TSG Balingen – SSV Ulm 2:0 (1:0). Einfach Wahnsinn: die TSG Balingen hat mit 2:0 gegen den haushohen Favoriten SSV Ulm 1846 gewonnen. 2200 Zuschauer fieberten in der Bizerba Arena mit.

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Die TSG hat einen Big Point gelandet: Mit einer starken kämpferischen Leistung schlägt der Aufsteiger den SSV Ulm im Flutlichtduell.

TSG-Cheftrainer Ralf Volkwein hatte für den gelb-gesperrten Jörg Schreyeck und den verletzten Kapitän Manuel Pflumm Pablo Gil und Fabian Fecker in der Startelf berufen. Die Gastgeber starteten mutig in die Partie, griffen hoch an und kamen so schon früh zu guten Chancen. In der dritten Minute hatte die TSG die erste Möglichkeit, als Matthias Schmitz nach einem Eckball zum Kopfball kam und ein Ulmer Abwehrspieler den Ball auf der Linie klärte. In der elften Minute spielte Nils Schuon auf die rechte Seite zu Marc Pettenkofer, der auf Stefan Vogler zurücklegte, dessen Schuss SSV-Goalie David Hundertmark jedoch parierte. Drei Minuten später schlug Adrian Müller einen feinen Diagonalpass zu Sascha Eisele, der ablegte für Marc Pettenkofer, dessen Abschluss aber abgefälscht wurde.

Wir haben mit Patrick Lauble und Matthias Schmitz gesprochen:

Die Gäste traten nach 26 Minuten das erste Mal gefährlich in Erscheinung, als Nico Gutjahr in den Lauf von Lennart Stoll spielte, der alleine vor dem Balinger Tor auftauchte – doch mit einer klasse Fußparade bewahrte TSG-Goalie Julian Hauser seine Mannschaft vor einem Rückstand.

Kurios kam der Balinger Führungstreffer zustande: Einen Rückpass von Florian Krebs konnte Torhüter Hundertmark nicht kontrollieren und wurde von Vogler attackiert. Im Kampf um den Ball landete das Leder bei Patrick Lauble, der keine Mühe hatte, den Ball zum 1:0 (32.) ins leere Tor einzuschieben.

Ulm antwortete mit wütenden Angriffen, doch beim Schuss von Vinko Sapino aus 16 Metern war Hauser auf dem Posten (35.). Danach tat sich bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr viel. Balingen ging mit einer verdienten 1:0-Führung in die Pause. Ulm kam mit wucht aus der Kabine und hatte schon nach einer Minute die Chance zum Ausgleich, als nach einer Flanke von Stoll Morina im Strafraum knapp vorbei köpfte. Torhüter stand danach weiter im Brennpunkt: Beim Freistoß des eingewechselten Adrian Beck riss er rechtzeitig die Fäuste hoch (48.), und als Vinko Sapina verdeckt zum Abschluss kam, nachdem der Ball durch den Balinger Strafraum titschte, war Hauser schnell unten und lenkte den Ball zur Seite (49.).

Lauble avanciert zum Mann des Spiels

Die "Spatzen" machten richtig Dampf und setzten Balingen mächtig unter Druck. SSV-Trainer Holger Bachthaler brachte für Vitali Lux, der nicht viel Licht verbreitet hatte, mit David Braig einen weiteren Stürmer. Die TSG kam kaum noch zu Entlastungsangriffen. Glück hatte die TSG, dass nach einem Freistoß von Luigi Campagna Braig beim Kopfball im Abseits stand und er Ball am Pfosten landete (65.).

Von der TSG war offensiv nicht mehr viel zu sehen; zu schnell verlor Balingen die Bälle in der Vorwärtsbewegung oder leistete sich schwache Abspiele. So hielt der Ulmer Dauer-Druck an, aber die TSG verteidigte mit viel Leidenschaft. Nach einem hohen Freistoß von Campagna kam Morina erneut zum Kopfball, doch der starke Hauser im Balinger Gehäuse parierte klasse (81.). Die Entscheidung in der 85. Minute: Pettenkofer und Eisele erkämpften den Ball am eigenen Strafraum, Eisele schlug den Ball lang auf Lauble, der in den Strafraum eindrang und von Torhüter Hundertmark gefoult wurde. Den fälligen Elfmeter verwandelte Vogler zum 2:0 (85.).

Die Schlussphase musste die TSG in Unterzahl überstehen, nachdem Kaan Akkaya die gelb-rote Karte (87.) gesehen hatte. Doch mit Leidenschaft, unbändigem Kampf und dem starken Hauser im Tor bestanden die Eyachstädter auch die fünfminütige Nachspielzeit unbeschadet.

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Ich kann nur den Hut vor den Jungs ziehen und vor dem, was sie hier wieder abgeliefert haben. Wir wollten mutig nach vorne spielen. Mentalität schlägt Qualität, das hat man an diesem Abend gesehen. Dass wir spielerisch mit vielen Mannschaften auf diesem Niveau nicht ganz mithalten können, wissen wir. Wie die Jungs sich aber heute von der ersten Sekunde an reingeworfen haben, macht mich stolz."

Holger Bachthaler (SSV Ulm):

"Für uns war das ein sehr unangenehmer Abend. Was mich maßlos gestört hat, war unser Verhalten in der Anfangsphase, weil wir genau wussten, was auf uns zukommt. Wir hatten von Beginn an keine Präsenz auf dem Platz, hatten keine gute Zweikampfführung. In der zweiten Halbzeit haben wir alles versucht, aber das Quäntchen Glück nicht gehabt. Unter dem Strich haben wir es nicht verdient, hier etwas mitzunehmen."