TSG Balingen – FC Astoria Walldorf 3:3 (2:1). Mit einem Unentschieden haben sich die Fußballer der TSG Balingen von ihren Fans in die Sommerpause verabschiedet. Sie beschließen damit ihre Premierensaison in der Regionalliga Südwest als Tabellen-Elfter mit 41 Punkten.

Das letzte Spiel der Eyachstädter stand ganz im Zeichen des Abschieds. So kam Fußballabteilungsleiter Uwe Haußmann vor dem Anpfiff die ehrenvolle Aufgabe zu, sechs Spieler zu verabschieden. Neben den Youngstern Pascal Schoch (wechselt zum FC Holzhausen) und Niklas Schäuffele (VfL Nagold) sowie Kevin Keller (Ziel unbekannt) waren es vor allem drei Akteure, die das Gesicht der Mannschaft und deren Erfolge in den vergangenen Jahren mitgeprägt hatten: Mittelstürmer Stefan Vogler spielte seit 2015 in Balingen und erzielte in 79 Spielen 29 Tore. Der 28-Jährige beendet seine Karriere aufgrund anhaltender Knieprobleme, bleibt aber Athletiktrainer bei der TSG.

Insgesamt zehn Jahre in Balingen verbrachte Jörg Schreyeck. Der 34-Jährige absolvierte zwischen 2005 und 2010 sowie zwischen 2015 und 2019 die zweitmeisten Spiele mit 225 Partien, in denen er 29 Tore erzielte. Neben einigen Abschiedsgeschenken bekam "Joggel" eine lebenslange Dauerkarte überreicht.

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Danach ging es mit Fußball weiter, und es entwickelte eine umkämpfte Partie, da sich die Gäste für das letzte Saisonspiel ebenfalls einiges vorgenommen hatten. Dies zeigten sie nach sieben Minuten: als Lukas Foelsch im Mittelfeld verlor, spielte Benjamin Hoffmann blitzschnell nach links zu Tim Fahrenholz, der in Strafraum eindrang und mit einem satten Flachschuss TSG-Torhüter Julian Hauser keine Chance ließ – so führte Astoria früh mit 1:0. Die TSG zeigte sich davon aber unbeeindruckt, erspielte sich gut Gelegenheiten und kam nach 20 Minuten zum verdienten Ausgleich, als Marc Pettenkofer einen langen Ball noch von der Torauslinie kratzte und direkt vor das Tor brachte, wo Vogler den Ball zum 1:1 einschoss. Die Gäste blieben bei ihren Vorstößen aber weiter brandgefährlich: Hoffmann passte nach 34 Minuten von rechts in den Strafraum zu Andreas Schön; doch mit einer "Monster-Parade" bewahrte Goalie Hauser die TSG vor einem Rückstand.

Dafür rappelte es auf der anderen Seite, als Fabian Kurth von der Strafraumgrenze abzog, FC-Keeper Jürgen Rennar den Ball zwar parierte, aber direkt in die Beine von Vogler, und von denen prallte das Leder zum 2:1 (42.) ins Netz.

In der zweiten Hälfte hätte die TSG das 3:1 machen müssen: Von rechts flankte Kurth auf Lukas Foelsch, der frei aus elf Metern zum Abschluss kam und das Leder knapp neben das Tor setzte (58.).

Die Saison der Volkwein-Elf lassen wir in unserem Artikel: TSG Balingen: Eine Saison, ein Abenteuer! Revue passieren

Dies sollte sich rächen; zuerst zirkelte Erik Wekesser einen Freistoß aus 20 Metern über die Mauer, aber Hauser fischte den Ball sensationell noch aus dem Winkel und Eisele kratzte den folgenden Kopfball von Kiermeier von der Linie (60.). Wenig später aber doch das 2:2 als ein langer Ball Wekesser vor die Füße fiel, der einschoss.

Emotional wurde es nach 65 Minuten, als Kapitän Manuel Pflumm seine Binde abzog und unter den Klängen von "Niemals geht man so ganz" und Standing Ovations der Zuschauer den Platz verließ; Vogler (70.) und Schreyeck (78.) folgten und wurden ebenso mit Applaus verabschiedet. Die Gäste hatten aber noch nicht fertig; in der 82. Minute war es erneut Fahrenholz, der eine Hereingabe von Niklas Schaffer zum 3:2 verwertete. Die TSG kam aber noch zum verdienten Ausgleich: Nach einer Ecke von Schuon köpfte "Joker" Schoch zum 3:3-Endstand (91.) ein. Das bedeuet in der Endabrechnung einen ausgezeichneten 11. Tabellenplatz.

Hier gibt es das emotionale Video zum Abschied von Stefan Vogler, Jörg Schreyeck und Kapitän Manuel Pflumm

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Das ist wichtig, dass wir uns mit einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschiedet haben Natürlich hätten wir unseren Fans und den Spielern, die uns verlassen, lieber einen Sieg zum Abschied geschenkt. Es wäre möglich gewesen. Doch wir haben eine sensationelle Saison gespielt und ich bin total stolz auf die Jungs."

Matthias Born (FC Astoria Walldorf):

"Man hat bei beiden Mannschaften gemerkt, dass es nicht mehr um viel ging. Mitte der ersten Halbzeit war mal etwas Stimmung im Spiel, und zu sehen, dass es ein Regionalligaspiel ist. Ansonsten haben beide Team überwiegend mit angezogener Handbremse gespielt. Ich bin froh, dass es vorbei ist."