Den Bösinger Angreifern will Chris Fast, Keeper des SV Zimmern, den Ball wegschnappen. Foto: Archiv

Landesliga: VfB Bösingen-Coach Michael Neumann hofft auf nötige Einstellung. 

Nur vier Punkte aus den vergangenen sechs Spielen haben beim VfB Bösingen zum Verlust von Tabellenplatz fünf geführt. Inzwischen ist der VfB in die gefährdete Tabellenregion abgerutscht und hat nur noch vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

Während sich der VfB Bösingen derzeit scheinbar im Aufzug nach unten befindet, hat sich Lokalrivale SV Zimmern mit zwei Siegen in den vergangenen Spielen eindrucksvoll in der Liga zurückgemeldet. Für den VfB stellt sich nun die Frage aller Fragen: Gelingt ausgerechnet in Zimmern die Wende?

Wenn’s nur so einfach wäre: Schalter umlegen – und gut. Den Weg aus ihrer Krise sucht der VfB Bösingen schon seit der 2:3-Niederlage gegen den SV Nehren am 16. Spieltag; nur er findet ihn nicht. Nicht in Pfullingen (1:2), nicht bei der SG Mühlen Ahldorf (2:2), nicht beim SV Böblingen (2:3). Woran liegt’s? Fakt ist: In den zurückliegenden sechs Partien handelte sich der VfB 15 Gegentreffer ein – macht fast drei Genickschläge pro Spiel. Selbst getroffen haben die Bösinger im selben Zeitraum elf Mal.

Ergo: An diesem Missverhältnis muss gearbeitet werden, ansonsten wird es so schnell nichts mit dem ersehnten Erfolgserlebnis. Glück oder Pech spielen bei dieser Betrachtung keine Rolle, schließlich geht es um einen sichtbaren Trend und nicht um einzelne Spielsituationen. Dass sich die – scheinbar – unglücklichen Spielverläufe ähneln, ist kein Zufall. Vielmehr sind sie Ausdruck dessen, was die Elf derzeit zu leisten imstande ist. Und das ist, seit Wochen, zu wenig.

Für VfB-Trainer Michael Neumann stellt sich die Ausgangssituation deutlich dar: "Wir sind der krasse Außenseiter. Da reicht nur ein kurzer Blick auf die Tabelle, um das zu verdeutlichen". Von entscheidender Bedeutung für den Bösinger Chefcoach ist, "dass die Mannschaft endlich kapiert, um was es für uns geht". Und das keinesfalls nur in diesem Derby. "Dazu braucht man grundsätzlich nie viel zu sagen im Vorfeld. Vielmehr stecken wir, so hart das für so manchen auch klingen mag, im Abstiegskampf".

Diesen zu bestehen und im Derby eine gute Rolle zu spielen, verlange von "jedem, aber auch von jedem Spieler, hundertprozentigen Einsatz". Den hat Neumann zuletzt nicht nur im Training vermisst. Zurück bleibt die große Frage, wie das in die Köpfe der VfB-Kicker rein zubekommen ist, vor allem auch ankommt. Im personellen Bereich muss Neumann auf Michael Bantle (Knieverletzung) sowie auf Marius Beiter, der in Böblingen Gelb-Rot erhielt, verzichten.