Der Balinger Torhüter Marcel Binanzer zeigte im Gastspiel seiner Mannschaft beim Tabellendritten TSV Steinbach-Haiger eine starke Leistung, am Ende reichte es aber nicht zu Punkten. Foto: Kara

Regionalliga: Kicker von der Eyach bleiben nach 1:2 in Steinbach Vorletzter. Nun wartet wichtiges Kellerduell. Mit Video

Trotz einer frühen Führung und eines überragenden Torhüters hat es nicht gereicht für die Fußballer der TSG Balingen. Beim Tabellendritten Steinbach-Haiger kassierten sie mit dem 1:2 (1:0) bereits die zwölfte Saisonniederlage in der Regionalliga Südwest.

Das ist gleich in doppelter Hinsicht bitter für die Eyachstädter: Denn zum Einen hätten sie für ihren Auftritt bei den Mittelhessen einen Punkt verdient gehabt. Und zum Anderen sammelten die direkten Balinger Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt wichtige Punkte: Der FK Pirmasens feierte mit dem 2:0 gegen den FC Astoria Walldorf den ersten Heimsieg der Saison und baute so seinen Vorsprung auf die TSG auf vier Zähler aus.

Weiterhin acht Punkte beträgt der Rückstand auf den FC Gießen, der bei der 0:4-Niederlage im Aufsteigerduell beim Bahlinger SC nichts konnte. Zehn Zähler fehlen den Eyachstädtern bereits auf den FSV Frankfurt, der den letztmöglichen Abstiegsplatz einnimmt und bei Schlusslicht TuS Rot-Weiß Koblenz 2:2-Unentschieden spielte. Beide Teams sind die nächsten Gegner der TSG vor heimischer Kulisse. Um die Chancen auf den Ligaverbleib zu wahren, sollten sowohl gegen Koblenz am kommenden Samstag, als auch zwei Wochen gegen Frankfurt unbedingt Siege her.

Das weiß auch der Balinger Trainer Bernd Bauer, der nach dem Spiel in Steinbach in der Pressekonferenz von einer Niederlage sprach, "die nach so 90 Minuten weh tut."

Denn seine Mannschaft hatte gut begonnen und war bereits nach acht Minuten durch Lukas Foelsch mit 1:0 in Führung gegangen. Der 32-jährige Routinier hatte eine einstudierte Variante nach einem Einwurf von Sascha Eisele zu seinem sechsten Saisontreffer genutzt. Wenig später bot sich Daniel Seemann sogar die Möglichkeit zum zweiten Balinger Treffer. "Aber so nach 15 Minuten haben wir ein bisschen den Zugriff auf das Spiel verloren", weiß Bauer, der sich in dieser Phase bei seinem Torhüter Marcel Binanzer bedanken konnte, der gleich mit mehreren starken Paraden den Ausgleich verhinderte. "Da hatten wir Glück, dass nicht das 1:1 und 2:1 für Steinbach gefallen ist. Aber wir hatten einen geilen Keeper, der auch mal einen ›Big Save‹ auspackt", gestand der 34-Jährige ein. So nahm die TSG die knappe Führung mit in die Halbzeitpause.

Die zweite Spielhälfte empfand der Balinger Trainer als ausgeglichen. "Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir extrem zulassen", so Bauer.

Allerdings bewies sein Steinbacher Kollege Adrian Alipour mit der Einwechslung von Kevin Lahn nach 53 Minuten ein glückliches Händchen. Denn der Mittelfeldspieler bereitete beide Treffer des TSV über die rechte Seite vor. In der 62. Minute setzte sich Lahn gegen Jonas Fritschi durch und flankte auf den langen Pfosten, wo Manuel Hoffmann zum 1:1 einköpfte. Und als Fritschi in der 80. Minute im Duell gegen Lahn wegrutschte, chippte dieser den Ball wieder vor das Tor, wo Sascha Marquet im Kopfballduell gegen Kaan Akkaya Sieger blieb und so zum 2:1 traf.

"Die Tore, die wir kassiert haben, waren zu einfach", bemängelt Bauer die Tatsachen, "dass wir die Flanken zugelassen haben und am zweiten Pfosten nicht richtig positioniert waren. Was ich in solchen Momenten nicht verstehe, dass wir uns auf der linken Außenseite da teilweise zu naiv anstellen. Nach dem 1:1 haben wir drei, vier richtig gute Kontersituationen, wo der Steinbacher Torwart Tim Paterok richtig gut hält oder wir die letzte Entscheidung falsch getroffen haben. Wenn wir das 2:1 machen, hätten wir vielleicht etwas mitnehmen können. Aber wir haben uns bei den Gegentoren zu naiv angestellt."

Bauer richtete danach den Blick auf das wichtige Spiel gegen Koblenz. "Wir wissen, wo wir stehen und dass wir unbedingt den ersten Heim-Dreier einfahren sollten. Und das werden wir auch, davon bin ich überzeugt. Wenn die Mannschaft so arbeitet, wie in Steinbach oder davor gegen Pirmasens, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis wir uns belohnen."