Luka Kravoscanec und die Nagolder Offensivabteilung übten vor Heiningens Keeper Marius Funk zu wenig Gefahr aus. Foto: Schuon

Verbandsliga: Spiel in Heiningen sollte der jungen Nagolder Mannschaft eine Warnung für Tübingen sein.

Die 1:3-Niederlage des VfL Nagold beim Mitaufsteiger Heiningen hat wieder einmal gezeigt, dass die junge Mannschaft in jeder Partie an ihr Limit gehen muss. Ansonsten wird es in dieser Verbandsliga schwer, den Klassenerhalt zu schaffen.

Eigentlich hatten sich die Verbandsliga-Kicker des VfL Nagold am Samstag beim Mitaufsteiger und Tabellennachbarn FC Heiningen auf ein Duell auf Augenhöhe eingestellt. Heraus kam eine verdiente 1:3-Niederlage, bei der die Nagolder es über 90 Minuten nicht geschafft haben, ihr Potenzial abzurufen. "Wir haben lethargisch gespielt, ganz ohne Leidenschaft", sagte Trainer Armin Redzepagic nach der Partie enttäuscht. Nach den beiden guten Auftritten in Breuningsweiler und zuhause gegen den FC Albstadt machten die Nagolder in Heiningen einen Schritt rückwärts. Die Mannschaft war eigentlich nicht wieder zu erkennen.

Es war gleichzeitig eine Warnung für das junge Nagolder Team. Das ist, was dabei herauskommt, wenn sie in dieser Verbandsliga – egal gegen welchen Gegner – nicht ans Limit geht. Beim Spiel gegen die TSG Tübingen am Samstag erwartet Redzepagic, dass seine Mannschaft wieder ein anderes Gesicht zeigt.

Denn in Heiningen hätte das Ergebnis durchaus noch deutlich ausfallen können. Bereits nach zehn Minuten hätten die Gastgeber nach zwei Alutreffern mit 2:0 führen können. "Wir haben es versäumt, trotz gut herausgespielter Chancen in Führung zu gehen", sagte Heiningens Trainer Denis Egger nach der Partie. Er uns sein gesamtes Trainerteam bestehend aus Assistent Oliver Hrabar und Torspielertrainer Heiko Oßner haben am Tag vor dem Spiel gegen Nagold ihre Verträge um ein weiteres Jahr verlängert.

Umso überraschender war es, dass Kapitän Matthias Rebmann, dessen Prüfung am Samstag ausgefallen war und er deshalb kurzfristig doch spielen konnte, die 1:0-Führung erzielte. "Der Rückstand war überraschend", sagte Egger. "Wir sind dann aber schnell zurückgekommen." Andre Kriks traf zum 1:1-Ausgleich.

Trotz der mäßigen Leistung schafften die Nagolder es, dieses Ergebnis bis zur 70. Minute zu halten. Mit einem Punktgewinn wären sie mehr als zufrieden gewesen. Doch dann folgte in den letzten 20 Minuten ein totaler Blackout. "Da haben wir in einer Viertelstunde drei Gegentore kassiert", ärgerte sich Redzepagic. Wobei eines davon wegen einer Abseitsposition nicht zählte.

Mit diesem Sieg haben sich die Heininger in der Tabelle etwas vom VfL Nagold abgesetzt. Nun steht für die Nagolder gleich wieder ein Duell mit dem Tabellennachbarn an. Die Tübinger stehen nach ihrem 1:1 gegen den FV Löchgau auf dem achten Platz, der VfL auf dem neunten.

Bei den Tübingern fehlt Topstürmer Lars Lack (neun Tore) nach einer vermeintlichen Tätlichkeit im Spiel gegen Calcio-Leinfelden Echterdingen (1:0 für Tübingen) gesperrt. Die TSG hat dagegen jedoch Einspruch eingelegt. "Das Spiel wurde von uns aufgezeichnet. Die Sperre von drei Spielen empfinden wir als ungerechtfertigt", sagt Co-Trainer Goran Divljak. Das Video wurde an den württembergischen Fußballverband übermittelt. Ob es als Beweismittel zugelassen wird, ist jedoch fraglich. "Ich hoffe, der WFV schaut sich die Aufnahmen an", sagt Divljak. Lack hatte seinen Gegenspieler nach einer Rangelei geschubst, sah dafür den roten Karton.