Oberliga: Neu beim FC 08 (3): Offensiv-Akteur Umut Sönmez zeigt sich angetan von Trainer und Mannschaft / In den Tests überzeugt

Beim FC 08 Villingen setzt man große Hoffnungen auf den Winterneuzugang Umut Sönmez vom türkischen Drittligisten Manisa BB. Der 25-jährige Offensiv-Allrounder wird auch am Samstag (14 Uhr) beim Top-Spiel des FC 08 in Freiberg in der Startformation der Villinger stehen.

Die guten Perspektiven beim FC 08 gaben den Ausschlag für seine Zusage in der Winterpause. "Arash Yahyaijan, der Sport-Vorstand, hat mir erzählt, was der Verein vorhat. Das hat mich überzeugt", erzählt Umut Sönmez.

Nach fast fünf Jahren in der Türkei habe es ihn ganz einfach auch wieder zurückgezogen nach Deutschland. Umut Sönmez wurde in der Türkei geboren, ist aber hier aufgewachsen. Seine Familie lebt in Ulm. Dort in der Region beim FV Wiblingen, beim TSV Neu-Ulm und schließlich eim FC Augsburg durchlief er im Juniorenbereich eine intensive fußballerische Ausbildung.

Für Aserbaidschan gespielt

Als Höhepunkt in jungen Jahren absolvierte er im März 2014 ein U-21 Länderspiel für Aserbaidschan. Zu diesem Zeitpunkt jagte er bereits in der Regionalliga Bayern für den FC Memmingen dem runden Spielgerät hinterher. Nach 42 Partien und zwölf Treffern für die Allgäuer wollte er mehr und hatte ein Angebot des Drittligisten SpVgg Unterhaching vorliegen. "Dieses war aber nicht so gut, deshalb bin ich in die Türkei gewechselt", erzählt der dribbelstarke Angreifer.

Zwei weitere Stationen folgten, ehe er beim Süper-Lig-Club Kayserispor landete. Diese Zeit sieht er als den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere an. "Ich habe da gegen große Namen gespielt", erwähnt er nicht ohne Stolz. Zumal ein neuer Trainer dort auf ihn setzte. Eine langwidrige Oberschenkelverletzung bremste dann allerdings nach 13 Einsätzen seinen Höhenflug. Hinzu kamen bei seinen nächsten Vereinen einige Enttäuschungen und nicht eingehaltenen Versprechen.

"In der Türkei bist auch gleich unten durch, wenn du ein schlechtes Spiel gemacht hast. Mir hat dann dort einfach der Spaß gefehlt. Ich wollte eigentlich schon im vergangenen Jahr zurück nach Deutschland", erläutert der 1,84 Meter große Offensivspieler.

In der Winterpause lagen ihm Angebote aus der Regionalliga Bayern vor, in der er sich früher schon einen guten Ruf erarbeitet hatte. Letztendlich entschied er sich für den FC 08. "Der Verein will aufsteigen und ich möchte mich hier wieder hocharbeiten." Denn nach wie vor ist sein ehrgeiziges Ziel, in den Profibereich zurückzukehren.

Allerdings wird er sich in Villingen – nicht wie bisher in seiner Karriere – keinesfalls alleine auf das Fußballspielen konzentrieren. "Wenn man den ganzen Tag nur herumhängt, macht das schlapp." Deshalb ist der Villinger Verein auf der Suche nach einem Arbeitsplatz für ihn.

Am vergangenen Wochenende ist Umut Sönmez nach Schwenningen umgezogen. Dort lebt der Deutsch-Aserbaidschaner in einer Wohngemeinschaft mit Sanoussy Baldé, einem weiteren Neuzugang der Villinger. "Das funktioniert schon mit uns beiden", meint Sönmez lachend.

Bisher ist sein Vertrag befristet bis zum Saisonende. Wenn es gut läuft, könnte er sich vorstellen, länger in Villingen zu bleiben. Die ersten Erfahrungen waren für ihn auf jeden Fall mit dem Team und dem Umfeld vielversprechend. "Der Verein hat mir das Gefühl vermittelt, dass ich wichtig für ihn bin."

Ebenso macht neben seiner neuen Mannschaft auch Coach Jago Maric einen sehr guten Eindruck auf ihn. "Er geht mit den Spielern sehr gut um und versucht jeden zu beachten."

Nun hofft der neue Mann mit der Nummer 30, dass es am Samstag gleich mit einem Sieg gegen Freiberg klappt. "Wir sind in den vergangenen Testspielen hinten stabiler geworden. Und nach vorne geht bei uns, glaube ich, immer etwas", so seine Einschätzung vor dem Start in die Frühjahrsserie.

Besonders motiviert ist Sönmez schon alleine deshalb, weil er beim FC 08 auf seiner Lieblingsposition in der Offensive spielen darf. Mit drei Treffern in zwei Testspielen hat er sich bereits ein bisschen warmgeschossen.

Und jetzt will Umut Sönmez möglichst auch gleich im Oberliga-Spitzenspiel gegen den SGV Freiberg treffen.