufzukommen. Foto: © Ingo Bartussek - stock.adobe.com

Kommt in Calw WM-Stimmung auf? Zumindest die Citymanagerin merkt davon wenig.

Calw - Fußball-Weltmeisterschaft? Normalerweise sind das vier Wochen, in denen es kaum ein anderes Thema gibt. Nicht nur unter eingefleischten Fußballfans, sondern auch bei jenen, die sich von der Stimmung des Turniers mitreißen lassen. Und bei Gastronomen sowie Veranstaltern, für die ein Public Viewing eine einträgliche Sache sein kann.

Doch dieses Jahr ist das anders. Die WM in Katar ist nicht nur viel kritisiert, sondern scheint vielerorts schlicht kein Thema zu sein. Letzteres beobachtet zumindest Calws Citymanagerin Johanna Klug.

Kein "richtiges" Public Viewing

Sie hat sich bei den Gastronomen im Stadtgebiet ein wenig umgehört. Zwar gebe es durchaus einige Lokale, bei denen das Turnier auf einem Fernseher zu sehen ist. Jedoch sei das keine Besonderheit, sondern das TV-Gerät laufe dort praktisch immer. Von einem "richtigen" "Public Viewing" mit Leinwand, Dekoration und allem drum und dran, wie es bei früheren Turnieren häufig auf die Beine gestellt wurde, weiß Klug nichts.

Auch darüber gesprochen werde in Calw kaum, so ihre Erfahrung der vergangenen Tage. Ihrer persönlichen Einschätzung zufolge haben viele Menschen die WM gar nicht auf dem Schirm. Vielmehr hätten sie und insbesondere Gastronomen und Händler auf den Weihnachtsmarkt hingefiebert. Zudem kann sich Klug vorstellen, dass auch der Austragungsort Katar, respektive die Menschenrechtsverletzungen dort dafür gesorgt haben, dass viele Menschen das Turnier boykottieren wollen. "Da hat jeder sein eigenes Thema."

"Ich glaube, da sind viele wahnsinnig gespalten"

Fanartikel sind der Citymanagerin bisher in Calw noch nicht unter die Augen gekommen. Lediglich teilweise passendes WM-Gebäck habe sie bei einer Bäckerei gesehen.

"Ich glaube, da sind viele wahnsinnig gespalten, bei dem was in Katar bereits passiert ist und immer noch passiert", so Klugs Fazit.