Die Meistermannschaft des VfL Nagold. Foto: Kraushaar

Landesliga: 0:0 im letzten Saisonspiel gegen SF Gechingen. Trainer Armin Redzepagic wird gefeiert. Mit Video

VfL Nagold – SF Gechingen 0:0. Die Meisterschaftsfeier mit Wimpelübergabe war längst vor dem Spiel organisiert. Jetzt galt es für den VfL Nagold nur noch, beim letzten Heimauftritt das Publikum gut zu unterhalten und wenn möglich noch einmal einen Heimsieg einzufahren.

Da allerdings wollten die Sportfreunde Gechingen auch noch ein Wörtchen mitreden und holten sich einen Punkt. Ob dieser eine Zähler ausreicht, um den Gang in die Relegation zu vermeiden, wird sich spätestens am kommenden Samstag zeigen.

Wir waren bei der Meisterfeier mit dabei. Hier gibt es das Video. 

Es war eine Nullnummer der besseren Art bekamen die gut 300 Zuschauer bei kreisinternen Landesligaderby zwischen dem VfL Nagold und den Sportfreunden Gechingen zu sehen. Dem Tabellenführer gehörte mit einer Vielzahl von guten Torgelegenheiten die erste Halbzeit, die zweite konnte die Elf von Benni Maier etwas ausgeglichener gestalten.

Der Tabellenführer, mit Pascal Reinhardt, Luka Kravoscanec, Michael Nebert und Daniel Schachtschneider, von Beginn an sehr offensiv ausgerichtet, machte gleich deutlich, dass es im Reinhold-Fleckenstein-Stadion keine Gastgeschenke gibt. Allerdings vergaßen die Nagolder bei ihrem fulminanten Auftakt das Toreschießen. Allein Daniel Schachtschneider mit drei absoluten Hochkarätern innerhalb von nur sechs Minuten hätte das Team von Armin Redzepagic mindestens mit 2:0 Toren in Führung schießen müssen.

Doch Schachtschneider hatte sein Visier zu hoch, Luka Kravoscanec bei drei weiteren Möglichkeiten, davon zwei in bester "Robben-Manier" etwas zu weit nach rechts eingestellt gehabt. Dazwischen hatte Valentin Asch einen Kopfball zu hoch angesetzt. Weitere gute Möglichkeiten wurden von der aufopferungsvoll kämpfenden Innenverteidigung mit Heiko Schmidt und Dennis Carl geblockt. Um echte Gechinger Möglichkeiten aufzuzählen, reichten zwei Finger, dennoch spielten die Weiß-Schwarzen gut mit – allerdings nur bis zur Nagolder Strafraumgrenze. Der letzte Pass folgte gleich mehrfach völlig unkontrolliert in Richtung Baumarkt.

"Wenn wir unsere Konter besser ausspielen, hätten wir hier mehr holen können", die Feststellung von Benni Maier war nur recht schwer zu widerlegen. Allerdings, wenn der VfL Nagold in Sachen Chancenverwertung an diesem Tag auch nur zehn Prozent Effizienz gezeigt hätte, wäre der Wunschtraum des ehemaligen Gechinger Fußballchefs Ekke Busch – "Wir machen heute alles klar" – glatt hinter den Sternen verschwunden.

Im zweiten Abschnitt bekamen die Sportfreunde Gechingen die Nagolder Offensivbemühungen besser in den Griff. Nach einem Doppelpass zwischen Kai Becker und Bastian Bothner konnte Bubacarr Sanyang den Ball zur Ecke lenken. Dann spritzte Florian Gehring in ein schlampiges Abspiel von Sanyang, ein Schuss von Becker wurde geblockt, die Gäste waren nach knapp einer Stunde im Spiel, und im Nagolder Strafraum angekommen. Ein Kopfball von Adrian Döbele (53.), das war für einige Zeit die beste Nagolder Ausbeute.

"Das Spiel entwickelte sich im zweiten Abschnitt aus unserer Sicht ausgesprochen zäh", räumte Armin Redzepagic ein. Die Gechinger überzeugten mit Einsatzfreude und hoher Laufbereitschaft. Der nächste "Aufreger" ließ jedoch bis zur 81. Minute auf sich warten, als Luka Kravoscanec Alexander Pretsch von hinten in die Beine fuhr, und von Schiedsrichter dafür glatt Rot sah.

Dem Spiel der Nagolder war es in den letzten zehn Minuten nicht anzumerken, dass sie in Unterzahl waren, aber das Signal, die Partie nicht noch zu verlieren, war nicht zu übersehen.

Die Gäste aus Gechingen versuchten die Situation für sich zu nutzen, aber in zwei, drei Situationen fehlte neben der Kraft einfach auch die Qualität, gegen so einen routinierten Gegner wie die Nagolder den Sack zuzumachen.

Die Nullnummer war unter dem Strich für die Gechinger zwar etwas glücklich, aber aufgrund des hohen Engagements nicht unverdient. Amin Redzepagic: "Wir sind zuhause ungeschlagen", damit können wir leben." 

Nach zweijähriger Abstinenz kehrt das Team wieder zurück in die Verbandsliga Württemberg. 

VfL Nagold: Bubacarr Sanyang, Valentin Asch, Marc Bühler, Marco Quiskamp, Michael Nebert (80. Perparim Halimi), Pascal Reinhardt, Luka Kravoscanec, Daniel Schachtschneider (90. Daniel Atis), Adrian Döbele, Matthias Rebmann, Burak Tastan.

SF Gechingen: Manuel Potemke, Alexander Pretsch (88.) Pascal Buyer, Dennis Carl, Dominik Gräber, Bastian Bothner, Florian Gehring, Kevin Kielwein (90. Jens Kusterer), Kai Becker, Andreas Kiwranoglou (70. Dennis Radojkovic), David Weinhardt, Heiko Schmidt (49. Marcel Berberoglu). Tore: Fehlanzeige.

Besonderes Vorkommnis: Rote Karte für Luka Kravoscanec (81./Nagold).

Schiedsrichter: Manuel Digeser; Assistenten Daniel Pfeffer, Alperem Demir.

Zuschauer: 360.

Trainerstimmen

Armin Redzepagic, VfL Nagold:

"Natürlich können wir bei den vielen guten Torchancen mit dem Unentschieden nicht zufrieden sein. Wir hätten klar in Führung liegen müssen. Die zweite Halbzeit war sehr zäh mit vielen Ballverlusten. Darum wurde es am Ende nur ein Punkt, aber wir haben die Runde auf eigenen Platz ungeschlagen beendet."

Benni Maier SF Gechingen:

"Kämpferisch und läuferisch war das eine überragende Leistung. Wir haben uns heute diesen Punkt regelrecht erkämpft. Der kann noch sehr wichtig werden, denn leider sind wir noch nicht ganz durch."