Der VfL Nagold – hier Kapitän Matthias Rebmann beim Kopfball – ließ dem VfB Bösingen so gut wie keine Chance. Foto: Kraushaar

Landesliga: Redzepagic-Team präsentiert sich beim 5:1-Heimsieg gegen VfB Bösingen wie angehender Meister.

"Brutto" neun Punkte Vorsprung auf den SV Zimmern (ein Spiel weniger) und zudem die deutlich bessere Torbilanz, die Fußballer des VfL Nagold können sich so langsam mit dem Gedanken Verbandsliga befassen.

Im Hintergrund dürften dazu schon die Drähte glühen, nach außen hält sich der Verein verständlicherweise zurück. Noch ist die Meisterschaft in der Landesliga nicht perfekt, doch das was die Fans am Samstag beim 5:1-Heimsieg gegen den VfB Bösingen gesehen haben, deutete schon deutlich auf Verbandsliga hin.

So kurz nach Ostern gibt es schon noch "ungelegte Eier", doch nicht nur für VfL-Trainer Armin Redzepagic beginnt "Plan A" – sprich Plan Aufstieg – inzwischen konkrete Formen anzunehmen.

Bei den Planungen für die kommende Saison dürfte Adrian Döbele, der Torschütze zum wichtigen 2:0 gegen den VfB Bösingen, keine Rolle mehr spielen. Der junge Verteidiger war etwas überraschend links in der Viererkette in die Startelf gekommen und hat gegen die Bösinger nicht nur wegen seines Treffers eine starke Partie gemacht. Er taucht nach seinem ersten Saisontor zwar erst auf Platz 104 der Torjägerliste auf, wird aber wohl auch in der Saison 2018/19 in der Landesliga bleiben.

Voraussetzung dafür ist, dass sein zukünftiger Verein – aktuell mit 27 Punkte auf Rang sieben – die Liga halten kann. Danach sieht es nach dem 1:1 beim FC Holzhausen aus, so dass Döbele relativ entspannt dem Ruf seines Ex-Trainers Sven Hayer, sich dem GSV Maichingen anschließen, folgen wird.

Auch eine weitere Personalie ist bei den Sindelfinger Vorstädtern für die kommende Runde im Gespräch. Julian Krimmer, Torhüter des SV Deckenpfronn, soll beim GSV Maichingen die Nachfolge von Timo Hammel antreten.

VfL-Trainer Armin Redzepagic setzte am Samstag gegen die Bösinger seine zuletzt gezeigte Taktik in Sachen Einwechslungen fort – wohl auch um die jungen Kräfte bei Laune zu halten und um zu sehen, wer Potenzial mitbringt, den Ansprüchen im zukünftigen Verbandsligakader gerecht zu werden. Diesmal durften Kujtim Berisha und erneut Elias Bürkle ran. Letzterer konnte sich mit einigen guten Szenen empfehlen.

Weniger Grund zur Freude hatte der Gechinger Trainer Benni Maier über das defensivverhalten seiner Mannschaft beim Gastspiel in Nehren, wo es nach 90 Minuten dennoch zu einem 1:1 und damit einer Punkteteilung gereicht hat.

"Wir müssen in den kommenden Spielen wieder zu einer kompakteren Einheit werden", so Maier, dem die Anzahl der Nehrener Chancen einige Sorgenfalten ins Gesicht getrieben hatte. Ohne Dennis Carl hatte er seine Abwehr erneut umstellen müssen. Mit Kai Becker, Bastian Bothner, Kevin Kielwein, David Weinhardt und Pascal Buyer in der Startelf war sein Team jedoch ziemlich offensiv ausgerichtet. Das muss kein Nachteil sein, aber die Lücken im Mittelfeld beim Umschaltspiel nach hinten sind bei den Gechingern aktuell zu groß.

"Die müssen wir in den wichtigen Spielen gegen den SV Wittendorf und die Spvgg Freudenstadt unbedingt schließen", blickt Benni Maier auf die anstehende entscheidende Phase im Kampf um den Klassenerhalt.

Der Abstiegskampf bekam zuletzt neue Dynamik. Mit dem Freudenstädter Sieg beim FC Gärtringen und den vier Punkten aus den letzten zwei Spielen für den SV Seedorf hat sich der Kreis derer, die für den Relegationsplatz (aktuell FC Holzhausen mit 23 Punkten) in Frage kommen, wieder erweitert.