Verrückt, verrückter, Kreisliga A-West! Neben Eichsel verzichtet auch Efringen-Kirchen auf das Aufstiegsrecht. Nun hofft auch Schopfheim, das im März noch Tabellenletzter war.
Bekannt wurde am Donnerstag bereits, dass der SV Eichsel im Fall der Vizemeisterschaft nicht an den Aufstiegsspielen teilnehmen würde. „Das ist einfach gesünder für den Verein. Im Sommer steht ein krasser Umbruch bevor“, sagt Manuel Schwarz, den es genau wie Kapitän Alexander Gött und Patrick Baumgartner zum TuS Binzen ziehen wird. Der 29-jährige Gött wird seine Kickschuhe im Sommer an den Nagel hängen und Schwarz als Co-Trainer zur Seite stehen.
Zudem verlassen Florian Thies (FC Bad Säckingen) und Antonio Di Pasquale (SV Herten) den Verein. Kevin Grunert, Philipp Brugger und Dominik Brugger stehen in der kommenden Saison auch nicht mehr zur Verfügung. Immerhin haben die Dinkelberger einen Nachfolger für Schwarz gefunden. Nach dem privat bedingten Rückzug von Hanspeter Osswald übernimmt Torsten Griesshammer das Kommando an der Seitenlinie beim SVE. Der 61-Jährige hatte bis zur vergangenen Spielzeit noch den SV Inzlingen in der B-Klasse trainiert.
Gött wird Co-Trainer in Binzen, Griesshammer übernimmt Eichsel
Die Kreisliga A kennt er aus seinen Zeiten beim FC Steinen-Höllstein und SV Istein noch gut. Abschenken wollen die Eichsler das letzte Spiel nun aber nicht. Der zweite Platz soll über die Ziellinie gebracht werden. Am Sonntag ab 15 Uhr empfängt die Schwarz-Elf, für den zugleich das letzte Spiel als Cheftrainer der Eichsler ist, den bereits feststehenden Absteiger aus Tumringen.
Auch der TuS Efringen-Kirchen, aktuell Tabellenvierter, verzichtet auf die Chance, in die Bezirksliga aufzusteigen. Dieser Entschluss wurde final am Donnerstagabend in einer Sitzung besprochen. „Es hat mich sehr gefreut, dass die Mannschaft es geschlossen entschieden hat und unsere Hochphase innerhalb der Saison besser einstufen konnte. In unserem Entwicklungsprozess ist die Kreisliga A aktuell ideal“, erklärt Sportdirektor Stefan Hilpüsch gegenüber unserer Zeitung. Da die Rebländer am Sonntag unterbesetzt sind, wird der 34-Jährige beim Gastspiel in Wallbach wohl noch einmal die Kickschuhe schnüren und danach seine Karriere beenden.
Großklaus fehlt in Todtmoos urlaubsbedingt
Der Eichsler und Efringer Verzicht spielt natürlich dem FC Kandern in die Karten. Das Team um Spielertrainer Tim Großklaus würde im Moment als Dritter nachrücken und damit die beiden Aufstiegsspiele gegen den Ost-Vertreter spielen. Wer das sein wird, entscheidet sich in der Parallel-Staffel am Samstagnachmittag im Fernduell zwischen der SG Weilheim-Gurtweil (60 Punkte/+42) und dem FC Bad Säckingen (57/+34). Kandern muss am letzten Spieltag zum schweren Auswärtsspiel nach Todtmoos, die zwingend einen Sieg benötigen, um die Chance auf den Klassenerhalt zu wahren.
Bitter für den FCK: Denker und Lenker Großklaus verpasst die Partie im Südschwarzwald. Der 37-Jährige weilt gerade mit seiner Familie im Urlaub in Südfrankreich. „Mein Vater hat mir schon eine Zugverbindung herausgesucht“, lacht Großklaus. „Aber das kann ich nicht machen, dann gibt es wahrscheinlich Ärger mit meiner Frau und den Kindern.“ Als Großklaus den Urlaub gebucht hat, hätte er nicht im Geringsten damit gerechnet, dass Kandern noch um die Relegation spielen wird. „Jetzt ist es eben so. Ich bin dennoch sicher, dass wir das Spiel am Sonntag gewinnen werden. Wir sind super aufgestellt.“
Schwierige Konstellation um Bamhlach-Rheinweiler
Neben Kandern machen sich am Sonntag jetzt auch noch Bamlach-Rheinweiler sowie Schopfheim Hoffnungen auf den Einzug in die Relegation. „Die Rückrunde hat gezeigt, dass wir eine gute Mannschaft haben. Aufstiegsspiele bestreiten zu können, das wäre sicherlich interessant“, sagt Tesfaldet Reda vom Schopfheimer Vorstand.
Irre: Nach dem 17. Spieltag Mitte März hatte der SVS noch die „Rote Laterne“ inne. Doch Trainerfuchs Michael Gessner brachte den Erfolg zurück ins Oberfeld. Schopfheim ist im Moment die beste Mannschaft der Rückrunde. Das Gessner-Team muss sein Auswärtsspiel beim abstiegsbedrohten SV Karsau auf alle Fälle gewinnen und dann auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Selbiges gilt für Bamlach. Sollten Eichsel und Efringen-Kirchen nämlich nach dem 30. Spieltag die Plätze zwei und drei belegen, würde das Aufstiegsrecht direkt an den Zweiten der Ost-Staffel übergehen.
Kompliziert wird es hingegen, sollte tatsächlich noch die Spielvereinigung aus Bamlach-Rheinweiler in ihrem letzten regulären Spiel der Vereinsgeschichte die Aufstiegsspiele erreichen. Dafür benötigen die Markgräfler zunächst einmal mindestens einen Punkt bei Meister SV Weil II. Ob es dann reicht, wird sich zeigen.
Doch da die Spielvereinigung zur kommenden Saison mit dem VfR Bad Bellingen zum FC Bad Bellingen fusioniert und künftig als zweite Mannschaft des FCBB auflaufen wird, könnte der Bezirksliga-Aufstieg letztlich nur gelingen, sollte die „Erste“ des FC Bad Bellingen die Klasse in der Landesliga halten.
Und das hängt am SV Laufenburg, der um den Verbandsliga-Aufstieg kämpft. Pikant: Das würde allerdings erst feststehen, wenn die Bezirksliga-Aufstiegsspiele bereits begonnen haben. Möglicherweise käme es bei diesem Szenario zu einem Sonderfall. Die Entscheider wollen zunächst noch den letzten Spieltag in der Kreisliga am Sonntag abwarten.
Auch der Abstiegskampf bleibt spannend
Nicht unerwähnt bleiben darf selbstverständlich, dass es auch im Tabellenkeller noch dramatisch werden könnte. Ein Quartett um Lörrach-Stetten II (34 Punkte/-6), Steinen-Höllstein (34/-12), Karsau (33/-18) und Todtmoos (31/-16) bangt noch um den Klassenerhalt.
Stand jetzt wäre Todtmoos abgestiegen, Karsau müsste die Abstiegs-Relegation absolvieren und Stetten II sowie Steinen wären gerettet. Brisant: Im Wiesental-Stadion kommt es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Steinen und Stetten II.