Trainer Jürgen und Sohn Marvin Kepller wollen mit dem TSV Möttlingen aufsteigen. Foto: Kraushaar

Fußball: Dank starker Neuzugänge heißt das Ziel beim TSV Möttlingen für die kommende Saison: Aufstieg in die Bezirksliga.

Bange ist Coach Jürgen Keppler und seinem Co-Trainer Tobias Blank vor ihrem zweiten Jahr beim TSV Möttlingen nicht. Mit einigen Neuzugängen gehören die Möttlinger zu den Favoriten in der Staffel 1 der Kreisklasse A.

Nach Marcel Tieck, der schon in der Winterpause wechstelte, kommt auch der neue Möttlinger Torhüter vom Stadtrivalen SV Bad Liebenzell. Mit Tiago Melicias soll wieder die Stabilität zwischen den Pfosten einkehren, die man aus den Zeiten von einem Sven Ziegler gewohnt war. Eine Aufgabe, der sich mit Kai Krüger ein ehemaliger Landesliga-Kicker als Torwarttrainer widmen wird.

Und noch ein Neuzugang stimmt Spielleiter Danny Wohlgemuth zuversichtlich: Mit Marvin Keppler konnte der TSV Möttlingen eines der größten Offensivtalente und der Kreisliga A für sich gewinnen. Beim Aufsteiger und aktuellen Tabellenzehnten SG Oberreichenbach/Würzbach hatte der schnelle Stürmer in der Hinrunde 18 Tore erzielt.

Nachdem der Klassenerhalt mit dem Saisonabbruch in trockenen Tüchern ist, sucht der Sohn von Trainer Jürgen Keppler beim TSV die nächste Herausforderung.

Erfahrene Offensive

Statt nach hinten, will sich Marvin Keppler in der neuen Umgebung ganz nach vorne in der Tabelle orientieren. Das Ziel der Bad Liebenzeller Vorstädter lautet Aufstieg in die Bezirksliga, dabei trifft Keppler auf eine ganze Reihe erfahrener Offensivkollegen wie Tobias Blank, Christian Wohlgemuth und Marcel Fricker. Bei dieser Qualität wird es für den jungen Mann nicht einfach werden, einen Platz im Sturm zu finden. "Wer sagt denn, dass Marvin in der Spitze spielen wird", lässt Jürgen Keppler die Position für seinen Sohn jedoch offen. Es ist kein Geheimnis, dass die zukünftige "Nummer 21" das Spiel gerne vor sich hat und dann aus der Tiefe seine Schnelligkeit ausspielen kann.

Fakt ist: Vater und Sohn sollen es in Möttlingen richten und die "Alten" wollen nochmals voll mitziehen. "Wir haben auf unserer neuen Anlage etwas vor", nimmt Spielleiter Danny Wohlgemuth bei einem Blick von der Veranda der neuen Grillhütte über das satte Grün der komplett runderneuerten Möttlinger Sportanlage alle mit.

Starke Viererkette

Das trifft auch auf Thomas Kattner zu. Mit ihm wird neben Mittelfeldspieler Marcel Tieck, Stürmer Marvin Keppler und Torhüter Tiago Melicias auch ein erfahrener Abwehrrecke wieder zum Kader stoßen. Der ehemalige Nagolder A-Jugend-Oberliga-Spieler befindet sich nach langer Verletzungspause wieder im Aufbautraining. Bei diversen Treppensprüngen hat sich gezeigt, dass das Knie hält. Er ist zuversichtlich, dass er zur neuen Runde wieder in der ersten Elf stehen kann. Mit Kattner, Dean Reich, René Fricker und Marcus Bungarz gilt dann nicht nur der Angriff sondern auch die TSV-Viererkette als Prunkstück. "Im Mittelfeld hat Steffen Graze eine überragende Hinrunde gespielt", streicht Jürgen Keppler eine weitere Größe in seinem Konzept heraus, auch auf Wayne Reich, Heiko Armbrecht und den fleißigen Mohamed Bakihu hält der Trainer große Stücke.

