Sorge um Pascal Reinhardt. Foto: Kraushaar

Verbandsliga: Führungsspieler erleidet vermutlich Kreuzbandriss. Redzepagic-Elf unterliegt TSG Tübingen mit 0:2.

TSG Tübingen - VfL Nagold 2:0 (0:0). Am fünften Spieltag hat es den VfL Nagold das erste Mal erwischt. In Tübingen verlor der Aufsteiger das erste Mal in dieser Verbandsliga-Saison.

Die Niederlage in Tübingen war völlig unnötig. Was aber noch schlimmer wiegt als das 0:2, ist der Ausfall von Pascal Reinhardt. Der Ex-Profi musste kurz vor der Pause mit einem Verdacht auf Kreuzbandriss in die Klinik gebracht werden. Sollte Nagolds Schlüsselspieler ausfallen, wäre das ein herber Rückschlag für die Saison, die so verheißungsvoll begonnen hatte. "Die Verletzung überschattet heute alles", sagte Trainer Armin Redzepagic nach dem Spiel.

Der VfL Nagold hatte wie gewohnt sicher begonnen, hatte die Begegnung nach einer viertel Stunde trotz einer Rotation voll im Griff. Der wieder einsetzbare Bubacarr Sanyang stand im Tor. Marc Bühler und Fabian Mücke begannen auf den Außenpositionen in der Viererkette. In der Offensive durften die beiden Youngster Chris Wolfer und Kujtim Berisha ran. Dahinter spielte Pascal Reinhardt im offensiven Mittelfeld. Das funktionierte. Wolfer (14.) und Reinhardt (19.) hatte die ersten Chancen. Die TSG wurde erstmals nach einer halben Stunde gefährlich, als sie mit zwei Ballkontakten über Tobias Dierberger durch David Haag zum Abschluss kam. In der 40. Minute flog ein Freistoß von Lars Lack knapp am Tor der Nagolder vorbei. Im Gegenzug stellte ein Tübinger Pascal Reinhardt ein Bein. Der Nagolder versuchte, auszuweichen, stürzte über das Bein seines Gegners und verdrehte sich dabei das Bein. Das war kein schöner Anblick. Reinhardt konnte nicht mehr weitermachen, wurde ein paar Minuten später vom Krankenwagen abtransportiert. Ein Schock für das gesamte Team.

Das sah man der Mannschaft in der zweiten Halbzeit auch an. Zudem hatte die TSG sofort auf den Ausfall reagiert und David Fridrich für Lukas Fetzer gebracht. Die Gastgeber spielten nun aggressiver und zielstrebiger. Die Nagolder hatten dagegen den Faden verloren. Wolfer, Berisha, und der eingewechselte Dominik Pedro konnten in der Offensive nicht mehr die gewünschten Akzente setzen. Das 1:0 für die TSG war die logische Folge. Zunächst rettete Bubacarr Sanyang noch gegen David Harr (49.). Dann traf der eingewechselte Fridrich den Außenpfoten (51.). Schließlich war es Tobias Dierberger (54.), der den Ball in den Kasten beförderte.

Armin Redzepagic brachte Ali Karsli für Kujtim Berisha, der hatte in der 65. Minute die große Chance auf den Ausgleich. Doch er setzte den Ball nach einem Querpass von Wolfer über das leere Tor. "Den hätte Chris Wolfer schon versenken müssen", trauerte Armin Redzepagic der wohl besten Chance seines Teams hinterher. Der 19-Jährige hatte seinen Gegenspieler Lars Bischoff einfach stehen gelassen, den herausstürmenden Keeper Lukas Weber umspielt – und anstatt selbst abzuschließen uneigennützig abgelegt.

Der VfL-Coach riskierte in Folge alles, brachte Nicolai Brugger für Fabian Mücke und Elias Bürkle für Berk Özhan. Marco Quiskamp, Luka Silic und Brugger spielten nun in einer Dreierkette. Die TSG versuchte mit allen Mitteln, die Führung über die Zeit zu bringen. Die Chancen auf den Ausgleich waren da. In der 75. Minute hatte erneut Karsli den Treffer auf dem Fuß. Silic setzte in der 84. Minute einen Kopfball an die Latte. Es fehlte das nötige Glück.

Doch nach einem Konter in der Schlussminute kam Dierberger im Strafraum zu Fall. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Lars Lack traf zum 2:0-Endstand.

TSG Tübingen: Lukas Weber, Lukas Fetzer (46. David Fridrich), Kay Rosmer (62. Lars Bischoff), Yannick Zenner, David Haar, Lukas Hartmann, Lars Lack, Dominik Schramm, Jan L. Bursik (80. Tammo Heinzler), Tobias Dierberger (67. Edis Kurbardovic), Tim Schöller.

VfL Nagold: Bubacarr Sanyang, Marc Bühler, Valentin Asch, Luka Silic, Fabian Mücke (68. Nicolai Brugger), Marco Quiskamp, Christoph Ormos, Kujtim Berisha (55. Ali Karsli), Chris Wolfer, Pascal Reinhardt (45.+1 Dominik Pedro), Özhan Berk (73. Elias Bürkle).

Tore: 1:0 (54.) Tobias Dierberger; 2:0 (90.+3/Foulelfmeter) Lars Lack.

Zuschauer: 120.

Trainerstimmen

Michael Frick TSG Tübingen:

"Vor der Führung waren wir etwas ängstlich. Das 1:0 nach der Pause war nicht unverdient. Danach haben wir es verpasst, gleich nachzulegen."

Armin Redzepagic VfL Nagold:

"Das ist bitter. Wir haben nicht nur ein Spiel, sondern mit Pascal Reinhardt einen ganz wichtigen Spieler verloren. Die Verletzung überschattet heute alles."