TSG Balingen steckt in der Talsohle

In ihrer Aufstiegssaison war die TSG Balingen in der heimischen Bizerba-Arena eine Macht: 30 der insgesamt 41 Punkte – drei Zähler gab es an der Reutlinger Kreuzeiche beim 2:1 gegen Saarbrücken – holten die Eyachstädter vor eigenem Publikum und verzeichneten dabei nur zwei Heimniederlagen.

In dieser Saison hat die TSG bereits vier Heimspiele absolviert – Punktausbeute: null. Den einzigen Zähler bislang holten die Eyachstädter mit dem 2:2 beim FC Bayern Alzenau. Gegen Aufsteiger Gießen sollte endlich der erste Sieg her, aber dieses Vorhaben misslang gründlich.

Die Hausherren präsentierten sich schwerfällig, kraftlos und ohne Ideen gegen einen schlagbaren Gegner, der nach einer weitestgehend ereignislosen ersten Halbzeit im zweiten Durchgang Morgenluft witterte und ausgerechnet durch den erst unter der Woche von den Offenbacher Kickers verpflichteten Angreifer Jake Hurst zum 1:0-Siegtreffer (70.) kam.

TSG-Trainer Ralf Volkwein wollte seiner Mannschaft nach der Partie den Willen nicht absprechen. "Wir hatten in den ersten 30 Minuten gegen einen tief stehenden Gegner, der viel mit langen Bällen operiert hat, zwar mehr Ballbesitz, konnten daraus aber kein Kapital schlagen. Je länger die Partie ging, desto unkonzentrierter sind wir geworden. Da war die Verunsicherung zu sehen. Das hat sich vor allem auch in der zweiten Halbzeit bemerkbar gemacht. Der Wille war da, auch wenn es vielleicht von außen nicht so ausgesehen hat. Aber nach drei englischen Wochen in Folge haben uns die Körner und das Selbstvertrauen gefehlt. Der Körper gibt momentan einfach nicht mehr her."

Hinzu kam, dass sich Balingen wie schon in Alzenau und auch unter der Woche beim Pokalspiel in Berg nur wenige Torchancen erspielte. "Wir haben uns unter dem Strich keine einzige hundertprozentige Möglichkeit herausgespielt", weiß Volkwein. "Das Gegentor war symptomatisch für unsere derzeitige Situation. Hinten raus haben wir es zwar versucht, aber es hat an der Kraft gefehlt. Wir haben mit den Einwechslungen versucht frische Kräfte rein zu bringen, aber der Impuls war dann auch nicht da."

So sah es auch der Balinger Mittelfeldspieler Marco Gaiser nach der Partie. "Die drei englischen Wochen sind nicht spurlos an uns vorbei gegangen", sagt der 26-Jährige. "Wir haben zunächst eigentlich ganz ordentlich begonnen, dann aber irgendwie den Faden verloren in der ersten Halbzeit. Nach der Pause hatten wir eine Phase, in der wir gut gespielt haben – allerdings waren wir zu ungefährlich im letzten Drittel. Dann haben wir quasi aus dem Nichts nach einem Standard das Gegentor kassiert", blickt der Neuzugang, der vor der Saison vom FC Homburg nach Balingen kam, zurück. "Aber wenn es schlecht läuft, dann richtig. Nach dem Punktgewinn in Alzenau wollten wir das Spiel gegen Gießen erfolgreich gestalten. Aber wieder haben wir eine bittere Niederlage kassiert." Es gelte nun, so Gaiser, die Niederlage möglichst schnell abzuhaken und den Kopf wieder nach oben zu bekommen. "Denn am Freitagabend spielen wir beim SSV Ulm; das ist ein starker Gegner und wird eine große Herausforderung. Für uns gilt aber dennoch die Devise, alles rauszuhauen."

Die "Spatzen" haben nach einem schwachen Start mit zwei Auftaktniederlagen mittlerweile in die Erfolgsspur zurück gefunden. Das Nachholspiel beim FC Homburg gewann das Bachthaler-Team klar mit 5:1 und ließ am Wochenende mit einem 2:0 beim FSV Frankfurt den vierten Saisonsieg folgen, der dem SSV den Sprung auf Tabellenplatz fünf bescherte. Keine leichte Aufgabe also für die noch sieglosen Balinger, die am Freitag als Außenseiter im Donaustadion gastieren.  

Mit dem Fanbus nach Ulm

Die TSG chartert für das Gastspiel beim SSV Ulm am Freitagabend einen Fanbus. Abfahrt ist um 15.30 Uhr bei der Bizerba-Arena, der Fahrpreis beträgt 19 Euro. Anmeldungen sind bis Mittwoch, 4. September, bei Alexander Bothner unter der Rufnummer 0172/9 40 38 27 oder bei Markus Metz (01577/8 88 95 15) sowie per E-Mail an fanbus@tsg-fussball. de möglich.