Im Achtelfinale schalteten Daniel Seemann und die TSG den Oberligisten Stuttgarter Kickers mit 6:5 nach Elfmeterschießen aus. Foto: Kara

WFV-Pokal: Beim Oberligisten Göppinger SV wartet keine leichte Aufgabe. Erstes Pflichtspiel nach Corona-Abbruch.

Nach fast siebenmonatiger Zwangspause geht es für die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen im Pokal weiter. Bei Oberligist Göppingen peilen die Eyachstädter das WFV-Pokal-Halbfinale an.

1. Göppinger SV – TSG Balingen (Samstag, 15.30 Uhr). Für beide Mannschaften ist es das erste Pflichtspiel nach dem vorzeitigen Saisonabbruch aufgrund der Coronavirus-Pandemie. Durch diesen ist Balingen in der Regionalliga verblieben, obwohl die TSG auf einem Abstiegsrang lag, und Göppingen musste sich in der Oberliga Baden-Württemberg mit dem Vizemeistertitel zufriedengeben, nachdem in Sachen Aufstieg in die Regionalliga Südwest der KSV Hessen Kassel als bester Vizemeister den Vorzug erhalten hatte.

Beide Teams hatten nach dem Ende der Saison einen personellen Umbruch zu verzeichnen: Bei der TSG gingen sieben Akteure, und sechs Neue kamen; Göppingens Trainer Gianni Coveli, der bereits seit 2014 bei den Stauferstädtern das Sagen hat, verzeichnete ebenfalls sieben Abgänge, darunter Leistungsträger wie Kapitän Oliver Stierle, Matej Maglica oder Patrick Schwarz; er erhielt dafür aber mit Tim Schraml (1. FC Donzdorf), Jeffrey Idehen (1. FC Kaiserslautern U21), Ioannis Nalbantis (SV Sandhausen II) und Janick Schramm (SSV Reutlingen) vier Neue, die das Zeug haben, die abgewanderten Leistungsträger nahtlos zu ersetzen.

Dreimal war Göppingen in der Saisonvorbereitung bislang in Testspielen am Ball: Nach einem 8:1-Erfolg gegen den Landesligisten TSV Bad Boll ließ der GSV einen 3:0-Sieg gegen Landesligist SV Bonlanden folgen und kassierte in der "Generalprobe" vor dem Pokalschlager gegen die TSG eine knappe 1:2-Niederlage gegen Regionalligist SSV Ulm.

Sechs Testspiele verzeichneten die Eyachstädter insgesamt – ebenfalls gegen unterklassige Gegner – von denen sie vier gewannen und zweimal Unentschieden spielten. TSG-Trainer Martin Braun war mit den Tests zufrieden. "Die Neuzugänge haben sich alle sehr gut integriert und passen gut zu unseren bisherigen Spielern. Die Vorbereitungsspiele waren schon sehr harmonisch. Ich war mit den Jungs bisher sehr zufrieden. Die Mannschaft bringt eine hohe Motivation mit, sich ständig verbessern zu wollen." Doch der 51-jährige Ex-Bundesligaprofi weiß auch, dass am Samstag keine leichte Aufgabe auf sein Team wartet. "Göppingen ist eine gute Mannschaft, die in die Regionalliga hätte aufsteigen können, wenn es nicht zum Saisonabbruch gekommen wäre. Das ist eine eingespielte Truppe mit erfahrenen Spielern und einer klaren Struktur. Die Mannschaft ist körperlich sehr durchsetzungsfähig und auch torgefährlich. Ich denke, beide Mannschaften haben ähnliche Voraussetzungen, wenngleich Göppingen Heimvorteil hat. Aber wir haben große Lust, in Göppingen zu gewinnen", sagt Braun, der am Samstag allerdings auf einige Akteure verzichten muss. So fehlen unter anderem Marcel Binanzer (Urlaub) sowie die verletzten Jonas Fritschi, Adrian Müller, Tom Schiffl und Marc Pettenkofer. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Kaan Akkaya, Carlos Konz, Elias Wolf und Sascha Eisele.

Doch dem Balinger Trainer ist nicht bange. "Alle Jungs, die zur Verfügung stehen, haben in der Vorbereitung gute Spiele gemacht und sind in einem guten körperlichen Zustand. Deshalb bin ich guten Mutes", sagt der 51-Jährige, der aber weiß, "dass die Jungs den Willen und die Bereitschaft mitbringen müssen, eine gute Leistung zu zeigen. Sie müssen dazu bereit sein, an ihre körperlichen Grenzen zu gehen, denn es wird sicherlich eine große Kraftanstrengung werden."

Diese könnte sich durchaus lohnen, denn bei einem Erfolg in Göppingen wartet im Halbfinale mit dem Sieger des Landesligaduells zwischen dem TSV Pfedelbach und dem FV Löchgau eine lösbare Aufgabe auf dem Weg ins Endspiel am 22. August. Doch das ist für Braun Zukunftsmusik: "Da denke ich derzeit nicht darüber nach."