Nichts zu erben gab es für TSG-Kapitän Manuel Pflumm und seine Mannschaft im Gastspiel bei Regionalliga-Tabellenführer SV Waldhof Mannheim. Foto: Eibner

Regionalliga: Bereits am Freitagabend gastiert Aufsteiger Balingen bei U23 des Bundesligisten Stuttgart.

Achtbar aus der Affäre gezogen haben sich die Kicker des Regionalliga-Aufsteigers TSG Balingen im Gastspiel bei Tabellenführer SV Waldhof Mannheim. Mit der 1:2 (0:2)-Niederlage konnte der Neuling am Ende gut leben.

Schon vor dem Anpfiff tauchten die "Feierabend-Fußballer" von der Zollernalb in die Welt des Profi-Fußballs ein: Auf der Fahrt ins Carl-Benz-Stadion wurde der Balinger Mannschaftsbus von einer Polizei-Eskorte begleitet, und in der Arena wurden die Balinger Spieler von 4486 Zuschauern in Empfang genommen, die während des Spiels kräftig für Stimmung sorgten.

"Das war schon etwas Besonderes; mit Polizeischutz ins Stadion und dann so eine super Kulisse – das haben wir noch nicht erlebt", sagt der Balinger Torhüter Marcel Binanzer. Vor allem die Lautstärke im Stadion sei neu gewesen. "Taktisch war es eine Herausforderung, aufgrund des Geräuschpegels war es schwierig, die Kommandos wie gewohnt zu geben, da sie kaum zu hören waren."

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Auch sportlich wurden die Eyachstädter vor neue Aufgaben gestellt. "Das war ein ganz anderes Niveau, das Mannheim an den Tag gelegt hat, im Vergleich zu den bisherigen Spielen", sagt Binanzer, "es war schon beeindruckend, welches Tempo die Waldhöfer gegangen sind und wie ballsicher sie waren. Wir haben bei den Gegentoren nicht so gut ausgesehen, aber insgesamt haben wir das gezeigt, was wir können. Und wenn dann der Gegner besser ist, muss man das auch akzeptieren. Deshalb ist der Mannheimer Sieg auch hoch verdient. Aber diese Niederlage wird uns nicht umwerfen, da wir sie ebenso richtig einzuschätzen wissen, wie auch die Siege und Unentschieden."

So sieht es auch der Balinger Kapitän Manuel Pflumm. "Das war bisher unser spielstärkster Gegner. Mannheim hat eindrucksvoll gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt, wenngleich wir es dem Gegner bei den Gegentoren etwas zu einfach gemacht haben. Wenn da nicht viel passiert, ist Waldhof für mich der klare Anwärter auf die Meisterschaft", sagt der 33-Jährige. "Wir haben bis zum Abpfiff alles gegeben und uns den Allerwertesten aufgerissen. Aber man muss sehen, dass wir gegen eine Topmannschaft gespielt haben, die verdient gewonnen hat. Das muss so auch akzeptieren", weiß Pflumm, "aber trotz der Niederlage hat es Spaß gemacht, vor so vielen Zuschauern zu spielen, und auch das ganze Drumherum habe ich genossen."

Bereits am Freitagabend wartet das nächste Auswärtsspiel auf den Liga-Neuling. Um 19 Uhr gastiert die TSG Balingen im Robert-Schlienz-Stadion bei der U23 des Bundesligisten VfB Stuttgart und trifft damit auf einen Gegner, der eher zu ihrer Kragenweite zählt. Die Kicker mit dem roten Brustring haben einen Zähler mehr auf dem Konto als Balingen und verloren zuletzt beim Tabellenzweiten SSV Ulm knapp mit 1:2; zuvor trotzten sie aber Mannheim ein torloses Remis ab.

"Bei den U-Mannschaften der Bundesligisten weiß man nie, wer aus der ersten Mannschaft noch in den Kader rückt. Das wird sicher ein harter Brocken", zeigt sich Pflumm zurückhaltend mit einer Prognose. "Wir werden die Aufgabe aber mit kühlem Kopf angehen und versuchen, etwas mitzunehmen."

"Wir haben bisher gegen die meisten Mannschaften bis auf Mannheim gut mitgehalten. Ich denke, auch beim VfB ist was drin für uns; zumal wir gegen die zweiten Mannschaften gut gespielt haben", zeigt sich Binanzer zuversichtlich.