Geschafft. Die TSG Balingen ist mit einem 4:2-Erfolg beim Landesligisten SV Nehren im WFV-Pokal eine Runde weiter gekommen. Foto: Eibner

WFV-Pokal, 3. Runde: Dank einer klaren Leistungssteigerung in Halbzeit zwei hat Fußball-Regionalligist TSG Balingen mit einem 4:2 (0:2) beim Landesligisten SV Nehren das Achtelfinale des Verbandspokals erreicht.

Knapp eine Stunde durfte der "Underdog" aus der Landesliga Staffel III von einer Sensation träumen, denn so lange führte der SV Nehren gegen den Viertligisten mit 2:0 – und das nicht einmal unverdient.

Denn das Team von TSG-Cheftrainer Martin Braun, der, wie angekündigt, in Sachen Startaufstellung kräftig durchrotiert hatte, tat sich in der ersten 45 Minuten schwer, ins Spiel zu finden. Die TSG hatte zwar in Sachen Ballbesitz und Spielkontrolle ein klares Übergewicht, schaffte es aber nicht, den Landesligisten, der gut in die Zweikämpfe kam und mit viel Laufarbeit die Räume dicht machte, entscheidend in die Bredouille zu bringen.

Mit zunehmender Spieldauer legte Nehren den anfänglichen Respekt ab, zumal gleich der erste gute Angriff das 1:0 brachte: Leon Binder setzte sich auf der rechten Seite gegen Lukas Foelsch durch und passte auf den ersten Pfosten, wo Leon Mohl frei stand und den Ball über die Linie drückte (13.).

Balingen blieb in der Folge spielbestimmend, kam aber nur zu wenigen guten Gelegenheiten. Nyammekye Awortwie-Grant hatte die erste Möglichkeit, ballerte aber aus spitzem Winkel über das Tor (20.); wenig später konnte SV-Keeper Michael Geiger nach einem Freistoß von Moritz Kuhn den Ball nicht festhalten; doch Stefan Mader klärte im letzten Moment noch zur Ecke (24.). Die Hausherren setzten immer wieder Nadelstiche und belohnten sich mit dem 2:0 (39.), als Pedro Almeida beim Zuspiel auf Raphael Nill pennte und Nehrens Kapitän laufen ließ, der in den Strafraum eindrang und TSG-Keeper Plator Gashi überwand.

Zur Halbzeit lag so eine Sensation in der Luft; aber Balingen kam mit viel Entschlossenheit aus der Kabine, agierte druckvoller und mit viel Tempo, und kam so zu guten Chancen: Immer wieder war es Kuhn, der über die rechte Seite mit seinen Hereingaben für Gefahr sorgte; und so hatte Foelsch zweimal den Anschlusstreffer auf dem Fuß: Zunächst schoss er aus elf Metern Torhüter Geiger an (53.), und beim zweiten Mal ballerte der Routinier aus fünf Metern über das Tor (54.). Trainer Braun wechselte kurz darauf und brachte mit Jan Ferdinand und Leander Vochatzer für Foelsch und Adrian Müller frische Kräfte ins Spiel, die der TSG-Offensive noch mehr Wucht verleihten. Mit Erfolg: Nach einem Freistoß von Kaan Akkaya erwischte Mader im Strafraum den Ball mit dem Kopf nicht richtig; das Leder fiel direkt vor die Füße von Awortwie-Grant, der zum 1:2 (58.) einschob. Damit war der Bann gebrochen: Sechs Minuten später glich Ferdinand nach einer Kuhn-Ecke zum 2:2 aus, und wiederum nur zwei Minuten später war es Kuhn, der die 3:2-Führung für die TSG besorgte. Und als dann Vochatzer in der 79. Minute zu Walter Vegelin ablegte und der auf 4:2 erhöhte, war die Entscheidung gefallen.

"In der ersten Halbzeit haben wir es spannend gemacht. Wir wollten die Spielkontrolle und haben darauf gehofft, dass bei Nehren die Kräfte nachlassen werden, und so ist es in der zweiten Halbzeit auch gekommen", bilanziert TSG-Trainer Braun, den die beiden Gegentore ärgerten. "Da haben wir zweimal den Gegner nicht konsequent aufgenommen. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir es richtig gut gemacht und am Ende auch verdient gewonnen."TSG Balingen: Gashi; Awortwie-Grant, Vogler, Wöhrle, Müller (55. Vochatzer), Kuhn, Foelsch (55. Ferdinand), Almeida-Morais, Akkaya, Meiser, Vegelin (85. Seeger).Tore: 1:0 Mohl (13.), 2:0 Nill (39.), 2:1 Awortwie-Grant (58.), 2:2 Ferdinand (64.), 2:3 Kuhn (66.), 2:4 Vegelin (79.).Schiedsrichter: Markus Traub (Griesingen). Zuschauer: 453.