Ein wichtiger Sieg: Die TSG Balingen schwimmt weiter auf der Erfolgswelle. Foto: Kara

Oberliga: Eisele und Schmitz treffen für Volkwein-Elf beim 2:0 gegen SSV Reutlingen. Sieben Punkte Vorsprung. Mit Video

Die TSG Balingen hat am Freitag den nächsten Schritt in Richtung Regionalliga gemacht. Das Team von Trainer Ralf Volkwein schlug den SSV Reutlingen vor der neuen Rekordkulisse von 2400 Zuschauern mit 2:0 (1:0).

Zunächst jedoch bekamen das Publikum Fußball-Magerkost geboten. Mannschaften leisteten sich zahlreiche Fehlpässe, lieferten sich viele Zweikämpfe – und so gab es auf beiden Seiten nicht mehr als Stückwerk zu sehen, die Torhüter verbrachten in der Anfangsphase einen recht relaxten Abend. Lediglich Reutlingens Keeper Milan Jurkovic stad einmal auf dem Prüfstand, als Kaan Akkaya aus spitzem Winkel abzog (8. Minute). Balingens Defensive hatte jederzeit alles im Griff, und das sorgte für Frust bei den Gästen. Denn entlud SSV-Kapitän Pierre Eiberger, in dem er Patrick Lauble in die Beine trat und dafür ebenso völlig zu Recht die gelbe Karte sah, (20.) wie sein Teamkollege Sidy Niang – der hatte sogar Glück, dass ihm Referee Jonas Brombacher für seinen Ellenbogenschlag gegen Matthias Schmitz nicht den roten Karton zeigte (23.).

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Die TSG übernahm nun die Kontrolle über das Spiel. Der agile Akkaya setzte sich an der Torlinie gegen Jonas Vogler – Bruder des Balinger Stürmers Stefan Vogler – durch, spielte den Ball zu Lukas Foelsch. Dessen Flanke köpfte der starke Mittelfeld-Abräumer Jörg Schreyeck jedoch ohne die nötige Wucht aufs Reutlinger Tor. (28.). Kurz darauf köpfte Fabian Fecker, der mit Schmitz in der Innenverteidigung vorzügliche Arbeit leistete einen Akkaya-Eckball ans Außennetz (29.). In der 36. Minute hatte Akkaya bereits den Torschrei auf den Lippen. Er schoss den Ball nach einer klasse Vorlage von Sascha Eisele an SSV-Keeper Jurkovic vorbei, allerdings klärte Vogler auf der Linie. Dann war bei der TSG endlich Jubel angesagt. Schreyeck bediente Eisele mustergültig und der ließ Jurkovic keine Chance: 1:0 (37.).

Reutlingen begann den zweiten Abschnitt deutlich schwungvoller, die erste Chance aber hatte der Tabellenführer. Akkaya spielte auf Foelsch, der auf Eisele. Doch der traf mit seinem Knaller von der Strafraumgrenze nur die Latte (50.). Im Gegenzug hatte dann Niang die große Möglichkeit zum Ausgleich, der SSV-Angreifer setzte seinen Schuss jedoch zu hoch an. Reutlingen machte nun Druck, wurde aber nicht zwingend.

Stattdessen klingelte es auf der anderen Seite. Zunächst scheiterte Schmitz nach einer Akkaya-Ecke an Jurkovic. Aber Lauble brachte den Abpraller zurück in die Gefahrenzone, und Schmitz netzte zum 2:0 ein (65.). Von diesem Dämpfer erholte sich das Team von Trainer Tedor nicht mehr. In der Schlussphase hatte der ehemalige Reutlinger Daniel Seemann mehrfach das 3:0 auf dem Schlappen. Gleich nach seiner Einwechslung ballerte er über das SSV-Tor (74.), um Sekunden später Jurkovic aus der Distanz prüfen und in der 80. Minute Seemann knapp vorbei zu köpfen. Die beste Chance hatte Seemann fünf Minuten vor Schluss, als er an einer Hereingabe von Lauble hauchdünn vorbei rutschte, dann scheiterte er abermals einmal an Jurkovic (88.). Und so blieb’s beim 2:0.

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TSG Balingen: Hauser; Eisele (87. Pettenkofer), Schreyeck, Lauble (90.+1 Scherer), Akkaya (79. Guarino), Schuon, Müller, Fecker, Foelsch (73. Seemann), Schmitz, Kurth.

SSV Reutlingen: Jurkovic; Eiberger, Lübke, Kunz (54. Pieringer), Niang, Schneider, Plattenhardt, Hartmann (76. Methner), Schramm, J. Vogler, Rohr.

Tore: 1:0 Eisele (37.), 2:0 Schmitz (65.).

Schiedsrichter: Jonas Brombacher (Kandern).

Zuschauer: 2400.

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"In der ersten Halbzeit war es sicher nicht das hoch attraktive Spiel, dafür war der gegenseitige Respekt zu groß. Bei Ballbesitz waren wir nicht mutig genug, beide Mannschaften wollten dem Gegner kein Pressing anbieten. In den zwei, drei Situationen, in denen wir im Mittelfeld gut gespielt haben, wurde es gleich gefährlich. Unverdient war das 1:0 dann nicht. Ich habe über 90 Minuten keine glasklare Torchance von Reutlingen gesehen. Das spricht für unsere Jungs. Wir hätten den sack nur etwas früher zumachen können."

Teodor Rus (SSV Reutlingen):

"Bei uns galt heute in der ersten Halbzeit ›Angst essen Seele auf‹. Wir waren überhaupt nicht mutig. Wir hatten uns für das Spiel viel vorgenommen, aber das muss man auf dem Platz dann auch zeigen. Es war von beiden Mannschaften eine schlechte erste Halbzeit. Balingen hat einen Fehler von uns genutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir besser ins Spiel gefunden und hatten eine große Chance von Sidy Niang. Die zweite Hälfte war ganz ordentlich, trotzdem war es von uns zu wenig. Die TSG hat gezeigt, dass sie eine Spitzenmannschaft ist."

Spieler des Tages

Sascha Eisele

Mit seinem Treffer zum 1:0 ebnete Sascha Eisele den Weg zum 2:0-Derby-Sieg über den SSV Reutlingen und sorgte auf der linken Außenbahn im Zusammenspiel mit Kaan Akkaya und Lukas Foelsch für ordentlich Wirbel. "Als ich den Ball vor dem 1:0 bekommen habe, dachte ich, denn muss ich machen. Aber ich bin kein Spieler, der pro Saison zehn Tore schießt. Schade, dass in der zweiten Halbzeit nur die Latte getroffen habe. Ein 2:0-Sieg vor einer solchen Kulisse ist natürlich klasse. Jetzt wollen wir so früh wie möglich die Meisterschaft klar machen", sagte Eisele nach dem Spiel.