Toller Fußball zwischen dem VfL Nagold und dem SV Zimmern. Foto: Kraushaar

Landesliga: Elfmeter in der 59. Minute spielentscheidend. Walter Vegelin trifft doppelt. 

VfL Nagold - SV Zimmern 4:1 (1:1). Vielleicht war der Auftritt nicht ganz so schwungvoll und zielstrebig wie in den Spielen zuvor, aber unter dem Strich landeten die Landesliga-Fußballer gegen den SV Zimmern einen 4:1-Sieg und sind damit weiter ungeschlagen.

Die Mannschaft aus Zimmern stellten sich den knapp 100 zugelassenen Fans als der erwartet "unangenehme" Gegner vor. Dies vor allem, weil sich die Gäste im Reinhold-Fleckenstein-Stadion getraut haben, nach Balleroberungen recht gefällig nach vorne zu kombinieren. "Bis zum Strafraum", hatte SVZ-Trainer Gunter Welzer richtig erkannt. "Doch du musst auch in die Box kommen und eine Kiste machen", hat er das Manko gleich mit ausgemacht.

Der VfL-Torhüter Joel Mogler wurde bei zwei Standardsituationen gleich warm gemacht. Bei der dritten gefährliche Szene im Nagolder Strafraum rettete Burak Tastan (4.). In der ersten halben Stunde stand der SV Zimmern mit den Offensivkräften Luca Barroi, Nicolo Ippolito und Yasin Bozkurt mehrfach sehr hoch auf einer Linie und wurde zusätzlich vom viel zu oft freistehenden Markus Vogel unterstützt.

Der VfL Nagold fand zunächst nur bedingt Zugriff, stand oft zu weit weg, ausgehend von Torhüter Mogler fehlte es vor allem an Offensivdrang. Das Dreieck Mogler, Frölich, Asch spielte sich viel zu lange die Bälle zu, Tastan Burak brach seine Tiefensprints spätestens auf Strafraumhöhe ab, und an Steffen Honigmann lief das Spiel vorbei. Der VfL Nagold war spielbestimmend, musste aber froh sein, dass die Gäste aus ihren Möglichkeiten bei einer Standardsituation direkt an der Strafraumkante (28.) und bei einem tollen Seitfallzieher (34.) nichts machten.

Die Nagolder verpassten ihre Chance, in Führung zu gehen, mit einem einem schwach geschossenen Foulelfmeter von Elias Bürkle (29.), den SVZ-Schlussmann Marcel Kammerer abwehren konnte.

Nach 38 Minuten gingen die Nagolder dann doch in Führung als Walter Vegelin einen schönen Ball in die Schnittstelle der Abwehr zum 1:0 verwertete. Doch die Freude währte nicht lange. Kurz vor der Pause kam der SV Zimmern zum nicht unverdienten Ausgleich. Jannik Thieringer konnte einen einfachen Pass aus dem Mittelfeld abschließen und damit zum 1:1 (45.) ausgleichen.

Die Pausenansprache von VfL-Coach Armin Redzepagic muss wohl angekommen sein. Der VfL Nagold drückte nun aufs Tempo, die Innenverteidigung des SV Zimmern kam nicht immer mit – oder zu spät wie beim Foulspiel an Elias Bürkle. Diesmal nahm Nils Schuon den Ball und verwandelte den Strafstoß sicher zum 2:1 (59.). Nur zwei Minuten später hatte der SV Zimmern die Riesenchance zum Ausgleich, doch Yasin Bozkurt scheiterte, nachdem er zunächst Valentin Asch versetzt hatte, an Joel Mogler.

Das war es dann aber auch, was die Offensivaktionen des SV Zimmern angeht. In der 67. Minute sorgte Walter Vegelin mit seinem zweiten Treffer zum 3:1 für spürbare Erleichterung. Steffen Honigmann erhöhte in der 77. Minute mit einem Abstauber vor Bubacarr Sanyang das 4:1. Der VfL-Keeper durfte nach gut 70 Minuten für Chris Wolfer noch Stürmer spielen und hatte in der 84. Minute das 5:1 auf dem Fuß.

VfL Nagold: Joel Mogler, Berk Özhan (73. Heinrich Vegelin), Valentin Asch, Max Frölich, Burak Tastan (80. Perparim Halimi), Lysander Skoda, Nils Schuon, Chris Wolfer (77. Bubacarr Sanyang), Elias Bürkle (67. Leon Schaber), Walter Vegelin, Steffen Honigmann.

SV Zimmern: Marcel Kammerer, Markus Vogel, Jannik Thieringer, Daniel Thieringer (79. Erik Ihl), Jason Noack, Leon Kücking, Matthias Bürkle, Nino Schrankenmüller, Luca Barroi (73. Selim Ayhan), Nicolo Ippolito, Yasin Bozkurt.

Tore: 1:0 (38.) Walter Vegelin; 1:1 (45.) Jannik Thieringer); 2:1 (59./Elfmeter) Nils Schuon, 3:1 (67.) Walter Vegelin; 4:1 (77.) Steffen Honigmann.

Schiedsrichter: Marvin Monninger, Assistenten Marko Potisopoulos, Adam Ismail.

Besonderes Vorkommnis: Marcel Kammerer (29./Zimmern) wehrt Strafstoß von Elias Bürkle ab.

Zuschauer: 99.

Trainerstimmen

Armin Redzepagic, VfL Nagold:

"Wir hatten klar die besseren Chancen, müssen davon zwei, drei machen. Selbst wenn wir mit einem 1:0 in die Kabine gehen, ist das noch in Ordnung. Aber mit dem Ausgleich zur Pause war das nicht so einfach. Wir standen teilweise zu hoch und zu weit weg. Vor allem in der ersten halben Stunde war ich nicht zufrieden. Die zweite Halbzeit hatte mehr Tempo, war zielstrebiger, dann sind auch die Tore gefallen."

Gunter Welzer, SV Zimmern:

"Das Ergebnis ist für den Aufwand, den wir betrieben haben, sicherlich etwas zu hoch ausgefallen. Bis zum gegnerischen Sechzehner haben wir gut kombiniert, aber dann die Kisten nicht gemacht. Der VfL Nagold hat schon zwei Elfmeter gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Schlussendlich haben die Nagolder das dann gut hinten rausgespielt."