Dass auch der FC Kandern auf die beiden Aufstiegsspiele zur Bezirksliga Hochrhein verzichtet hat, gefällt Tim Großklaus aber mal so gar nicht. Bangen muss indes Stetten II.
Großklaus weilte gerade mit seiner Familie in Südfrankreich, als ihn der Anruf der Kanderner Vorstandschaft erreichte. „Ich habe schon Zweifel herausgehört, aber niemals damit gerechnet, dass 15 Minuten später wieder ein Anruf kommt, bei dem mir mitgeteilt wird, dass wir auf den Aufstieg verzichten werden. Das hat mich echt überrascht. Das muss ich jetzt aber akzeptieren. Ich bin da anderer Meinung und daher auch enttäuscht.“
Großklaus weiter: „Ich arbeite nicht eine Saison lang, um etwas zu erreichen, und am Ende wird es nicht wahrgenommen. Das ist nicht meine Philosophie. Ich möchte maximalen Erfolg. Das war schon immer so.“ Dass die Meinung des Trainerteams nichts wert war, sei für Großklaus schade und enttäuschend. „Das ist wie ein Vertrauensbruch für mich.“ Der Ex-Profi befindet sich noch bis Mittwoch im Urlaub. Großklaus braucht nun erst einmal ein paar Tage, um diesen Entschluss zu verdauen. Wie es mit ihm und dem FC Kandern dann weitergeht, ist offen.
Todtmoos steigt nach nur einem Jahr wieder ab
Durch den 2:1-Auswärtssieg beim SV Todtmoos beendete der FCK diese Spielzeit auf einem hervorragenden dritten Tabellenplatz. Da bereits der SV Eichsel bekannt gegeben hatte, dass er nicht aufsteigen wollen würde, wäre Kandern eben nachgerückt. Die Relegation fällt nun aber ins „Wasser“ und Ost-Vertreter SG Weilheim-Gurtweil steigt in die Bezirksliga auf. Durch die Niederlage gegen Kandern geht es für Todtmoos nach nur einer Saison schon wieder zurück in die B-Klasse. Und dass trotz der überragenden 39 Treffer von Torjäger Adrian Malzacher, der sich klar vor Sergio Cammarano und Stefan Hilpüsch (beide 31 Treffer) die Torjägerkanone sicherte.
Offen ist derweil noch die Zukunft des TuS Lörrach-Stetten II. Die Mannschaft von Trainer Andreas Schatz rutschte durch die 2:3-Niederlage am letzten Spieltag beim FC Steinen-Höllstein noch von Position zwölf auf den 14. Platz. In zwei Relegationsspielen duelliert sich die Bezirksliga-Vertretung jetzt gegen den SV Eggingen aus der Kreisliga A-Ost. Möglicherweise ist der Ausgang dieser Spiele aber, wie schon im vergangenen Jahr, hinfällig.
Abstiegssituation nach wie vor noch nicht entschieden
Das hängt davon ab, wie Laufenburg und Wehr-Brennet in ihren Aufstiegsrunden abschneiden. Die Möglichkeit besteht, dass sowohl Stetten II als auch Eggingen zusammen die Klasse halten, beide können aber auch gemeinsam absteigen. Müssen in der Bezirksliga letztlich nur zwei Mannschaften runter - dafür muss entweder Laufenburg oder Wehr-Brennet der Aufstieg gelingen - spielt der Sieger des Duells weiter in der Kreisliga A, der Verlierer steigt ab.
Beim spannungsvollen Gastspiel in Steinen musste Schatz selbst ran, auch der eine oder andere Bekannte wie etwa Endrit Gashi stand auf TuS-Seite auf dem Platz. Gebracht hat es schlussendlich wenig, denn trotz einer Überzahl von über 25 Minuten, Steinens Alexander Hermann sah Gelb-Rot, reichte es nicht für Zählbares. Groß war dagegen natürlich die Freude bei den Gastgebern um Cheftrainer Burak Asik über den direkten Ligaverbleib, dem auch der SV Karsau gelang (siehe nebenstehendes Interview).
Größerer Umbruch steht in Steinen bevor
„Wir haben ein gutes Spiel gezeigt und die drei Punkte auch verdient, wenngleich wir schon noch zittern mussten und auch etwas Glück hatten. Stetten hat am Ende nochmal Druck gemacht. Jetzt bin ich extrem erleichtert, dass wir die Klasse gehalten haben. Wir haben so viel Qualität im Team. Ein Abstieg wäre schon unfassbar ärgerlich gewesen.“ Im Sommer steht im Wiesentalstation dennoch wohl ein etwas größerer Umbruch vor. Mal wieder. Paolo und Marco Disanto, die beide gegen Stetten II getroffen haben, werden in der kommenden Spielzeit pausieren.
Selbiges gilt für Matthias Argast, Nico Römer wird Jugendtrainer. Halil Nazli sowie Burak Pinar müssen aufgrund von Knieproblemen zudem aufhören. Vielleicht ist dafür aber Volkan Gültekin wieder regelmäßiger am Start. Der 30-Jährige trug nach einer langen Pause in der Schlussphase gegen Stetten II mal wieder das Steinener Trikot.
Ein aberwitziges Schützenfest erlebte derweil Manuel Schwarz bei seinem letzten Spiel als Trainer des SV Eichsel. Mit 9:7 (!) behielten die Dinkelberger gegen den FV Tumringen die Oberhand. „Das war wie bei einem F-Jugendkick. Wirklich anschauen konnte man das nicht. Im Prinzip war jeder Schuss ein Tor“, berichtet der Übungsleiter, der durch den Sieg gegen Tumringen zum zweiten Mal in Serie Vizemeister wurde.
„Wer hätte das von einem Verein wie Eichsel gedacht?“ Neben Schwarz wurden am Sonntag noch zahlreiche Spieler verabschiedet. Trotz des Unwetters fand zum Abschluss am Abend dann auch noch eine Feier statt.