Breit aufgestellt

"Bis auf Kevin Martinho bleiben alle Spieler an Bord, das heißt für uns, dass wir breiter aufgestellt sind und auch Ausfälle besser verkraften können", sagt Wohlgemuth. "Natürlich wird sich der Konkurrenzkampf verschärfen, aber wenn wir einen Chris Wohlgemuth oder Marvin Keppler nach einer Stunde noch für die Offensive bringen können, dann werden die meisten Abwehrspieler in der A-Liga Probleme bekommen, denen noch zu folgen", sieht der Spielleiter in erster Linie die positiven Aspekte dieser Entwicklung.

Von der wird nach seiner Einschätzung auch die zweite Mannschaft profitieren, die personell durch die Neuzugänge Marcel und Kevin Holler – beide vom SV Bad Liebenzell – verstärkt wird.

Saisonabbruch verhindert Angriff auf Relegationsplatz

TSV Möttlingen

Wenn die Saison der Fußballer wie erwartet beim außerordentlichen Verbandstag am 20. Juni offiziell wegen der Corona-Pandemie abgebrochen wird, dann bedeutet dies für den TSV Möttlingen das Ende aller Hoffnungen auf die Vizemeisterschaft in der Kreisliga A Staffel 1.

"Wir trainieren derzeit noch zweimal die Woche, um für alle Fälle gewappnet zu sein", erklärte Spielleiter Danny Wohlgemut vom TSV Möttlingen mit einem Seitenblick auf die noch mögliche Teilnahme an einer Relegation – auch wenn eine Fortsetzung der Saison sehr unrealistisch ist.

Nur 16 Spiele absolviert

Sechzehn Spiele machten die Möttlinger in der Saison – nur der VfL Ostelsheim hat so wenig wie die Möttlinger absolviert. Die Rückrunde hat nach der Winterpause für die Elf von Jürgen Keppler praktisch nicht mehr stattgefunden. Bis dahin wurden mit sieben Siege, sechs Unentschieden bei nur drei Niederlagen starke 27 Punkte geholt. "Platz zwei wäre noch möglich gewesen", sagt Wohlgemuth mit einem Blick auf die Tabelle, wo vor den Blau-Weißen nur der FV Grün-Weiß Ottenbronn auf Platz drei und auf Platz zwei der SC Neubulach liegen. Einzig Tabellenführer SV Breitenberg/Martinsmoos war schon enteilt, die Ottenbronner hatten aus siebzehn Spielen 28, die Neubulacher 31 Punkte geholt und waren für die Möttlinger noch in Reichweite.

In der Winterpause hatten sich die Möttlinger mit Kevin Martinho (vom TSV Schömberg) und Marcel Tieck (SV Bad Liebenzell) verstärkt. Beide Spieler sind jedoch nicht mehr zum Einsatz gekommen. Martinho wird sich nach dem Saisonende als Spielertrainer neu orientieren. Dazu meinte Wohlgemuth: "Wir hatten ihm zugesagt, dass er, wenn er ein entsprechendes Angebot bekommt, gehen kann." Marcel Tieck hingegen wird bleiben. "Er könnte in unserem Konzept eine wichtige Rolle einnehmen", ließ Trainer Jürgen Keppler einige Überlegungen zu den Planungen für die neue Saison durchblicken.

Neuer, deutlich vergrößerter Rasenplatz

Und da will der TSV Möttlingen mit Blick auf den neuen, deutlich vergrößerten Rasenplatz und den verstärkten Kader etwas bewegen. "Meister SV Breitenberg/Martinsmoos ist weg. Ich denke, dass wir zusammen mit Ottenbronn und dem SC Neubulach jetzt um den Titel mitspielen können", wirft der Möttlinger Trainer Keppler den Hut in den Ring. "Natürlich muss man aber auch immer damit rechnen, dass ein Außenseiter einen Lauf kommt", schränkt Keppler ein, aber sein Spielleiter ergänzt: "Ich freue mich schon auf das Duell mit Julian Glowatzki". Wohlgemuth sieht das Team von seinem Schwager und Spielleiterkollegen – Glowatzki ist Vorstand Sport bei den Ottenbronnern – als den größten Mitbewerber an.