Vorläufige Krönung der Trainerlaufbahn: Für Armin Redzepagic ging es nach dem Abpfiff hoch hinaus. Foto: Kraushaar

Landesliga: Pascal Reinhardt schickt Grüße vom Champions- League-Finale. Schachtschneider wieder an Bord.

Perfekt war die Landesliga-Meisterschaft des VfL Nagold schon vor dem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SV Zimmern, doch nach dem 2:1-Sieg der Nagolder ist sie jetzt so richtig perfekt – also auch rechnerisch.

"Die Jungs, die heute nicht da sind, ärgern sich natürlich. Aber alle sind dicht am Geschehen dran. Von Pascal Reinhardt sind schon Glückwünsche aus Kiew gekommen", stellte VfL-Trainer Armin Redzepagic im allgemeinen Siegestaumel fest. In Zeiten von Handy und Internet ist das ja kein Problem mehr, denn der VfL-Torjäger weilte beim Champions- League-Finale in der Ukraine.

Fußballerisch einigen Stufen weiter unten hatte derweil der VfL Nagold mit einem "Miniaufgebot" den keinesfalls enttäuschenden Tabellenzweiten 2:1 geschlagen. Der Sieg verdient angesichts der Personalsituation allen Respekt. Bubacarr Sanyang als Mittelstürmer auflaufen zu lassen war nicht die große Überraschung, zumal der VfL- Keeper diese Position schon zu Zeiten von Thomas Schwarz gespielt hat.

Matthias Müller ins Tor zu stellen war ebenfalls die richtige Entscheidung. Gegen seine ehemaligen Kameraden war Müller hoch motiviert, und verhinderte mit einer tollen Reaktion den zwischenzeitlichen Ausgleich.

Nicht unbedingt war mit Kujtim Berisha zu rechnen. Das Leichtgewicht ebnete jedoch mit dem Führungstreffer den Weg zum offiziellen Titelgewinn. Ebenso eine Überraschung das Comeback von Daniel Schachtschneider. "Die Verletzungspause war ihm im Ablauf seiner Bewegungen noch anzumerken", sagte Armin Redzepagic.

Dabei hatte er noch die Szene in der 78. Minute im Kopf, als Schachtschneider den Ball frei in die Wolken drosch. Minuten zuvor hätte sich der jungen Philipp Schäuble in die VfL-Geschichtsbücher einschreiben können, gleich zweimal hatte der Stammheimer die Entscheidung auf dem Fuß. In einer packenden Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten wäre dies die Krönung gewesen.

Gleich nach dem Abpfiff kam der Karton mit den neuen "Landesliga-Meister-Trikots" auf dem Rasen an. Der Trainer bekam die obligatorische Dusche und lernte anschließen im Kreis seiner Spieler "fliegen".

Beim dritten Versuch ging es schon mal richtig hoch hinaus, ganz so wie es die Trainerlaufbahn von Armin Redzepagic der vergangenen Jahre vorgibt. Vom FC Altburg über den Stammheim zum VfL Nagold – von der Kreisliga in die Bezirksliga und von dort in die Landesliga und in die Verbandsliga.

"Wo bleiben denn die Nagolder?", fragte sich nicht nur Peter von Gültlingen, ehemaliger Spielleiter der Nagolder Fußballer. "So ein Spiel hätte doch 500 Zuschauer verdient."