Auch Pascal Reinhardt will nach seiner langen Verletzungspause in der neuen Runde mit von der Partie sein. Foto: Kraushaar

Landesliga: Top-Stürmer setzt Unterschrift. Nils Schuon kehrt zurück in den Heimathafen.

Nils Schuon, aktuell Kapitän beim Fußball-Regionalligisten TSG Balingen, kehrt zur kommenden Saison zurück an seine ehemalige Wirkungsstätte – zum VfL Nagold.

Back to the Roots. Vor sechs Jahren ist der Haiterbacher zur TSG Balingen gewechselt und hatte nach schwierigem Beginn auch bedingt durch eine schwere Verletzung (Schien- und Wadenbeinbruch) den Aufstieg zum Stammspieler und Leistungsträger geschafft.

Für die Saison 2020/2021 geht es drei Stufen zurück in die Landesliga zu seinem Heimatverein VfL Nagold, der mit der Verpflichtung des Haiterbachers ein klares Signal in Richtung Verbandsliga setzen will.

Der 28-Jährige stellte bei seiner Vertragsunterzeichnung fest, dass die Kontakte nach Nagold nie abgebrochen sind. Marco Quiskamp, Matthias Rebmann, Valentin Asch, Matthias Müller, er zählt nur einige der ehemaligen Weggefährten auf, die heute noch beim VfL Nagold aktiv sind, und ergänzt: "Den Niklas Schäuffele kenne ich aus gemeinsamen Zeiten in Balingen."

"Ich hatte sechs tolle Jahre bei der TSG Balingen", blickt Nils Schuon zurück. Obwohl der Regionalligist durch den Corona bedingten Saisonabbruch den Klassenerhalt sicher hat, hat Nils Schuon die Option gezogen, bei beruflichen oder privaten Veränderungen aus seinem Vertrag aussteigen zu können.

Auch Einstieg als Spielertrainer wäre denkbar gewesen

Aktuell will der Projektmanager bei einem Unternehmen in Stuttgart-Feuerbach seiner beruflichen Laufbahn mehr Vorfahrt einräumen. Auch privat ist einiges im Busch, dabei schließt sich Nils Schuon auch als Häuslebauer nicht aus.

"Nils Schuon hatte einige Optionen bei mehr Geld in höheren Klassen oder als Spielertrainer, dennoch hat er sich für uns entschieden", freut sich VfL-Trainer Armin Redezpagic auf die Zusammenarbeit mit dem scheidenden Kapitän der Balinger.

"Dass er zu uns zurückgekommen ist, spricht auch für den VfL Nagold" bestätigte Abteilungschef Ulrich Hamann das gute Verhältnis. Seit zwei Jahren sei der VfL an seinem "verlorenen Sohn" dran gewesen. Nils Schuon hatte als B- und A-Jugendlicher die Ergenzinger Fußball-Schule von Walter Baur durchlaufen, hatte in der Landesliga und der Verbandsliga unter den Trainern Jörg Wieland, dem Duo Götz Mücke/ Benjamin Maier, Thomas Schwarz und Sven Hayer gespielt, bevor er sich sportlich in Richtung TSG Balingen orientiert hatte.

Jetzt soll er nach seiner Rückkehr in Nagold die jungen Spieler führen. "Die können von Nils noch viel lernen", ist sich Ulrich Hamann sicher und sieht seinen VfL für die nahe Zukunft breiter aufgestellt. "Ziel ist es, dass nicht alles von zwei, drei Spielern abhängt, wie sich die Situation nach dem Ausfall von Raphael Schaschko und Pascal Reinhardt beim Abstieg aus der Verbandsliga dargestellt hat."

"Willkommen zurück", begrüßte Ulrich Hamann auch Pascal Reinhardt im Reinhold- Fleckenstein-Stadion. Reinhardt hatte ebenfalls für ein weiteres Jahr zugesagt. Mit der Unterschrift des Top-Stürmers hatten die VfL-Verantwortlichen gleich den zweiten Coup gelandet. Entsprechend zuversichtlich zeigte sich Armin Redzepagic mit der neuen Achse Max Frölich (Innenverteidigung), Nils Schuon (Mittelfeld), Pascal Reinhardt (Angriff) und bedauert, dass seine Mannschaft nicht jetzt schon in der Verbandsliga spielt. "Das ist schade, aber es ist okay, wenn uns die Leute jetzt in der Favoritenrolle sehen", blickt der VfL Coach optimistisch in die Zukunft. "Der Aufstieg in die Verbandsliga ist das klare Ziel, und dort wollen wir uns etablieren", lautet die Zielsetzung. "Dies Verpflichtung von Nils Schuon wird einen Schub für die ganze Mannschaft auslösen", zieht Armin Redzepagic ein erstes positives Signal aus den Reaktionen.

Nils Schuon macht dagegen ganz wenig Aufhebens und seine Person. "Ich bin hier verwurzelt", erklärte der Haiterbach ruhig. Er freut sich darauf, dass er sich in der Landesliga wieder mehr nach vorne einschalten kann und auch das eine oder andere Tor schießen kann.

"Ich habe mir sagen lassen, dass er gute Standards ausführen kann", stellte Armin Redzepagic schmunzelnd fest, und Pascal Reinhardt – "Du darfst mir die Bälle auflegen" – meldete auch gleich Ansprüche an.

"Der Torjäger will nach seiner langer Verletzungspause wieder angreifen und hat gleich mal die Nummer Zehn für sich in Verwahrung genommen. "Die gehört mir. Da kann der VfL auch den Messi verpflichten", stellte Pascal Reinhardt in die gute Stimmung hinein klar.