VfL-Schlussmann Matthias Müller erlebte einen eher ruhigeren Nachmittag. Foto: Rudolf

Landesliga: Redzepagic-Elf wird beim 3:1 beim Schlusslicht SV Seedorf Favoritenrolle gerecht.

SV Seedorf – VfL Nagold 1:3 (0:1). Zwar waren die Gegensätze auf dem Platz nicht ganz so krass, wie sie die Tabelle der Landesliga widerspiegelt, doch der Spitzenreiter aus Nagolder machte schnell deutlich, in welche Richtung die Partie laufen sollte.

Angesichts der drückenden Hitze agierten die Gäste mit kontrollierter Offensive und sicherem Ballbesitz, um den eigenen läuferischen Aufwand gering zu halten.

Die Räume wurden schon deshalb eng, weil der VfL Nagold das Geschehen schnell in die Hälfte des SV Seedorf verlagerte. Phasenweise befanden sich bis auf VfL-Torhüter Matthias Müller alle Akteure in der Seedorfer Hälfte. Doch zunächst gab es kein Durchkommen, obwohl Pascal Reinhardt in der ersten Viertelstunde zu vier Hochkarätern kam. Nach zwei Schussversuchen (5./7.) stand ihm in der 13. Minute der linke Pfosten im Weg, und nur eine Minute darauf parierte SVS-Keeper Fabian Dittmer stark gegen Reinhardt.

VfL-Trainer Armin Redzepagic, der unter anderem auf Daniel Schachtschneider verzichten musste, nutzte den letzten Auftritt in der Landesliga für sein persönliches "Abschiedsspiel" und stand in der ersten Halbzeit im Nagolder Team. Beim SV Seedorf fehlte mit Spielertrainer Tobias Bea ein Stammspieler und Abwehrorganisator.

Das Chancenplus der Gäste steigerte sich. Michael Nebert und Armin Redzepagic scheiterten zunächst jeweils an Fabian Dittmer. Fünf Minuten vor der Pause gelang den Nagoldern dann doch die verdiente Führung. Nach Vorlage von Michael Nebert traf Matthias Rebmann zum 1:0.

Nach dem Seitenwechsel hatten der SV Seedorf die Chance zum 1:1, doch anschließend war der VfL Nagold wieder deutlich tonangeben, die letzte Konsequenz ließ der künftige Verbandsligist zunächst jedoch vermissen. In der 58. Minute war es dann aber doch soweit: Ein Zuspiel von Matthias Rebmann verwertete Pascal Reinhardt routiniert zum 2:0.

Nun schien der VfL Nagold die Partie nicht nur vom Resultat im Griff zu haben, wollte den Sieg kontrolliert nach Hause bringen, doch nach einem Missverständnis zwischen VfL-Kapitän Adrian Döbele und seinem Torhüter, nutzte der eingewechselte Tobias Keller die missglückte Kopfballrückgabe zum 1:2-Anschlusstreffer (73.).

Der scheinbar sichere Vorsprung geriet ins wanken. In der 75. Minute wirkte die Hintermannschaft der Gäste bei einem Freistoß von Tobias Heizmann alles andere als souverän.

Der in der Schlussphase eingewechselte Bubacarr Sanyang sorgte nicht nur für Unterhaltung des Gästeanhangs, sondern auch für die Entscheidung der Partie. Nach einem Seedorfer Einwurf setzte er sich gegen Heizmann durch, nahm dem SVS-Coach den Ball ab und hatte keine Mühe, zum 3:1 (83.) für den VfL zu vollenden. Seine spielerischen Qualitäten bewies Sanyang noch einmal, als er nach einem Konter mit einem schönen Pass Adrian Döbele in Szene setzte, der aber am großartig reagierenden Dittmer scheiterte (87.)..