Lukas Foelsch versucht Referee Nikolai Kimmeyer umzustimmen. Foto: Hartenfelser

Regionalliga: Referee Kimmeyer sorgt mit seinen Entscheidungen für Balinger Kopfschütteln.

Nach der 0:3-Niederlage in Offenbach wird die Luft für die Fußballer der TSG Balingen in der Regionalliga Südwest immer dünner. Bereits acht Zähler beträgt der Rückstand auf den ersten sicheren Nichtabstiegsplatz, den derzeit die TSG Hoffenheim II einnimmt.

Zum fehlenden sportlichen Erfolg gesellt sich auch noch das Verletzungspech: Marc Pettenkofer, der beim Pokal-Erfolg bei den Stuttgarter Kickers (6:5 nach Elfmeterschießen) von Torhüter Thomas Bromma vor dem Strafraum abgeräumt worden war, zog sich dabei einen Kreuzband- und Innenbandanriss zu und fällt damit längere Zeit aus.

Kickers-Keeper Bromma war für seine Aktion vom Schiedsrichter nicht einmal verwarnt worden; der Mann in Schwarz ließ die Partie weiter laufen. Auch in Offenbach haderten die Balinger mit einer Entscheidung des Unparteiischen: 20 Minuten waren gespielt, als OFC-Torwart Dominik Draband nach einem langen Ball der TSG aus dem Strafraum heraus kam, um den Ball in höchster Not vor Tobias Dierberger zu klären. Dies gelang ihm auch – aber mit der Hand oder mit einem anderen Körperteil? Das war nach dem Spiel die entscheidende Frage. Schiedsrichter Nikolai Kimmeyer ließ ebenfalls weiterlaufen. Für Denis Epstein die falsche Entscheidung: "Das war eine ganz klare Rote Karte für den Torwart, dann hätten wir mehr als eine Halbzeit mit einem Mann mehr gespielt. Schieds- oder Linienrichter hätten das erkennen müssen - wenn das von uns alle sehen." Den Torwart zu der Szene zu befragen, sei eine weitere Möglichkeit gewesen. "Der Schiedsrichter hat ganz klar das Spiel entschieden." Auch für Lukas Foelsch war es eine "klare Sache.

"Er schießt mich an, meine Hand war am Körper angelegt, und er trifft mich zwischen Körper und Hand", beschrieb OFC-Torwart Draband das Geschehene aus seiner eigenen Wahrnehmung. "Es war eine knifflige Situation, aber ich glaube, dass die Entscheidung richtig war."

Und noch eine Situation brachte die Eyachstädter nach dem Schlusspfiff auf die Palme: Die Kickers hatten zwei Minuten nach der Pause weitergespielt, als Marco Gaiser sich nach einem nicht geahndeten Ellenbogenschlag am eigenen Strafraum wälzte. In "Überzahl" flankte Jakob Lemmer, Foelsch fälschte ab, und Manolo Rodas schoss kurzer Distanz zur 1:0-Führung ein. "Klares Foulspiel", ereiferte sich Epstein. "Wir sind klar benachteiligt worden", fügte auch Foelsch hinzu. "Der, der oben steht, hat halt das Glück, und wir haben das Pech." Damit aber noch nicht genug der Nackenschläge: Foelsch und Fabian Kurth sahen für ihr Reklamieren nach dieser Szene von Schiri Kimmeyer die gelbe Karte, und als "Kurthe" in der 54. Minute Kevin Pezzoni an der Mittellinie stoppte, um einen Konter zu verhindern, kassierte er dafür die "Ampel". In Überzahl machte Offenbach durch Treffer von Moritz Hartmann (75.) und Matias Pyysalo (84.) zum 3:0 den Sack zu.

"Knackpunkt war heute das klare Handspiel von Dominik Draband. Der Schiedsrichter hat wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, vor 4 500 Zuschauern zu pfeifen", haderte der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein in der Pressekonferenz mit den Entscheidungen des Unparteiischen. "Beim 1:0 war es ein klarer Ellenbogencheck gegen Marco Gaiser. Da muss jeder selbst entscheiden, wie er mit so einer Situation umgeht. Unser Spieler liegt verletzt auf dem Platz, daraus resultiert das 1:0. Am Ende steht eine bittere 0:3-Niederlage aus unserer Sicht. Die Offenbacher haben ihre Chancen genutzt, aber es waren leider zwei Entscheidungen, die das Spiel maßgeblich beeinflusst haben. Zu zehnt hast du gegen so eine Profitruppe keine Chance, obwohl die Jungs bis zur 90. Minute marschiert sind und alles gegeben haben."

Lange Zeit, mit dem Schicksal zu hadern, haben die Eyachstädter nicht. Denn mit dem Heimspiel am kommenden Samstag gegen Tabellendritten SV Elversberg steht bereits die nächste schwierige Aufgabe an. "Das wird richtig schwer. Die haben einen guten Lauf und Ansprüche, dort zu stehen, wo sie stehen", weiß Foelsch.