Gruppe E: Das 2:5 ist die höchste WM-Niederlage der Eidgenossen seit 1966.

Mit traumhaftem Offensivfußball hat sich Frankreich in den Kreis der Mitfavoriten gespielt und Ottmar Hitzfelds Schweizer Mannschaft die höchste WM-Niederlage seit 1966 zugefügt.

Die "Equipe tricolore" feierte am Freitag in Salvador ein berauschendes 5:2 (3:0) gegen den Nachbarn und zelebrierte dabei ein wahres Angriffsfeuerwerk. Mit sechs Punkten und 8:2 Toren bestehen nur noch theoretische Zweifel am Weiterkommen der Franzosen, die im Viertelfinale auf die deutsche Mannschaft treffen könnten.

Olivier Giroud (17.), Blaise Matuidi (18.) Mathieu Valbuena (40.), Karim Benzema (67.) und Moussa Sissoko (73.) schossen den auch in dieser Höhe verdienten Sieg der Franzosen heraus. Als die Franzosen in der Schlussphase das Tempo zurücknahmen, kamen die Schweizer durch Blerim Dzemaili (81.) und Granit Xhaka (87.) zu ihren Ehrentreffern.

Dabei hätte es noch schlimmer für die Schweizer kommen können, wäre Benzema nicht mit einem Foulelfmeter an Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio gescheitert (33.). Für die Hitzfeld-Elf, die mit einem glücklichen 2:1 gegen Ecuador ins Turnier gestartet war, entscheidet nun das abschließende Gruppenspiel gegen Honduras am Mittwoch (22 Uhr) über den Achtelfinal-Einzug.

Dass die Schweizer auch nach 22 Jahren weiter auf einen Sieg gegen Frankreich warten müssen, war bereits nach der ersten Halbzeit klar. Mit blitzschnell vorgetragenen Angriffen brachte der Weltmeister von 1998 die Hitzfeld-Elf immer wieder in die Bredouille und nutzte dabei die Fehler in der Schweizer Hintermannschaft eiskalt aus. Das erste Tor, zugleich das 100. in der französischen WM-Historie, erzielte Giroud mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke. Die Schweizer hatten den Schock noch gar nicht verdaut, da erhöhte Matuidi aus kurzer Entfernung auf 2:0. Vorausgegangen war ein schlimmer Abspielfehler von Valon Behrami. Und kurz vor der Pause vollendete Valbuena einen traumhaft vorgetragenen Angriff über Raphael Varane und Giroud.

Davor hätte Benzema noch vom Elfmeterpunkt treffen müssen, nachdem er von HSV-Verteidiger Johan Djourou unverständlicherweise nahe der Torauslinie gefoult worden war. Den Abpraller beim parierten Elfmeter setzte dabei Yohan Cabaye mit einem wuchtigen Schuss an die Latte.

In der zweiten Halbzeit war aber auch Benzema an der Reihe. Begünstigt von einem Fehler von Philippe Senderos war der Angreifer von Real Madrid nach Zuspiel von Paul Pogba zur Stelle. Anschließend traf auch Sissoko. Mit tiefen Sorgenfalten notierte Hitzfeld die vielen Fehler.

Und die Schweizer? Eine Chance von Bayern-Star Xherdan Shaqiri war noch die beste Möglichkeit im ersten Durchgang, doch der Schuss des schnellen Mittelfeldspielers ging knapp vorbei.

Dabei musste die Schweizer Nationalmannschaft den frühen Ausfall des früheren Berliners Steve von Bergen verkraften. Giroud hatte den Defensivmann im Gesicht getroffen, stark blutend musste von Bergen mit einer leichten Gehirnerschütterung für Senderos weichen.