Der VfL Nagold ist das Maß der Dinge. Foto: Kraushaar

Landesliga: Redzepagic-Elf nach Kantersieg gegen SV Wittendorf kurz vor Titelgewinn. Gechinger müssen zittern.

Mit 35 Toren hatte der 26. Spieltag der Fußball-Landesliga am Wochenende einiges zu bieten, an 13 davon waren der VfL Nagold und die Sportfreunde Gechingen beteiligt.

Während der Tabellenführer aus Nagold voll losballerte und gegen den SV Wittendorf gleich sieben Treffer erzielte, waren es im Spiel der Gechinger beim GSV Maichingen deren sechs – aus Sicht von Trainer Benni Maier jedoch falsch verteilt.

Der VfL Nagold könnte, wenn alles glatt läuft, bereits am Pfingstsamstag so gut wie alles klar machen. Bei einem Sieg in Böblingen hätte die Mannschaft von Traner Armin Redzepagic 65 Punkte, neun mehr als der Tabellenzweite SV Zimmern – und obendrein die deutlich bessere Torbilanz.

Nachdem nachdem Pascal Reinhardt mit fünf sowie Perparim Halimi und Luka Kra-voscanec mit je einem Treffer das VfL-Torkonto auf 80:16 geschraubt haben, ist der Liga-Primus auch in dieser Hinsicht absolute Spitze in der Landesliga, Staffel 3. Pascal Reinhardt liegt in der Torjägerstatistik mit 26 Treffern jetzt auf dem zweiten Platz.

Hinten zu-null und das ohne Raphael Schaschko und Christoph Ormos, das hört sich natürlich gut an, aber der SV Wittendorf war für die Ersatzleute Adrian Döbele und Marc Bühler auch kein echter Prüfstein. Wenn dennoch etwas durchkam, was exakt zweimal in den 90 Minuten der Fall war, dann war der weitgehend beschäftigungslose Schlussmann Bubacarr Sanyang zur Stelle. Vor allem unmittelbar vor der Pause stellte er gegen Sergej Rube einmal mehr seine enorme Sprungkraft unter Beweis.

Den Zuschauern im Heimischen Reinhold-Fleckenstein-Stadion haben die Nagolder einen mehr als nur unterhaltsamen Nachmittag geboten.

Schuld daran, dass die zuletzt so erfolgreichen Gechinger diesmal leer ausgegangen sind, waren zwei Langzeitverletzte, die die Gechinger aus der (Erfolgs-) Spur warfen. GSV-Coach Sven Hayer hatte seine Offensive umgestellt und die lange verletzten Ekin Kör und Ertan Bayrak in die Spitze, den zuletzt als Alleinunterhalter agierenden Tchagbele dahinter gestellt.

Mit dieser Variante sind die Gechinger nicht klar gekommen, zumal der quirlige Außenstürmer Ekin Kör schon nach drei Minuten sein Erfolgserlebnisse hatte. Heiko Schmidt hatte in der Mitte einen Querpass verpasst, Marcel Berberoglu war weder beim ersten, noch beim Nachschuss zur Stelle. Auch beim 0:2 sah die zuletzt so stabile Abwehr beim Kopfball von David Primorac, der 100 Sekunden zuvor noch einen Elfmeter verschuldet hatte, nicht gut aus.

Die Gechinger waren hinten ungewohnt offen. So viele Möglichkeiten wie die Maichinger sich erspielten, hatten zuvor die Böblinger und die Freudenstädter nicht mal zusammen auf den Platz gebracht. Das lag aber nicht nur am Defensivverbund, sondern auch an der Qualität, mit der die Maichinger eine Halbzeit lang agierten.

Als Kör kurz vor der Pause raus musste, hatte Benni Maier sofort reagiert und hinten auf Dreierkette umgestellt. Die Gechinger bekam das Spiel in den Griff, schaffte den Anschluss, blieben aber bis auf einen Kopfball von David Weinhardt deutlich vom Ausgleich entfernt. Das Risiko in einen Konter zu laufen, spitzte sich zu und wurde in der 81. Minute Fakt.

Die schöne Serie ist dahin, die Gechinger sind mit vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz zurück im Abstiegskampf, und die nächsten Gegner heißen SV Zimmern, Spvgg Holzgerlingen und VfL Nagold. Es ist durchaus möglich, dass bei diesen Aussichten der Kampf um den Klassenerhalt bis zum 9. Juni im Heimspiel gegen den VfB Bösingen anhält.