Nachdem es in Freiburg nicht zum anvisierten Punktgewinn reichte, wollen Marc Pettenkofer und die TSG Balingen diesen gegen den 1. FC Saarbrücken am Sonntag in Reutlingen holen. Foto: Eibner

Regionalliga: Volkwein-Elf bestreitet Spiel gegen Saarbrücken auf ungewohntem Terrain. Liveticker aus Reutlingen.

TSG Balingen – 1. FC Saarbrücken (Sonntag, 14 Uhr, Kreuzeiche-Stadion Reutlingen). In ungewohnter Atmosphäre bestreiten die Kicker der TSG Balingen ihr viertes Heimspiel in der Regionalliga Südwest gegen den 1. FC Saarbrücken.

Wegen Sicherheitsbedenken muss die Partie im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion stattfinden, da die Balinger Bizerba-Arena für solche "Hochsicherheitsspiele" noch nicht tauglich ist.

"Das ist kein Heimspiel für uns" , sagt der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein, "und das ärgert mich, dass die Voraussetzungen für solch ein Spiel in der Bizerba-Arena immer noch nicht geschaffen worden sind. Schließlich ist schon seit Mai bekannt, dass wir in der Regionalliga spielen und was dafür an Ertüchtigungen nötig ist. Deshalb kann ich nicht verstehen, warum da in unserem Stadion noch nichts voran gegangen ist." Denn der 45-Jährige weiß, welche Bedeutung die Atmosphäre für seine Mannschaft hat. "Unsere Zuschauer waren bislang überragend Zuhause und haben die Jungs toll unterstützt. Das sieht man ja auch an der Punktausbeute; sieben der bislang acht Zähler haben wir in Balingen geholt. Ich hoffe dass dennoch viele Zuschauer kommen, obwohl das Spiel in Reutlingen und auch noch an einem Sonntag stattfindet."

Der Balinger Übungsleiter sieht die Gäste aus dem Saarland klar in der Favoritenrolle. "Saarbrücken war in den vergangenen vier Jahren dreimal ganz vorne dabei und hat in der Relegation gegen 1860 München nur knapp den Aufstieg in die 3. Liga verpasst", weiß Volkwein, welches Kaliber auf seine Mannschaft zukommt. Allerdings musste der FC seine beiden Top-Torjäger der Vorsaison, Patrick Schmidt (Heidenheim) und Kevin Behrens (Sandhausen), die zusammen 38 Tore erzielten, in Richtung 2. Bundesliga ziehen lassen. Dennoch hat für den Balinger Trainer der Gegner überragende Fähigkeiten. "Das ist seit Jahren eine Profimannschaft. Da müssen wir nicht nur auf ein, zwei Spieler achten, sondern auf das gesamte Team. Denn es ist in allen Mannschaftsteilen große Qualität da", weiß Volkwein.

Doch Bange machen gilt nicht. "Die Jungs werden am Sonntag wieder alles reinhauen", kündigt der TSG-Coach an. "Wir werden läuferisch ans Limit gehen müssen, um die Räume eng zu machen. Das ist uns in den bisherigen Spielen ganz gut gelungen, da haben wir nur wenig zugelassen. Auch haben wir phasenweise sehr gut mitgespielt. Ärgerlich für die Jungs war, dass sie sich in Freiburg nicht belohnt haben. Das war eigentlich ein typisches 0:0-Spiel. Wenn es uns gelingt, unsere Attribute abzurufen, dann besteht auch gegen Saarbrücken die Möglichkeit, etwas mitzunehmen. Wir müssen auf der einen Seite versuchen, unsere Chancen zu nutzen, und auf der anderen Seite hinten möglichst bis zum Ende die Null zu halten. Mit einem Punkt wäre ich absolut zufrieden."

Personell kann Volkwein bis auf Routinier Jörg Schreyeck, der am Sonntag aus persönlichen Gründen fehlt, auf die gleichen Akteure wie zuletzt setzen. Im Pokalspiel am Mittwochabend beim SV Baindt, das die TSG mit 8:1 für sich entschied, wurden einige der Stammspieler geschont.

Die TSG Balingen in der Regionalliga und wir sind dabei

Wir werden euch bei Schwabosport-Online über alle Heimspiele der TSG Balingen mit einem Liveticker auf dem Laufenden halten.

