VfB-Coach Pellegrino Matarazzo erklärt Atakan Karazor dessen Aufgaben in der wiedererstarkten Defensive. Foto: Inderlied

Zweite Bundesliga: Abwehr der Schwaben agiert unter Trainer Matarazzo als starke Einheit. 

Noch reißen Holger Badstuber und Marcin Kaminski die verblüffend stabile Defensivformation des VfB Stuttgart nicht auseinander. Noch sind der frühere Nationalspieler und dessen Bundesligaerprobter Abwehrkollege keine Alternativen für die Startelf. So kommt VfB-Trainer Pellegrino Matarazzo vor dem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth darum herum, ernsthaft über personelle Wechsel in seiner Abwehr nachzudenken.

Denn die Defensive steht sicher und so soll es natürlich auch am Samstag (13 Uhr/Sky) in Fürth bleiben. Die Stabilität ist einer der markantesten Unterschiede nach dem Trainerwechsel von Tim Walter zu Matarazzo. Es könnte einer der entscheidenden Faktoren für die ersehnte Rückkehr in die Fußball-Bundesliga werden.

Die Abläufe sind den Spielern klar

"Man merkt dass es immer abgestimmter wird", sagte Matarazzo am Freitag. Dass die Abläufe klar seien, zählt der 42-Jährige neben der Bereitschaft jedes Einzelnen als einer der wichtigsten Faktoren in der Defensive auf. "Wir agieren als Einheit", sagte er. "Entscheidend ist, dass jeder Spieler versteht, was seine Aufgabe ist."

Im Vergleich zu seinem Vorgänger setzt der Cheftrainer-Neuling viel mehr auf die Absicherung. Unter dem neuen Coach lassen die Stuttgarter bisher wenig zu und behalten zumeist ihre klare Ordnung im Abwehrverhalten. Weil sie tiefer stehen, sind sie auch nicht so konteranfällig wie zuvor. Der Lohn: 13 von 15 möglichen Punkten aus den fünf Zweitliga-Partien.

Und nur ein Gegentor nach der Winterpause in der 2. Liga. Nur beim 1:1 beim FC St. Pauli spielten die Schwaben nicht zu Null. In der Rückrunde, darunter das letzte Spiel unter Walter mit zwei Gegentoren beim 2:2 in Hannover, stellt der VfB die beste Defensive der 2. Liga. Aufgrund der Hinrunde ist die noch immer deutlich schlechtere Tordifferenz im Vergleich zu den beiden größten Aufstiegsrivalen Arminia Bielefeld und Hamburger SV noch immer ein Nachteil.

Derzeit ist der Glaube daran, auch in kniffligeren Partien zu Null spielen zu können, aber gewachsen. "Es ist schon so, dass wir das Gefühl haben, sehr, sehr stabil zu stehen", sagte Sportdirektor Sven Mislintat. "Das gibt eine breite Brust."

Zuletzt agierte Matarazzo mit Dreierkette und zwei defensiven Mittelfeldspielern, dem formstarken Wataru Endo sowie Orel Mangala. Der eigentliche Rechtsverteidiger Pascal Stenzel spielte in der Abwehrreihe links. Rechts neben Atakan Karazor, der in der Hinrunde die Erwartungen nicht erfüllte, agierte Liverpool-Leihgabe Nathaniel Phillips. Die Formation dürfte beim Tabellensechsten Fürth "ähnlich aussehen", sagte Matarazzo: "Je nachdem, ob wir mit drei oder vier hinten spielen." Auch Karazor, so prognostizierte der Coach, dürfte nach seinen leichten Oberschenkelproblemen wieder fit sein.

Konkurrenzkampf in der Defensive

In den kommenden Wochen werden Badstuber und Kaminski den Konkurrenzkampf schüren. Anders als Kapitän Marc Oliver Kempf sind beide nach ihren Verletzungspausen seit dieser Woche wieder voll im Mannschaftstraining und könnten am Samstag wieder in den Kader rücken. Für 90 Minuten reiche es noch nicht, schränkte Matarazzo ein. "Es sind einfach viel zu wenig Trainingstage gewesen."