Tore und Punkte bejubeln wollen die Balinger Spieler auch im Auswärtsspiel beim FSV Mainz II. Foto: Kara

Regionalliga: Team von Martin Braun will im Gastspiel beim FSV Mainz II nicht leer ausgehen. 

Das erste Auswärtsspiel der Saison führt die Regionalliga-Fußballer der TSG Balingen. Bei der U23 des Bundesligisten FSV Mainz 05 wollen die Eyachstädter am Samstag (14 Uhr) nach dem guten Start nun nachlegen.

Mit 4:1 (1:0) hat Balingen zum Auftakt den Ex-Drittligisten VfR Aalen geputzt – und das mit einer überzeugenden Vorstellung. Doch nun wartet in der ersten Partie in der Fremde keine leichte Aufgabe auf die TSG-Spieler, die bei der U23 der Nullfünfer unbedingt nachlegen wollen.

"Wir fahren da hin um zu punkten. Wenn es ein Dreier wird, wäre es sehr gut; ein Unentschieden wäre aber auch nicht schlecht", gibt der Balinger Kapitän Matthias Schmitz die Zielsetzung vor.

Aber auch die Mainzer U23 ist stark in die neue Spielzeit gestartet, mit einem 2:1-auswärtserfolg bei der zweiten Mannschaft der TSG Hoffenheim. "Primär gilt es für uns, eine gute Leistung zu zeigen, und dann schauen wir, wie gut wir gegen eine Mannschaft wie Mainz II", zeigt sich der Balinger Cheftrainer Martin Braun gewohnt zurückhaltend.

Denn der 51-jährige Ex-Profi weiß, dass es nicht leicht werden wird für sein Team. "Der FSV war bei Saisonabbruch Tabellensechster. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft auch in dieser Saison ähnlich gut sein wird – ich bin mir ziemlich sicher, dass Mainz im ersten Drittel der Tabelle landen wird", sagt Braun und verweist auf die Stärken der Nullfünfer. "Mit Simon Brandstetter und Giuliano Modica, der in Hoffenheim eingewechselt wurde, hat Mainz erfahrene Spieler, die den Jungen auch Halt geben. Aus meiner Sicht ist das eine Truppe, die zu den richtig guten Mannschaften in der Regionalliga gehört. Die Spieler sind alle sehr gut ausgebildet; die Jungen wollen sich für den Bundesligakader empfehlen und sind alle sehr spiel- und laufstark", sagt der Balinger Cheftrainer. "Da wollen wir schauen, dass wir dagegen halten können und dann auch in den richtigen Momenten selbst Fußball spielen."

Dieses System hatte die TSG gegen Aalen sehr gut umgesetzt. Defensiv stark und mit schnellem Umschaltspiel und erfolgreich abgeschlossenen Angriffen zog Balingen dem VfR den Zahn. "Eine ähnliche Leistung sollten wir auch in Mainz zeigen, und wenn es geht, in dem einen oder anderen Bereich es noch ein bisschen besser machen. Jeder der Spieler wird versuchen, noch einmal ein bisschen was drauf zu legen, und das brauchen wir auch, um aus Mainz etwas Zählbares mitzunehmen. Um drei Punkte zu holen muss schon sehr viel zusammenpassen."

Personell kann Braun auf die gleichen Akteure wie in der Vorwoche zurückgreifen. Weiterhin fehlen werden Marco Gaiser, Jonas Fritschi, Adrian Müller und Tom Schiffl. Ob er die gleiche Startformation wie gegen Aalen auf das Feld schicken wird, lässt der Ex-Profi noch offen. "Prinzipiell wäre das eine Möglichkeit. Denn alle Jungs, die gespielt haben, haben gezeigt, dass sie gut in Form sind. Aber genau weiß ich es erst am Samstag, denn Mainz ist ein anderer Gegner mit anderen Stärken – und danach haben wir eine englische Woche – das sind Dinge, die ich in meiner Entscheidung berücksichtige."

Der Gegner

FSV Mainz 05 II

In keiner guten Erinnerung haben die Balinger Regionalliga-Kicker den nächsten Gegner, den FSV Mainz II. Denn in der Vorsaison kassierten die Eyachstädter – damals noch mit Cheftrainer Ralf Volkwein – eine unglückliche 0:1-Niederlage im Bruchwegstadion und blieben damit nach den ersten vier Spieltagen ohne Punkte. Und auch im Rückspiel in der Bizerba-Arena zum Auftakt nach der Winterpause gab es beim Debüt des neuen Balinger Cheftrainers Martin Braun eine deutliche 1:5-Niederlage.

Drei Wochen später kam es dann durch die Coronavirus-Pandemie zum vorzeitigen Saisonabbruch. Die Mainzer Bundesliga-Reserve belegte so in der Abschlusstabelle den sechsten Rang, und Balingen wäre als Vorletzter eigentlich abgestiegen, durfte aber dann wie die anderen Abstiegsteams am Ende in der Liga bleiben.

Und so werden am morgigen Samstag die Karten neu gemischt. Wie auch in Balingen hat sich beim Perspektivteam der Nullfünfer in der langen Sommerpause Einiges getan. Neun Akteure verließen das Team von FSV-Cheftrainer Bartosch Gaul, sieben Neue – zumeist aus dem eigenen Nachwuchs, mit Stephan Fürstner (Eintracht Braunschweig) aber auch ein erfahrener Spieler – kamen hinzu.

So kann der Mainzer U23-Coach auch in dieser Saison wieder auf eine gute Mischung von hoffnungsvollen Talenten, die sich für die Bundesliga empfehlen wollen, und gestandenen Routiniers wie Fichtner oder Ex-Profi Simon Brandstetter bauen.
Nach guten Ergebnissen in der Vorbereitung auf die Saison ließ die Mainzer Zweite einen guten Saisonauftakt folgen: 2:1 (1:1) setzte sich der FSV im Duell der Bundesliga-Perspektivteams bei der TSG Hoffenheim II nach Treffern von Luca Hermes und Brandstetter. »Mir war wichtig, dass wir diese Aufgabe zu 100 Prozent annehmen, unabhängig von der Personalsituation. Man hat gemerkt, dass wir im Kollektiv gefestigt sind«, resümierte Trainer Gaul nach der Partie. »In der zweiten Halbzeit war klar, dass es vor allem hinten raus ein pures Mentalitätsspiel wird. Das haben wir aber auch angenommen und wirklich alles entgegengeworfen. Am Ende des Tages war es aus meiner Sicht ein verdienter Sieg für uns.«

Nun gilt es für die Rheinhessen, im ersten Heimspiel der Saison gegen Balingen nachzulegen. Doch auch die TSG hat ihr erstes Spiel gewonnen und die Partien aus der Vorsaison sicherlich noch nicht vergessen