So könnt ihr mit der Volkwein-Elf mitfiebern, auch wenn ihr einmal nicht in der Bizerba Arena sein könnt.

Wir versorgen euch mit allen wichtigen Infos, Bildern und Interviews von den Spielen. 

Der 1. FC Saarbrücken

Traditionsclub mit viel Geschichte

Auf einen Klub mit viel Tradition treffen die Balinger Regionalliga-Neulinge am Sonntag im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion mit dem 1. FC Saarbrücken. Der Klub aus der saarländischen Hauptstadt kann auf eine ruhmreiche Geschichte, aber auch auf einige Tiefpunkte zurückblicken.

Die Saarländer zählten bereits ab den 30-er Jahren zu den deutschen Spitzenmannschaften und wurden in den Jahren 1943 und 1952 jeweils deutscher Vizemeister. Zudem zählte der FCS zu den Gründungsmitgliedern der Bundesliga und spielte insgesamt fünf Spielzeiten in der 1. Bundesliga – das letzte Mal in der Saison 1992/93.

19 Jahre verbrachte der Traditionsklub in der 2. Liga und feierte dabei zweimal – 1976 und 1992 – die Meisterschaft in der 2. Bundesliga Süd.

Die Jahre nach dem Abstieg aus der 1. Bundesliga 1993 waren aber auch geprägt von vielen finanziellen Schwierigkeiten; so wurde dem FC Saarbrücken 1995 wegen fehlender Unterlagen die Lizenz für die 2. Bundesliga verweigert, und die Saarländer mussten in der damals drittklassigen Regionalliga ran. In den Jahren 2000 und 2004 gelang jeweils für zwei Jahre die Rückkehr in die 2. Bundesliga. Danach folgte aber der freie Fall: Der FCS wurde bis in die Oberliga durchgereicht. Nach der Meisterschaft in der Regionalliga West war der FC von 2010 bis 2014 in der 3. Liga am Ball, und in der Vorsaison holte sich das Team von Trainer Dirk Lottner die Meisterschaft in der Regionalliga Südwest, scheiterte aber in der Aufstiegsrelegation am TSV 1860 München.

So galt der Titelträger vor der Saison als Topfavorit auf die erneute Meisterschaft. Doch gleich am ersten Spieltag setzte es mit der 0:3-Heimniederlage gegen den FSV Frankfurt einen Dämpfer für das Lottner-Team. Dies schien aber auch ein Weckruf, denn die folgenden vier Partien gewann Saarbrücken.

Zuletzt kassierten die Saarländer aber ihre zweite Niederlage, und das ausgerechnet im Topspiel gegen den letztjährigen Vizemeister SV Waldhof Mannheim. 0:2 hieß es, nachdem Valmir Sulejmani gleich doppelt getroffen hatte. "Die im Angriff effektivere Mannschaft hat gewonnen – und das war Waldhof Mannheim", gestand Trainer Lottner ein. Seine Mannschaft habe die Partie nach 20 Minuten besser in den Griff bekommen, es aber in zu vielen Situationen versäumt, etwas mitzunehmen.

So hat der FCS nun bereits fünf Zähler Rückstand auf das Spitzenduo Homburg und Mannheim. Um weiter in Rennen zu bleiben, steht das Lottner-Team gegen die TSG Balingen unter Erfolgsdruck; mit einer weiteren Niederlage würde sich der FCS erst einmal aus dem Kreis der Titelanwärter verabschieden

Drei Fragen an

Fabian Fecker

Nach dem 0:1 beim SC Freiburg II heißt es für die Kicker des Regionalliga-Aufsteigers TSG Balingen die unglückliche Niederlage schnell abzuhaken und den Fokus auf die Partie gegen den 1. FC Saarbrücken zu richten, die für die Eyachstädter ein gefühltes Auswärtsspiel ist, da es aus Sicherheitsgründen im Reutlinger Kreuzeiche-Stadion ausgerichtet werden muss. Vor der Partie gegen den Traditionsklub aus dem Saarland äußert sich TSG-Geschäftsführer und Innenverteidiger Fabian Fecker zum Auftritt im Breisgau und der bevorstehenden Aufgabe gegen den amtierenden Südwest-Meister.

