Die Hürde Göppinger SV haben Daniel Seemann und die TSG Balingen im Viertelfinale genommen. Nun wollen die Eyachstädter beim TSV Pfedelbach ins Pokal-Endspiel einziehen. Foto: Eibner

WFV-Pokal: Regionalliga-Kicker wollen Einzug in Endspiel von Verbandspokal schaffen.

Halbfinale: TSV Pfedelbach - TSG Balingen (Samstag, 15.30 Uhr). Im dritten Anlauf soll es klappen: Beim Landesligisten TSV Pfedelbach wollen die Regionalliga-Kicker der TSG Balingen den Einzug in das Endspiel des Verbandspokal schaffen.

Auf den ersten Blick scheint dies eine klare Gelegenheit zu werden für die Gäste von der Zollernalb: Gegner Pfedelbach belegte in der Corona-Abbruch-bedingten Abschlusstabelle der Landesliga Staffel I nur den 14. Rang. Doch im Pokalwettbewerb sorgten die Fußballer aus dem Hohenlohischen für Furore: Zum Auftakt warfen sie den Verbandsligisten FSV Hollenbach mit 5:2 nach Elfmeterschießen aus dem Wettbewerb und ließen weitere Erfolge gegen Ligakonkurrent TSV Schornbach (2:0), den Verbandsligisten und Oberligaaufsteiger TSV Ilshofen (2:1) und Landesligist VfL Nagold (2:1) folgen.

Im ersten Pflichtspiel nach der Coronapause feierte der TSV am vergangenen Wochenende im Viertelfinale einen 2:0-Erfolg im Landesliga-Duell gegen den FV Löchgau und qualifizierte sich so für das "Spiel des Jahres" gegen den Regionalligisten aus Balingen. "Meine Jungs haben den Plan sehr gut umgesetzt, waren immer organisiert und diszipliniert. So haben wir Löchgau nur wenig zugelassen und haben auf den anderen Seite unsere Chancen genutzt", war der neue TSV-Coach Michael Blondowski mit dem Auftritt seines Teams zufrieden. Doch nun wartet ein ganz anderes Kaliber auf seine Mannschaft, dessen ist sich Blondowski klar bewusst: "Zur Favoritenrolle brauche ich nichts zu sagen. Das wird ein Bonusspiel für uns, das wir uns hart erarbeitet und verdient haben. Gegen so einen Gegner in einem Halbfinale zu spielen, wird es so schnell nicht geben." Der TSV sieht die Partie als große Herausforderung. "Wenn alles normal läuft, haben wir keine Chance auf das Endspiel; aber im Pokal läuft nicht immer alles normal. Fakt ist, wir brauchen auf alle Fälle einen Sahnetag!"

Die Eyachstädter dürften auf alle Fälle gewarnt sein, denn schon zweimal stand die TSG im Pokal-Halbfinale – und verpasste den Einzug ins Endspiel. 2015 gab es eine 5:7-Niederlage gegen den damaligen Oberliga-Konkurrenten FV Ravensburg, und 2017 setzte es eine 1:2-Pleite beim Landesligisten Sportfreunde Dorfmerkingen, der danach – ebenso wie Ravensburg 2015 – den Wettbewerb gewann. Dies soll sich nicht noch einmal wiederholen. "Wir wollen ein gutes Spiel machen", sagt der Balinger Cheftrainer Martin Braun, "Das sollte sich jeder einzelne Spieler vornehmen, eine gute Leistung abzurufen. Wenn uns das gelingt, sind die Chancen groß, das Spiel zu gewinnen."

Zumal der 51-Jährige personell nahezu aus den Vollen schöpfen kann. "Bis auf Marc Pettenkofer, Tom Schiffel und Jonas Fritschi sind alle Mann an Bord", sagt Braun, der sich darauf einstellt, dass seine Mannschaft gegen einen tief stehenden Gegner das Spiel machen muss. "Das dürfte ein anderes Spiel werden, als im Viertelfinale beim 4:2-Sieg in Göppingen. Wir werden mehr Ballbesitz haben. Deshalb wird es für uns darauf ankommen, über Ballbesitz und Kombinationen Torchancen heraus zu spielen und diese zu nutzen. Trotzdem müssen wir defensiv stabil sein. Wenn wir das schaffen, haben wir gute Chancen als Sieger vom Platz zu gehen."

Auch finanziell würde sich ein Sieg und der damit verbundene Einzug ins Finale lohnen für die TSG Balingen lohnen. Jeweils 20 000 Euro erhalten die beiden Teams, die am 22. August beim Finaltag der Amateure im Stuttgarter Gazi-Stadion um 14.45 Uhr zum Endspiel, das im Fernsehen übertragen wird, einlaufen.

Das zweite Halbfinale am Samstag bestreiten die beiden Balinger Ligakonkurrenten SSV Ulm und SG Sonnenhof Großaspach. Der Drittligaabsteiger aus Großaspach hat am Mittwochabend mit einem 1:0-Erfolg bei Viertliga-Rückkehrer VfB Stuttgart II das letzte Ticket für das Semifinale gelöst. Der neue WFV-Pokalsieger trifft in der ersten Runde des DFB-Pokals auf Zweitligist Erzgebirge Aue.