FK Pirmasens – TSG Balingen 2:1 (1:1). Wieder nix. Auch der 15 Auswärts-Auftritt in der Regionalliga bescherte den Regionalliga-Kickern der TSG Balingen nicht den erhofften Dreier. Im Aufsteigerduell beim FK Pirmasens setzte es eine 1:2-Niederlage.

In der Südwestpfalz hätte der Aufsteiger mit etwas mehr Matchglück durchaus was holen – aber auch böse unter die Räder geraten können.

"Schade. Wenn wir hier mit der vollen Kapelle spielen", nachdenklich blickt TSG-Kapitän Manuel Pflumm noch mal zur Haupttribüne des 10 000Zuschauer fassenden Pirmasenser Framas-Stadions, in dem sich gerade mal 530 Fans verloren haben. Gut ein Zehntel der Zaungäste sind von der Eyach in die Südwestpfalz angereist. Und haben – nach gut vierstündiger Fahrt auch diesmal wieder keinen Grund zum Freude.

Dabei haben sie früh jubeln dürfen. Getröte und Getrommel erschallt aus dem kleinen "Fan-Block" auf der Tribüne, als Hannes Scherer nach einem Sprint Richtung Tor zum 0:1 trifft und gleich darauf nach einem noch weit längeren Spurt auf Knien Richtung Auswechselbank rutscht. Denn soeben hat Stefan Vogler seinen Stürmerkollegen in Szene gesetzt, Scherer hat Gas gegeben, seinen Widersacher Yannick Osee abgeschüttelt und überlegt eingenetzt.

Die Gastgeber brauchen noch einige mehr, um in der Liga zu bleiben. "Ich hoffe, dass wir uns wiedersehen", sagt der Pirmasenser Chefcoach Peter Tretter. "Ich denke, dass beide Mannschaften ein Lob verdient haben. Wenn man sieht, was beide aus ihren doch eher bescheidenen Möglichkeiten machen", formuliert Tretter, was die beiden Aufsteiger miteinander verbindet: Da schwimmen zwei Freizeit-Teams wacker im Haifischbecken Regionalliga mit, wohlwissend, dass sie unter den vielen Profi-Teams wohl immer nur ums bloße Überleben kämpfen können.

Das Ticket für die kommende Saison hätte die TSG lösen können, wenn sie in wenigstens einer von zwei Situationen kühlen Kopf bewahrt und die erneute Führung erzielt hätte. Die erste vergab Jörg Schreyeck, der unmittelbar vom Pausenpfiff den Ball haarscharf über die Pirmasenser Latte setzte. wenige Minuten nach der Pause verschlampte Marc Pettenkofer eine Überzahl-Situation, als er den Ball irgendwo ins Nirgendwo schnippte, statt einen seiner mitgelaufenen Kollegen zu bedienen.

Die frühe Führung gaben die Eyachstädter vier Minuten vor der Pause wieder aus der Hand, als Dennis Krob aus kurzer Distanz zum 1:1 einnetzte – es war der erste von zwei Streichen des Stürmers.

Am Samstag reichten Pirmasens zwei Tore zum Dreier. Dabei hätten es gut und gerne auch vier, fünf sein können. Denn ab der 79. Minute ballten sich die Gelegenheiten, versiebten die Hausherren Chancen in erstaunlicher Fülle. "Wir waren müde", kommentierte Volkwein später diese Phase, in der den Gästen ein Debakel erspart blieb.

So weit aber hätte es eben gar nicht kommen müssen. Mit voller Kapelle – das heißt, mit den beiden gesperrten Kaan Akkay und Sascha Eisele, mit dem verletzten Nils Schuon, mit mehr Konsequenz in entscheidenden Situation hätte die TSG womöglich eine Siegerhymne angestimmt. "Na ja, es war aber verdient am Ende", kommentierte einer der mitgereisten Balinger Fans die Auswärtsniederlage. Daniel Hesselmaier war einer aus dem Häuflein, die acht Stunden im Bus verbracht und zwischendrin zwei Stunden im Stadion gefroren hatten. Gelohnt hat sich’s nicht. "Na ja, vielleicht im nächsten Jahr. Ich drück dem FKP die Daumen."

Für die TSG Balingen geht es am Ostersamstag weiter mit dem Heimspiel gegen Kickers Offenbach, die das Topspiel des Spieltags vor über 10.000 Zuschauern gegen den SV Waldhof Mannheim mit 0:4 verloren haben.

Das Spiel der TSG Balingen gegen die Kickers Offenbach gibt es wieder bei uns im Liveticker. 

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Außer Spesen nix gewesen – leider. Die Mannschaft ist einfach zu müde gewesen. Und der ein oder andere Spieler ist eben nicht ersetzbar. Da hat es auch etwas an Qualität gefehlt. Aber das dürfen keine Ausreden sein. Wir müssen 2:1 in Führung gehen, müssen die Überzahlsituation besser ausspielen. Wir haben kopflos nur noch vorne reingespielt und es nicht verstanden, die Pirmasenser Abwehr auszuhebeln."

Peter Tretter (FK Pirmasens):

"Man hat schon gemerkt, dass die Jungs verunsichert sind; wir sind schlecht ins Spiel gekommen. Das ist dann besser geworden, wir haben den Ausgleich gemacht – und uns nach der Pause noch zehn Minuten Tiefschlaf geleistet. Da kann das 1:2 fallen. Zum Glück ist es anders gekommen. Ich bin froh, dass wir uns für den Aufwand belohnt haben. Wir haben noch ein schweres Stück Arbeit vor uns. Ich bin aber guten Mutes."