Sie und Ihre Mannschaft haben in Freiburg 0:1 verloren. Wie haben Sie die Niederlage verkraftet und welche Schlüsse ziehen Sie daraus?

Es ist schon bitter, wenn man durch einen Sonntagsschuss verliert. Wir waren ganz gut im Spiel und nehmen als Positives aus der Partie mit, dass wir auch mit dem SC Freiburg II mithalten konnten.

Nun geht es am Sonntag gegen den 1. FC Saarbrücken, das ein gefühltes Auswärtsspiel ist, da es in Reutlingen stattfinden muss. Wie wollen Sie diesen vermeintlichen Nachteil wettmachen?

Wir hoffen, dass so viele Fans wie möglich aus Balingen und der Umgebung nach Reutlingen kommen, um uns zu unterstützen und für eine entsprechende Atmosphäre sorgen und so aus dem Auswärtsspiel ein Heimspiel machen.

Wie wollen Sie die Partie gegen Saarbrücken angehen, und was ist möglich gegen den Meister?

Wir haben in den bisherigen Spielen gezeigt, dass wir mithalten können und dass immer etwas für uns drin ist. Wie wir die Partie angehen werden, das wird uns Trainer Ralf Volkwein mit auf den Weg geben. Wir werden natürlich versuchen, das Spiel zu gewinnen, so wie jedes andere auch.

Der Ligatipp

Der Balinger Geschäftsführer und Innenverteidiger Fabian Fecker tippt den siebten Spieltag in der Regionalliga Südwest.

Die Partien:

Worms – Dreieich2:0

Pirmasens – Freiburg1:1

Walldorf – Mainz2:1

Elversberg – Ulm0:1

Homburg – Hoffenheim2:0

VfB II – Steinbach-Haiger1:1

Balingen – Saarbrücken2:1

Mannheim – Stadtallendorf2:0

Offenbach – Frankfurt1:1

Regionalliga-Spitzenspiel

Hessen-Duell birgt viel Brisanz

Den Platz an der Sonne verteidigen lautet die Mission von Tabellenführer FC Homburg am siebten Spieltag in der Regionalliga Südwest.

Der bärenstarke Aufsteiger bekommt es vor heimischer Kulisse mit der U23 der TSG Hoffenheim zu tun, die auswärts bislang noch keine Bäume ausgerissen hat. Punktgleich und nur um einen Treffer in der Tordifferenz schlechter als der FCH, liegt der SV Waldhof Mannheim in Lauerstellung. Die Kurpfälzer empfangen die Eintracht aus Stadtallendorf, die zuletzt drei Niederlagen in Folge kassierte. Mit einem hohen Sieg könnten die Waldhöfer den FC Homburg von der Spitze verdrängen. Ebenfalls gut im Rennen liegt der TSV Steinbach-Haiger mit nur einem Zähler Rückstand. Der Tabellendritte steht bei der U23 des VfB Stuttgart vor einer lösbaren Aufgabe.

Derweil geht es für den SSV Ulm darum, nach der Sensation im DFB-Pokal nun in der Liga wieder in die Erfolgsspur zurück zu finden. Denn nach dem 2:1 gegen Eintracht Frankfurt setzte es für die "Spatzen" zwei Niederlagen in der Regionalliga. Diesen Trend will der SSV bei der SV Elversberg beenden, die bislang enttäuschte, aber zuletzt zweimal in Folge ungeschlagen blieb und dabei den ersten Saisonsieg einfuhr. Ebenfalls den Anschluss an die Spitzenplätze nicht verlieren will der 1. FC Saarbrücken. Nach der 0:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Mannheim, stehen die Saarländer im Gastspiel bei Aufsteiger TSG Balingen unter Erfolgsdruck. Den dritten Sieg in Folge peilt die U23 des SC Freiburg an; allerdings wartet beim gut gestarteten Neuling FK Pirmasens keine leichte Aufgabe auf die Badener.

Ein brisantes Nachbarschaftsduell steigt am Bieberer Berg, wenn die beiden Traditionsvereine Kickers Offenbach und FSV Frankfurt aufeinander treffen.