Foto: Kraushaar

Landesliga: Luka Kravoscanec erzielt Tor des Tages. Querlatte verhindert Ausgleich.

VfL Nagold – SV Böblingen 1:0 (0:0). Richtig in Gefahr gekommen ist die Nagolder Erfolgsserie im Spitzenspiel mit dem SV Böblingen zwar nicht, dass der Tabellenführer vor der Rekordkulisse von 450 Zuschauern seinen ohne Zweifel verdienten zehnten „Dreier“ feiern konnte, verdankt er jedoch der Querlatte.

Gästetrainer Thomas Siegmund hatte in der 87. Minute alles auf eine Karte gesetzt. Mit Mert Kizilagil und Damir Kasapi gleich zwei neue Spieler gebracht, hinten auf Dreierkette umgestellt, um vorne nach gut dreißig Minuten ohne Torchance das zu diesem Zeitpunkt fast Unmögliche noch wahr zu machen. Tatsächlich kamen die Böblinger noch zwei, drei Mal gefährlich vor das Nagolder Tor, und in der zweiten Minute der Nachspielzeit verhinderte die Querlatte gegen einen Schuss des nach einer Stunde eingewechselten Egzon Krajki den späten Ausgleich.

Der Tabellendritte war an der Nagold schnell – und gut ins Spiel gekommen. Technisch stark in der Spieleröffnung, sehr gefällig und ballsicher im Mittelfeld und vorne der Nagolder Viererkette immer dicht auf den Füßen. „Wir waren in der ersten Halbzeit einfach nicht auf der Höhe“ umschreib Armin Redzepagic die bis zur 36. Minute währenden Defizite.

Ohne Fabian Mücke (Urlaub – für ihn spielte Marc Bühler) und den verletzten Daniel Schachtschneider (blieb auf der Bank – für ihn stand Dominik Pedro in der Startelf) tat sich Nagold ungewohnt schwer. Die ersten zwanzig Minuten gehörte komplett den Gästen, die in der 21. Minute die Riesenchance zur Führung hatten als Marc Hetzel nach Fehlpass von Tastan Burak freie Bahn hatte, das Leder jedoch aus gut 20 Meter und spitzem Winkel am leeren Tor vorbei schob.

Auf die ersten Nagolder Chancen musste der VfL Anhang knapp eine halbe Stunde warten. Zuerst Luka Kravoscanec nach Rebmann Flanke, dann Raphael Schaschko per Freistoß (29.) die größte hatte Pascal Reinhardt nach tollen Rückpass vom starken Matthias Rebmann, doch sein Schuss wurde noch zur Ecke abgefälscht. Redzepagic hatte auf die spielerischen Probleme reagiert, Marco Quiskamp als letzten Mannspielen lassen, und Raphael Schaschko in die Zentrale beordert. Das hat gefruchtet, vor allem über Rebmann erspielte sich der Tabellenführer vor der Pause doch noch eine Feldüberlegenheit. Die wurde im zweiten Abschnitt dominierend obwohl Schaschko in der Kabine geblieben war und Adrian Döbele an seinem Geburtstag zentral in die Innenverteidigung rückte.

Kravoscanec (48.) drüber, Marco Quiskamp (60.) Außennetz, Matthias Rebmann (63.) Kopfball, die Nagolder waren jetzt am Drücker. Die Führung lag in der Luft, nur einmal musste Adrian Döbele (68.) gegen Egzon Krajki in höchster Not retten, danach war Pascal Reinhardt (75.), wieder an der Reihe. In der 83. Minute das längst überfällige 1:0 nach starker Vorarbeit von Matthias Rebmann der rechts zwei Böblinger austanzte und präzise auf den innen freistehenden Luka Kravoscanec passte, der nur noch einschieben musste. Danach tat sich bis auf den Lattentreffer in der Nachspielzeit nicht mehr viel.

Armin Redzepagic VfL Nagold: „Da hatten wir Glück, aber der Sieg ist verdient. „Wir haben uns in der Kabine viel vorgenommen und im 2. Abschnitt mit Herz gespielt, die Auswechslung von Raphael Schaschko war eine reine Vorsichtsmaßnahme.

Thomas Siegmund SV Böblingen: Schade, da war mehr drin! Wir haben vor allem in der ersten Halbzeit vieles richtig gemacht und gezeigt, dass wir da oben mithalten können.

VfL Nagold: Bubacarr Sanyang (Tor), Valentin Asch, Raphael Schaschko (46. Adrian Döbele) Marc Bühler, Marco Quiskamp Christoph Ormos, Pascal Reinhardt, Luka Kravoscanec (89. Tim Jung), Tastan Burak, Dominik Pedro (79. Perparim Halimi)

SV Böblingen: Jens Wolf (Tor) Philip Kalmbach, Daniel Mägerle, Cedric Hornung (87. Mert Kizilagil), Fabian Schragner (80. Mert Köse), Andrea Esteves, Besim Ramadani, Sascha Raich, Marc Hetzel (61. Egzon Krajki) Mahmound Manna, Daniel Fredel (87. Damir Kasapi).

Tore: 1:0 (83.) Luka Kravoscanec

Zuschauer: 450

Schiedsrichter: Bernd Brückle – Semih Kalay – Nikolaj Doneck