Ralf Volkwein ist vor dem Start vorsichtig optimistisch. Foto: Kara

Regionalliga: Für Volkwein-Elf geht es am Samstag in Bizerba Arena gegen SC Hessen Dreieich. Mit Interview

Das lange Warten hat ein Ende: Am Samstag bestreitet Fußball-Regionalligist TSG Balingen um 14 Uhr sein erstes Spiel der Rest-Rückrunde gegen Mitaufsteiger SC Hessen Dreieich. Vor dem Start äußert sich der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein zur Rückrunden-Vorbereitung und den Zielen in der zweiten Saisonhälfte.

Wie waren Sie mit dem Verlauf der Vorbereitung auf die zweite Halbserie zufrieden?

Im Großen und Ganzen war ich zufrieden. Es gab ein paar kleine Schwankungen; doch von Woche zu Woche ist unser Spiel besser geworden. Die Dinge, die wir den Spielern im Training vermittelt haben, sind in den Testspielen stetig besser umgesetzt worden. Deshalb sind wir auch positiv gestimmt. Von den Jungs sind zwar noch nicht alle bei 100 Prozent; aber das werden wir in den nächsten Tagen und Woche noch aufholen. Bis auf Enrico Huss, der sich am Montagabend einen Mittelfußbruch zugezogen hat und längere Zeit fehlen wird, sind fast alle wieder im Trainingsbetrieb. Das ist schade und bitter für Enrico, weil er in der Vorbereitung richtig gut drauf war.

In den fünf Testspielen hat sich Ihre Mannschaft von Partie zu Partie gesteigert. Wie waren Sie zufrieden, und welche Erkenntnisse nehmen Sie aus diesen Begegnungen mit in die Rückrunde?

Wir mussten nach der Winterpause erst einmal wieder reinfinden. Nicht nur von den Ergebnissen, sondern auch von der Art und Weise wie die Mannschaft aufgetreten ist und gespielt hat, ist es von Woche zu Woche besser geworden. Wir haben in den meisten Testspielen kräftig durchgewechselt und verschiedene Positionen und Formationen getestet. Zu diesem Zweck sind solche Partien auch da. Erkenntnisse haben wir in allen Bereichen genügend gesammelt.

Die letzten drei Spiele – im Trainingslager gegen 1. FC Germania Egestorf/Langreder, gegen den SSV Reutlingen und beim SCR Altach – haben gezeigt, dass wir marschieren können bis zum Schluss, und dass wir, wenn alles passt und wir alles abrufen, für die Gegner nicht einfach zu bespielen sind. Die Siege haben uns Selbstvertrauen gegeben. Wir haben einige Tore geschossen; hinten aber auch das eine oder andere Gegentor zugelassen. Da müssen wir am Samstag gegen Dreieich schauen, dass wir defensiv stabiler sind. Insgesamt haben die Jungs aber die Inhalte sehr gut umgesetzt; das stimmt uns optimistisch. Natürlich wissen wir noch nicht 100-prozentig wo wir stehen, aber das wird sich am Samstag gegen Dreieich dann zeigen. Ich habe aber ein gutes Gefühl.

Das erste Pflichtspiel des SC Jahres gegen Mitaufsteiger SC Hessen Dreieich steigt vor heimischer Kulisse in der Bizerba-Arena. Ist das ein Vorteil für Sie und Ihre Mannschaft?

Wenn man die Bilanz der Vorrunde nimmt, ist es mit Sicherheit ein Vorteil. Denn wir haben 20 unserer 25 Punkte zu Hause geholt. Deshalb freuen wir uns natürlich auch, dass wir vor unseren Fans daheim starten dürfen. Das ist aber keine Gewähr, dass wir am Samstag gleich drei Punkte einfahren. Unser Primärziel ist es, den Abstand zu Dreieich zu wahren. Wir freuen uns alle, das endlich wieder die Punkterunde losgeht. Die Vorbereitung ist vor allem im Winter aufgrund der Witterung und der Platzverhältnisse immer etwas zäh. Das ist für die Jungs immer ein bisschen eine Qual – aber sie haben es gut durchgezogen, und wir haben uns gute Grundlagen erarbeitet.

Was haben Sie sich für die zweite Saisonhälfte zum Ziel gesetzt?

Das Hauptziel ist, über dem Strich zu bleiben und den Klassenerhalt zu schaffen. Wir sind auf einem guten Weg; das war in der Vorrunde zu sehen. Doch die Rückrunde war in den vergangenen Spielzeiten für die Aufsteiger immer etwas schwieriger, da die Gegner sich besser auf sie eingestellt hatten – so eine lange Saison ist natürlich auch kräftezehrend. Wir wollen aber dort anknüpfen, wo wir vor der Winterpause aufgehört haben. Das heißt für uns, in jedem Spiel an das Limit zu gehen. Gelingt uns das, dann haben wir auch die Voraussetzungen um zu punkten. Schaffen wird das nicht, wird es schwierig gegen diese hochkarätigen Gegner zu bestehen. Wir wollen mit der gleichen Aggressivität, der gleichen Laufbereitschaft und der gleichen Leidenschaft zu Werke gehen, wie in den ersten 20 Saisonspielen und vielleicht noch ein paar Prozent drauf packen. Denn wir wollen das Unmögliche möglich machen und ein weiteres Jahr in der 4. Liga bleiben.

Wie viele Punkte werden vonnöten sein, um am Saisonende über dem Strich zu bleiben?

Das hängt davon ab, wer aus der 3. Liga absteigt. Derzeit sieht es für den VfR Aalen nicht gut aus, so dass wir mit mindestens vier Absteigern aus der Regionalliga rechnen müssen. Deshalb wird man 41, 42 Punkte benötigen, um drin zu bleiben. Diese Marke wollen wir knacken, um vor dem Fünftletzten zu bleiben. Daran wollen wir arbeiten; am besten schon gegen Dreieich. Das Minimalziel ist einen Punkt zu holen und damit den Abstand zu Dreieich zu halten. Im Idealfall wollen wir die drei Punkte behalten. Es fragte Thomas Hauschel