Vollen Einsatz, wie hier in der Begegnung beim Aufstiegsanwärter in Deckenpfronn, wollen die Gültlinger (rote Trikots) auch heute Abend im Nachholspiel zu Hause gegen den 1. FC Altburg bringen. Foto: Kraushaar

Bezirksliga: SV Gültlingen geht optimistisch ins Nachholspiel gegen 1. FC Altburg. VfL Nagold II trifft auf TSV Haiterbach. 

Zumindest wenn es um die Termingestaltung in der Fußball-Bezirksliga Böblingen/Calw geht, benötigt man keinen Staffelleiter mehr. Wer, wann, wo gegen wen spielt, das bestimmt in diesen Tagen ein unsichtbarer Virus mit großer Wirkung.

Corona sorgt dafür, dass nichts mehr ist wie es noch vor ein paar Monaten war. So werden am heutigen Mittwochabend die Partien zwischen dem VfL Nagold II und dem TSV Haiterbach vom 2. Spieltag sowie zwischen dem SV Gültlingen und dem 1. FC Altburg aus der 6. Runde nachgeholt.

VfL Nagold II – TSV Haiterbach (19 Uhr). "Wir haben das Glück gepachtet, Corona begleitet uns konsequent", so der Nagolder Trainer Mario Kovacevic – und das ist ironisch zu verstehen. Während ein Teil der Mannschaften bereits zehn Begegnungen austragen konnte, schafften es die Nagolder erst siebenmal in die Manege. Die Aufgabe jetzt heißt TSV Haiterbach. "Für uns geht es darum, den Anschluss an das hintere Mittelfeld zu finden", so Kovacevic, der die 90 Minuten pragmatisch angeht. "Gewinnen wir, haben wir Anschluss gefunden. Wenn nicht, dann hat sich nicht allzu viel verändert, außer der Tatsache, dass wir ein Spiel weniger haben um zu punkten." Personell hat Mario Kovacevic alles zur Verfügung, was zur Verfügung stehen könnte.

"Wir haben regeneriert", so der Haiterbacher Spielertrainer Marcel Schuon zum spielfreien Wochenende. Das hat sich durchaus auch angeboten vor den schweren Auswärtsspielen am heutigen Mittwoch in Nagold und am Sonntag in Gechingen. "Solche Derbys, das sind immer enge Kisten, zumal in dieser Partie keiner als Verlierer vom Platz gehen möchte." Marcel Schuon geht davon aus, dass die Nagolder wohl mit Anleihen aus dem Landesliga-Kader antreten werden. Dazu kommt, dass zwischen den beiden Vereinen eine "kleine Rivalität" herrscht. Letztendlich geht es aber um drei Punkte. "Die benötigt der Gegner aktuell dringender, auch wenn wir nichts zu verschenken haben." Personell sieht es beim TSV Haiterbach relativ gut aus. Derzeit steht lediglich Novo Papaz (Adduktorenprobleme) auf der Ausfallliste. Hinzukommen könnte allerdings auch noch Kapitän Michael Kaupp kommen was davon abhängt, ob sich sein zweites Kind erst mal noch in Geduld übt oder seinen Papa doch um dieses Derby bringt.

SV Gültlingen – 1. FC Altburg (19.30 Uhr). "Diese Niederlage haben wir uns selber zuzuschreiben, weil wir uns für unsere gute Leistung gegen einen starken Gegner nicht belohnt haben", bewertete der Gültlinger Spielertrainer Jens Schaible das jüngste 2:4 beim SV Deckenpfronn. Abhaken und weiter machen ist jetzt angesagt, denn mit dem 1. FC Altburg wartet bereits der nächste Gegner, der sich im Lostopf eins befindet. Immerhin gab es vor der Deckenpfronner Partie drei Siege für den SV Gütlingen und das zeigt, was möglich ist. "Wir kennen die Altburger. Das ist eine gute Truppe mit einem starken Hansi Lörcher vorne drin", hat sich Jens Schaible seine Gedanken gemacht. "Wir schauen nach uns und wollen mit Mut und Ehrgeiz punkten."

Etwas Gutes hatte derweil der hessische Schwab, seines Zeichens FCA-Spielleiter mit Vornamen Willi und als Daueroptimist bekannt, trotz des 3:3 seiner Altburger beim SV Nufringen erkannt. "Nach Rückschlägen stecken wir den Kopf nicht mehr so schnell in den Sand wie früher, sondern machen weiter." Dies ist sicher kein schlechte Vorgehensweise, wobei bislang auffällt, die Mannen von Spielertrainer Benjamin Barg sind die perfekten Ehemänner. Sie bringen daheim (fünf Spiele, fünf Siege) die totale Leistung, während auswärts (1-1-2) Ladehemmung (noch) herrscht. "Wir sind gewarnt. Die Gültlinger haben sich gefangen und zuletzt beachtliche Resultate erzielt", so der Spielleiter. "Aber wer oben dran bleiben möchte, der muss seine Spiele gewinnen." Markus Schneider fehlt dem FC Altburg aus beruflichen Gründen.