Auch Ausflüge in die sehenswerte Umgebung von Göteburg gehörte zum Programm der Eutinger B-Juniorinnen und ihrer Begleiter. Foto: SVE Foto: Schwarzwälder Bote

Mädchenfußball: B-Juniorinnen des SV Eutingen beim Gothia Cup in Göteborg nach starker Leistung in K.o.-Phase ausgeschieden

Von "echten Holzern", dem Rauskicken des Gastgebers aus dem Wettbewerb und von den anspruchsvollen Spielen berichten die Fußall-B-Juniorinnen des SV Eutingen, wenn sie an ihre Teilnahme des Gothia Cup in Göteborg denken.

Seit dem Frühjahr bereiteten sich die B-Juniorinnen rund um Trainer Rainer Kalbacher auf diese Premiere vor. Im Januar hatten sie die Entscheidung getroffen, sich für den Cup in Schweden zu bewerben, kurz darauf kam die Zusage. "Wir haben eine erfolgreiche Saison in der Oberliga hinter uns. Für Schweden haben wir durchtrainiert", Blickt Trainer Rainer Kalbacher zurück. Neben dem sportlichen Part mussten die Teilnehmerinnen an der fahrt auch noch abklären, ob sie während der Schulzeit fehlen dürfen, was letztlich auch geklappt habe.

Somit stand der Teilnehme der Eutinger Mannschaft beim Gothia Cup in Schweden nichts entgegen. Von Stuttgart ging es mit dem Flugzeug in Richtung Norden. "Vom Flughafen sind wir mit dem Bus zur Schule, in der wir übernachtet haben. Wir haben unseren eigenen Bus gehabt, wie die Großen", schwärmen die B-Juniorinnen. 19 Mannschaften hätten in der Schule übernachtet. "Wir waren die ersten die kamen und die letzten die gingen", merkt Trainer Rainer Kalbacher an.

87 Länder sind in Göteborg vertreten

Beeindruckend sie für das Eutinger Team die Anzahl der Teilnehmer gewesen, denn 1700 Mannschaften aus 87 Ländern hatten sich für den Gothia Cup angemeldet. Für viele der Eutinger B-Juniorinnen war vor allem die Eröffnungsfeier im Stadion Ullevi in Göteborg eine Veranstaltung, die sie nie vergessen werden. "Jedes Land hat sich auf seine Art präsentiert. Die Ägypter liefen mit ihrer Flagge und lauter kleinen Pharaonen ein. Manche waren richtig bunt verkleidet", erklären die Mädels. Enttäuscht waren sie von den Deutschen, die sich lediglich rote, schwarze und goldene T-Shirts angezogen hatten, um die Deutschland-Flagge zu symbolisieren.

Sportlich hatten sich die Eutingerinnen gut auf den Gothia Cup vorbereitet, wobei in der Kategorie der Mädchen 18 173 Mannschaften vertreten waren. Das erste Spiel der Gruppe 9 gegen die schwedische Mannschaft Stenkullen GolK gewannen die SVE-Juniorinnen ganz knapp mit 1:0. "Für uns war das eine neue Erfahrung", bilanziert Rainer Kalbacher, denn jedes Land hätte eine andere Herangehensweise. Beeindruckt sei er von seiner Mannschaft gewesen, weil diese gleich zu Beginn das schnelle Tempo der Gegnerinnen erkannt und sich angepasst habe. "Das war richtig toll. Gegen die älteren Spielerinnen ging dann irgendwann die Kraft aus, aber die Mannschaft hat alles gegeben", freut sich der Trainer.

Problemlos setzte sich der SV Eutingen dann gegen die kosovarische Mannschaft KF Vizioni mit 8:1 durch. Als "voll die Holzer" beschrieben die Eutinger Mädels die schwedische Mannschaft Stuvsta IF, gegen die sie im Kampf um den Gruppensieg 1:2 verloren haben.

Gegen Rekordmeister vor 25 000 Zuschauern mit 2:1 erfolgreich

Dennoch gelang der Einzug in die K.o.-Runde der letzten 32 Mannschaften. Gegen den Gastgeber und Rekordmeister von Schweden, IFK Göteborg, gelang dem SV Eutingen ein 2:1 -Sieg vor rund 25 000 Zuschauern. "Das war ein sehr gutes Spiel, auch vom Zuschauen her", berichtete Marina Schwägler, die zusammen mit Rainer Kalbacher und Holger Walz die Juniorinnen betreute. "Das war sicherlich spielerisch ein Höhepunkt, denn wir haben die rausgehauen – und die sind Rekordmeister", kann es Rainer Kalbacher noch immer nicht fassen. Er habe eine erfolgreiche Saison erlebt, aber damit hätte er in Schweden nicht gerechnet.

Spielfeld ohne Linien

Danach kam jedoch der Rückschlag, denn das norwegische Team Bossekop UL warf mit einem 2:0 die Gäu-Mannschaft aus dem Wettbewerb. "Wir haben dabei auf einem Bauerwartungsland gespielt. Das war doch kein Spielfeld, denn da gab es keine weißen Linien", klagten die Juniorinnen und erklärten, dass das Grundstück auch nicht eben, sondern "eher Berg und Tal war". Das konnte auch der Eutinger Trainer bestätigen. Dazu kam, dass die norwegische Mannschaft taff gespielt hätte: "Die können zum Polarkreis schwimmen. So haben sie auch gespielt."

Auch Teilnahme 2019 wird ins Auge gefasst

Abseits des sportlichen Teils wurden Sehenswürdigkeiten besucht und einiges unternommen. Emotional war für den Trainer vor allem der Abschied, denn einige der B-Juniorinnen wechseln nun zu den Frauen. Überlegungen, auch im kommenden Jahr am Gothia Cup in Schweden mit dem neuen Jahrgang teilzunehmen, kommen auf.