Landesliga: VfL Nagold macht beim SV Wittendorf einen Klassenunterschied deutlich.
SV Wittendorf – VfL Nagold 2:5 (0:4). Hoher Meisterschaftsfavorit gegen Abstiegskandidat, hieß es bereits im Vorfeld der Partie in Wittendorf. Und tatsächlich waren dann die Rollen auf dem Platz so klar verteilt wie gestern in der ersten Halbzeit an der langen Furche.
Von "einer der besten Halbzeiten der gesamten Saison" sprach nach dem Schlusspfiff auch Nagolds Trainer Armin Redzepagic, der wegen einiger verletzungsbedingter Ausfälle seine Landesligapremiere feierte.
Der VfL Nagold profitierte von einem frühen Elfmeter nach dem Pascal Reinhardt unnötigerweise von den Beinen geholt wurde. Routinier Raphael Schaschko versenkte diesen souverän in der 5. Minute zum 0:1. Nach 13 Minuten war die Begegnung praktisch schon gelaufen, als Luka Kravoscanec beim Konter das Leder platziert ins lange Eck zum 0:2 schoss.
Hektik und Unsicherheiten bei den Gastgebern setzten sich fort, während nach vorne in der ersten Halbzeit lediglich Henry Seeger einige Akzente setzen konnte. Reaktionsschnell verhinderte Nagolds Keeper Bubacarr Sanyang in der 12. Minute den möglichen Ausgleich. Nach einem Stellungsfehler von Burak Tastan traf er nach 26 Minuten nur das Außennetz.
Ein eindeutiges Chancenplus aber hatte der VfL Nagold, wobei sich Lucas Finkbeiner mehrfach auszeichnen und seinen Lapsus beim 0:1 damit mehr als wettmachen konnte. So hatten Pascal Reinhardt (16., 20.) und Perparim Halimi den dritten Treffer auf dem Fuß, scheiterten aber am einheimischen Torwart.
So blieb es erneut Luka Kravoscanec vorbehalten das 0:3 zu erzielen. Bereits nach 40 Minuten stand es gar 0:4 durch Valentin Asch.
Der zweite Durchgang begann mit einer guten Aktion der Gastgeber, aber in der Mitte traf Lucas Haug in guter Schussposition den Ball nicht. Gleiches galt nach 50 Minuten auf der Gegenseite für Pascal Reinhardt, der sich zwar im Strafraum gut durchsetzte, aber mit seinem Lupfer Lucas Finkbeiner nicht überraschen konnte. Nach dem verwandelten Elfmeter von Pascal Reinhardt bereits 0:5 (52.).
Nur wenig später antwortete Lysander Skoda (54.) mit dem 1:5 und das Spiel wurde jetzt offener. Chancen für weitere Treffer gab es dennoch, wobei auch der SV Wittendorf einige gefährliche Situationen im Strafraum herauf beschwören konnte. In der 77. Minute lag das Leder auch im Nagolder Tor, doch Schiedsrichter Tobias Huthmacher sah den Torschützen Henry Seeger im Abseits.
Die Überzahl, nachdem Reinhardt nach Verletzung den Platz verließ, nutzte der SV Wittendorf in der 86. Minute durch einen Treffer von Lysander Skoda zum 2:5-Endstand aus. Skoda war in der 54. Minute auch mit einem Kopfball zum 1:5 erfolgreich gewesen und sorgte dafür, dass die Gastgeber immerhin die zweite Halbzeit nummerisch für sich entscheiden konnten.
"Ehrlicherweise hat das wohl eher daran gelegen, dass die Nagolder im Gefühl des sicheren Vorsprungs zurückgeschaltet haben", so Lukas Wuzik nach dem Spiel.
Trainerstimmen
Lukas Wuzik, SV Wittendorf: "In der ersten Halbzeit haben wir gegen eine allerdings starke Mannschaft ganz schlecht ausgesehen. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen. Natürlich spielt der dumme Elfmeter zu einem frühen Zeitpunkt Nagold auch in die Karten. Dazu regt mich auf, dass wir nach einem eigenen Freistoß das 0:2 kassieren und im Mittelfeld kaum Ballkontrolle ausüben konnten. An dem, was heute Luka Krasvoscanec gespielt hat, können sich einige meiner Spieler ein Beispiel nehmen."
Armin Redzepagic, VfL Nagold: "Die erste Halbzeit war heute eine unserer besten in der laufenden Saison. Wir haben Druck gemacht und auch individuell dem Gegner überlegen. Nach der Pause haben wir eine Zeit lang gebraucht, um wieder Zugriff auf das Spiel zu bekommen. Am Ende haben wir dann nichts mehr riskiert."
Mannschaften
SV Wittendorf: Lucas Finkbeiner, David Klein, Robin Schilinger (46. Daniel Kipp), Christopher Klein, Radion Eckert, Patrick Haug, Lukas Wuzik, Sandro Bossert, Henry Seeger, Lysander Skoda, Lucas Haug.
VfL Nagold: Bubacarr Sanyang, Valentin Asch, Marc Bühler, Marco Quiskamp, Christoph Ormos (34. Fabian Mücke), Pascal Reinhardt, Luka Kravoscanec, Perparim Halimi (63. Daniel Atis, 77. Armin Redzepagic), Raphael Schaschko, Matthias Rebmann, Burak Tastan (66. Dominik Pedro).
Tore: 0:1 (5./Foulelfmeter) Raphael Schaschko; 0:2 (13.) Luka Kravoscanec; 0:3 (33.) Luka Kravoscanec; 0:4 (40.) Valentin Asch; 0:5 (53./Foulelfmeter) Pascal Reinhardt, 1:5 (55.) Lysander Skoda; 2:5 (87.) Lysander Skoda.
Zuschauer: 250.
Schiedsrichter: Tobias Huthmacher; Assistenten Hans-Peter Wessner, Robin Litschko.
