Trainer Markus Helber verlässt den TSV Trillfingen. Foto: Kara

Landesliga: Erfolgscoach Helber verlässt den TSV aus "familiären und privaten Gründen".

Erst vor etwas mehr als einer Woche hat der TSV Trillfingen nach einer erfolgreichen Relegation mit dem Aufstieg in die Landesliga den größten Triumph der Vereinsgeschichte gefeiert. Und dennoch gehen Klub und Trainer Markus Helber getrennte Wege. Dennis Söll übernimmt als Spielertrainer die Verantwortung.

Aus "familiären und privaten Gründen", wie es in einer Mitteilung auf der Homepage des Vereins heißt, "wurde schnell klar, dass unser bisheriger Cheftrainer Markus Helber den Weg in die Landesliga nicht mitgehen wird." Und so hätten sich beide Parteien darauf verständigt, den Vertrag vorzeitig aufzulösen.

Allerdings scheint die Trennung eher darin begründet zu sein, dass Helber den größeren Aufwand, was die Zahl der Trainingseinheiten und der Spielvorbereitung in der Landesliga anbelangt, entsprechend honoriert haben wollte.

Dennis Söll wird nun als Spielertrainer das Ruder übernehmen. Dieser ist in Vereins- und auch in Landesligakreisen kein unbeschriebenes Blatt. Schnell ging das alles in den vergangenen Tagen. Deshalb war Söll zunächst auch überrascht, als ihn die Anfrage der Vereinsführung erreichte. Nachdem klar war, dass sich der TSV nicht mit Helber auf eine Fortsetzung der Partnerschaft würde einigen können, rückte der 28-Jährige in den Fokus – als Spielertrainer, der den Verein in- und auswendig kennt aber auch schon Erfahrung in der Landesliga besitzt.

Auch für Söll gab es nicht viel zu überlegen. "Ich hatte sowieso schon den einen oder anderen Spielertrainer-Posten im Auge – und auch die Anfragen waren da", verrät er und ergänzt: "Da habe ich mich natürlich umso mehr gefreut, über das Interesse des TSV Trillfingen gefreut." Nur einen Tag habe er gebraucht, um sich die Sache durch den Kopf gehen zu lassen.

Als Spielertrainer der U23 der TSG Balingen machte sich Söll bereits über zwei Jahre mit dieser Aufgabe in der Landesliga und weiß, was auf den Aufsteiger zukommen wird. "In der Landesliga ist eine ganz andere Qualität unterwegs als in der Bezirksliga. Es wird für uns eine enorme Herausforderung, uns an dieses Niveau anzupassen", bemerkt der 28-Jährige nüchtern.

Nicht nur das Niveau werde für den TSV eine Herausforderung sein, sondern auch die damit einhergehende Änderungen im Spielsystem. "Wir werden in der Landesliga viel weniger Ballbesitz haben, dementsprechend müssen wir unser Spiel gegen den Ball verbessern", sagt Söll. Und auch das Angriffsspiel müsse in der höheren Spielklasse variabler werden, um die Gegner vor Probleme zu stellen.

Neben Sölls eigener Landesliga-Erfahrung soll auch ein neuer Co-Trainer dabei helfen, den Aufsteiger auf Kurs zu bringen. Mit Rico Müller hat Söll zu Balinger Zeiten zusammengespielt, versteht sich privat sehr gut mit ihm, und auch fachlich ergänzen sich die beiden gut: "Rico als ehemaliger Offensiv-Spieler wird auf der Seite des Feldes sicherlich viele Ideen und Impulse einbringen. Ich kümmere mich dann mehr um defensive Angelegenheiten." Und auch von seinem Vorgänger, der bis zuletzt sein eigener Trainer war, will Söll etwas bewahren. "Markus Helber ist einer der besten und erfolgreichsten Trainer im Zollernalbkreis der letzten Jahren. Sein Auftreten war permanent positiv, er war für Spieler und Umfeld stets eine Autoritätsperson", schaut Söll zum 41-jährigen Ex-Coach des TSV auf. Und auch das Engagement und die Akribie – sowohl im Training als auch bei den Spielvorbereitungen – wolle sich der 28-Jährige zum Vorbild nehmen.