Fußball: Im Derby SV Seedorf kaum Lücken ermöglicht / Bösingen profitiert von Fehlern der Gäste

Eine Saison, drei Aufeinandertreffen, drei Siege – so liest sich die aktuelle Derbybilanz des VfB Bösingen gegen den SV Seedorf.

Nach dem 0:3 in der ersten Runde im WFV-Pokal und dem 1:2 in der Vorrunde der Landsliga 3 ging der SVS auch im dritten Spiel beim 0:2 gegen den Lokalrivalen leer aus und hat damit nun schon acht Punkte Rückstand auf das rettende Ufer.

Für den VfB Bösingen dagegen sieht es besser aus, doch trotz der drei Zähler hat die Mannschaft von Trainer Michael Neumann weiterhin nur einen Punkt Vorsprung auf den Relegationsplatz, auf dem der SV Nehren steht. Die Nehrener mussten sich bei der SpVgg Freudenstadt nach einer 2:0-Führung mit einem 2:2 zufrieden geben.

Dagegen kamen die anderen mitgefährdeten Teams wie der FC Gärtringen (2:2 beim GSV Maichingen), der FC Holzhausen (2:1 bei der SpVgg Holzgerlingen) und die Spfr. Gechingen (3:2 gegen den SV Wittendorf) allesamt durch Treffer in der Nachspielzeit zu einem oder drei Punkten. So gesehen war der "Dreier" des VfB Bösingen am Samstagnachmittag für den weiteren Saisonverlauf immens wichtig.

Dass die rund 800 Zuschauer keinen fußballerischen Augenschmaus zu sehen bekamen, war allen Protagonisten und Verantwortlichen klar. "So ein dreckiger Sieg war mal wieder wichtig für unsere Mannschaft, die gekämpft und sich reingehauen hat. Jeder hat für jeden gekämpft, so haben wir heute ganz wichtige drei Punkte geholt", war VfB-Torwarttrainer Volker Haaga nach dem Spiel erleichtert.

In der Tat war es für den personell weiterhin geschwächten VfB Bösingen ein sehr schweres Spiel, weil der SV Seedorf vor allem nach der Pause die Räume hinten und auf den Flügeln gut zugemacht hat. "Da war es schwierig für uns vor allem im zweiten Durchgang in das letzte Drittel des SV Seedorf zu kommen", stellte Michael Neumann fest.

Auf der anderen Seite hatte der Aufsteiger selber viel Ballbesitz, kombinierte dabei phasenweise gefällig durch das Mittelfeld, schaffte es aber zu selten in die gefährliche Zone vorzudringen. Dabei zogen die Angreifer des SVS zu früh in die Mitte und versuchten den Ball durch die Abwehrreihe zentral in den Strafraum zu spielen. Egal ob mit Ball am Fuß oder per Pass, Seedorf blieb bis auf wenige Ausnahmen meist an den Bösinger Abwehrbeinen, bei denen sich David Kopf als Turm in der Schlacht erwies, hängen.

Erleichtert war Michael Neumann darüber, dass Marvin Schlosser, der in der Vergangenheit etwas unglücklich agierte, bei seinem Treffer zum 2:0 endlich seinen Torinstinkt wieder entdeckt hat. "Ich hoffe dieser Treffer gibt Marvin der im Training immer fleißig ist, weiter Auftrieb", hofft Neumann. Dass sich seine Mannschaft aber in den kommenden Spielen steigern muss, war dem Bösinger Kommandogeber klar. "Unterm Strich zählen die drei Punkte", zeigte sich Neumann nicht unzufrieden.

Trotz der Niederlage bescheinigte SVS-Spielertrainer Tobias Bea seiner Mannschaft eine engagierte Vorstellung abgeliefert zu haben. "Wenn es uns jetzt einmal über einen längeren Zeitraum gelingen sollte, die individuellen Fehler abzustellen, können wir in dieser Saison sicherlich noch für einige Überraschungen sorgen", zeigt sich Bea trotz der Niederlage weiterhin zuversichtlich und fügt an: "Drei Aktionen haben das Spiel entschieden. Zum einen waren beide Gegentreffer sicherlich vermeidbar, und zum anderen unser vergebener Elfmeter, was aber immer Mal passieren kann."

Nach dem jüngsten 1:0 gegen die SpVgg Holzgerlingen hat es der SV Seedorf nun schon zum wiederholten Male verpasst, nach einem Sieg den zweiten folgen zu lassen. Bei sieben Spieltagen bis zum Saisonende sind noch 21 Punkte zu vergeben, so gesehen ist auch für den SV Seedorf noch alles möglich.