VfL Nagold – SV Wittendorf 7:1 (2:0). Mit dem bislang höchsten Saisonsieg, einem 7:1 gegen den SV Wittendorf, haben sich die Landesliga-Fußballer des VfL Nagold eine Woche nach der bitteren 0:3-Pleite in Tübingen den Frust von der Seele geschossen.

Nein, es war bei Halbzeit nicht abzusehen, dass der Aufsteiger aus Wittendorf dermaßen unter die Räder kommen würde. Der Kultclub aus dem Kreis Freudenstadt hatte auf dem Nagolder Kunstrasen sogar die erste gute Möglichkeit, geriet dann aber nach einem individuellen Fehler in Rückstand und einem Traumtor von Lysander Skoda endgültig auf die Verliererstraße.

"Wir hatten von den wenigen Möglichkeiten im ersten Abschnitt die besseren", wies der Wittendorfer Trainer Stefan Jäkle auf die Eins-gegen-eins-Chance von Henry Seeger in der 8. Minute und einen abgefälschten Schuss von Patrick Möhrle hin. "Die erste halbe Stunde war okay", war er mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.

Der VfL Nagold hatte bis dahin noch nichts Zählbares auf die Reihe gebracht, setzte dem Aufsteiger mit konsequenten Pressing jedoch immer wieder zu. So entstand auch der Führungstreffer der Platzherren, erzielt von Elias Bürkle (32.).

VfL-Coach Armin Redzepagic konnte zufrieden sein, zumal für ihn schon vor der Begegnung klar war, dass ein Heimsieg gegen den Aufsteiger Pflicht ist, wenn seine Mannschaft den Anspruch, ein Spitzenteam der Landesliga sein zu wollen, weiterhin erheben will.

Die zweite Hälfte begann mit jeweils gefährlichen Freistößen von Patrick Möhrle (48.) und Matthias Rebmann (50.). Nach einer Stunde Spielzeit köpfte Elias Bürkle nach einem Freistoß von Niklas Schäuffele zum 3:0 ein.

"Weiter vorne drauf", beorderte Stefan Jäkle seine Wittendorfer weiter nach vorne – und damit ins Verderben. "Das war sicher ein Fehler", räumte der Wittendorfer Trainer nach dem Spiel ein, denn dadurch bekam der VfL Nagold auf dem kleinen Kunstrasenplatz den Raum für schnelle Kombinationen.

Der nach knapp einer Stunde eingewechselte Berk Özhan (73./85.) Perparim Halimi (76.), und Dominik Pedro (81.) schrauben das Ergebnis innerhalb von nur gut zehn Minuten auf 7:0 – und damit war der SV Wittendorf sogar noch recht gut bedient.

"Wir haben komplett die Ordnung verloren", so Stefan Jäkle. Die Wirklichkeit sah so aus, dass sein Mittelfeld in den Umschaltbewegungen nicht mehr mitkam und die Abwehrspieler völlig überfordert waren.

Es dauerte bis zur 85. Minute, ehe Matthias Müller im VfL Tor bei einem abgefälschten Schuss von Möhrle eingreifen musste. Auf der Gegenseite hatte der Aufsteiger aus Loßburg bei drei Eckbällen in Folge Glück, dass Torhüter Timo Bronner gleich zweimal abwehren konnte.

"Das Gegentor war ärgerlich", blickte Armin Redzepagic auf Szene in der Schlussminute zurück, als Rafael Franz noch das erhoffte Zu-null-Spiel mit dem Ehrentreffer gegen Müller vereitelte.

Der Treffer war sicherlich nicht unverdient, zumal die Wittendorfer immer wieder gute Kombinationen zeigten, die Nagolder an diesem Tag jedoch im Abschluss einfach gnadenlos effektiv waren.

VfL Nagold: Matthias Müller (Tor), Dominik Pedro, Valentin Asch, Matthias Rebmann, Tastan Burak (63.Perparim Halimi), Marco Quiskamp, Niklas Schäuffele, Lysander Skoda, Chris Wolfer (57. Özhan Berk), Elias Bürkle (73. David Weinhardt), Luka Kravoscanec (70. Nikolai Brugger).

SV Wittendorf: Timo Bronner (Tor), Robin Schillinger, Florian Lehrer, Radion Eckert (73. Dominik Müller), Sandro Bossert (80. Rafael Franz), Robin Huß (88. Colin Schmid), Henry Seeger, Tim Jung, Daniel Kipp, Kai Totzl, Patrick Möhrle.   

Tore: 1:0 (32.) Elias Bürkle, 2:0 (37.) Lysander Skoda, 3:0 (60.) Elias Bürkle, 4:0 (73.) Özhan Berk, 5:0 (76.) Perparim Halimi, 6:0 (81.) Dominik Pedro, 7:0 (85.) Özhan Berk, 7:1 (90.) Rafael Franz.

Schiedsrichter: Niklas Klüdtke – Jan Fiebig – Sascha Seliger

Zuschauer: 150.

Trainerstimmen

Armin Redzepagic, VfL Nagold:

„Das Ergebnis geht in Ordnung, in der zweiten Halbzeit ist uns sehr viel gut gelungen, und dem Strich war das aber eine Pflichtaufgabe. Die Mannschaft hat die richtige Antwort gegeben, jetzt muss sie diese Leistung aber mit Konstanz beweisen." 

Hans Jäkle, SV Wittendorf:

"Wenn wir hier in Führung gehen sieht das Spiel vielleicht ganz anders aus aber da hatten wir einfach kein Glück. So ist das Ergebnis natürlich ganz bitter Mitte der zweiten Halbzeit sind wir völlig auseinandergebrochen."