Keinen Sahnetag erwischten Jörg Schreyeck und die TSG Balingen im Aufsteigerduell gegen den FK Pirmasens, das mit 0:3 verloren ging. Foto: Kara

Regionalliga: Balingen nach Pleiten in Albstadt und gegen Pirmasens im Stimmungstief.

Eine Woche zum Vergessen liegt hinter den Regionalliga-Fußballern der TSG Balingen, die zwei bittere 0:3-Niederlagen in Folge einstecken und ihren Heimnimbus abgeben mussten.

Über ein Jahr lang ging es für die Kicker der TSG Balingen fast immer nur nach oben – die souveräne Meisterschaft in der Oberliga Baden-Württemberg, ein guter Start in die Regionalliga Südwest, und das als absoluter Underdog – doch nun haben sich auch die ersten Rückschläge eingestellt.

Kein Feiertag war der Tag der deutschen Einheit für die Eyachstädter, denn im Achtelfinale des WFV-Pokals mussten sie sich dem Lokalrivalen und Verbandsligisten FC 07 Albstadt mit 0:3 geschlagen geben. 0:1 lag die TSG nach der ersten Hälfte, die Trainer Ralf Volkwein als "indiskutabel" bezeichnete, zurück, fing sich kurz nach der Halbzeit den zweiten Gegentreffer ein und kassierte in der Nachspielzeit noch das 0:3.

Keine guten Voraussetzungen für das wichtige Spiel gegen Mitaufsteiger FK Pirmasens. Und auch gegen die Pfälzer spielte das Volkwein-Team eine schwache erste Halbzeit. Mit vielen Ballverlusten und individuellen Fehlern lud die TSG den Gegner förmlich zu den Gegentoren ein. Christopher Ludy mit einem Doppelpack sowie Florian Bohnert sorgten mit ihren Treffen zum 3:0 für den FK schon zur Halbzeit für die Entscheidung. Denn Balingen spielte in der zweiten Halbzeit zwar deutlich besser und kam auch zu guten Chancen, schaffte es aber nicht, diese zum Anschlusstreffer zu nutzen, um so dem Spiel noch einmal eine Wende geben zu können.

"Das war eine vermeidbare Niederlage. Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele Fehler gemacht, und den Gegner zu den Toren eingeladen. Pirmasens war sehr effizient", weiß Mittelfeldspieler Jörg Schreyeck. "„In der zweiten Hälfte hatten wir vier, fünf hochkarätige Chancen, so dass sogar noch ein Unentschieden drin gewesen wäre. Aber das ist uns nicht gelungen. Jetzt gilt es, den Kopf wieder frei zu bekommen, um wieder bessere Leistungen zu zeigen."

"In den ersten 15 Minuten dachte, ich dass Pirmasens ein machbarer Gegner ist;die wollten zunächst nicht viel. Aber dann ist dem Gegner aus dem Nichts das 1:0 gelungen; beim 2:0 und 3:0 haben wir unglücklich ausgesehen und mussten danach hinterher laufen", sagt Angreifer Daniel Seemann, der in der zweiten Hälfte für Stefan Vogler kam. „Trotzdem hatten wir genügend Chancen in der zweiten Halbzeit und auch in Durchgang eins, die wir aber nicht genutzt haben. Jetzt sind schon genug Spiele vergangen; wir müssen es einfach auch mal erzwingen, die Tore zu machen, und mit dem absoluten Willen schaffen wir das auch."

"Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit weggeworfen“, weiß der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein. "Aber wir wollten nach der Pause einen Schnitt machen und Charakter zeigen in der zweiten Hälfte, um diese für uns zu entscheiden. Den Willen kann man den Jungs nicht absprechen; wir hatten vier glasklare Chancen. Wer weiß wie es gelaufen wären, wenn wir diese genutzt. Aber es spricht Bände, dass wir in dieser Saison in zwölf Spielen elf Tore geschossen und viele Chancen liegen gelassen haben. Irgendwann ist es nicht nur Pech, sondern auch eine Qualitätsfrage. Man merkt, dass die Jungs am Limit und müde sind; der Kopf ist nicht frisch und die Beine werden von Spiel zu Spiel schwerer."

Das Pokalspiel in Albstadt sei zum einen von Ergebnis her katastrophal gewesen und auch vom Spiel her nicht gut. "Woche für Woche wird es intensiver, und so langsam fehlen die Körner", kennt Volkwein die Gründe. "Das macht sich nun auch bei den arrivierten Spielern bemerkbar mit vielen Pass- und Stockfehlern. Deshalb müssen nun auch mal die Jungs aus der zweiten Reihe einspringen. Wir sind jetzt zwar geknickt; aber wir werden wieder aufstehen."

Denn die kommenden Aufgabe werden nicht leichter. Bereits am Samstag steht der schwere Gang auf den Bieberer Berg zu den Offenbacher Kickers an. Die Hessen dürften vor Selbstbewusstsein nur so strotzen, fügten sie doch am Wochenende dem Tabellenführer SV Waldhof Mannheim in dessen Stadion mit einem 3:1-Erfolg die zweite Saisonniederlage zu und dürfen nun selbst wieder den Blick auf die vorderen Regionen richten. Balingen ist so am Samstag der klare Außenseiter; aber vielleicht liegt darin auch die Chance...