Nur wenige Torchancen hatte der FSV Mainz II gegen die TSG Balingen. Aber am Ende gewannen die Rheinhessen doch mit 2:1. Foto: Eibner

Regionalliga: Am Mittwoch geht es gegen Bahlinger SC. Viertligisten mischen Pokal auf. Mit Video

Rund eine Stunde durften die Regionalliga-Kicker der TSG Balingen in ihrem Gastspiel beim FSV Mainz II auf etwas Zählbares hoffen. Aber am Ende behielt die Bundesliga-Reserve der Nullfünfer dank ihres Torjägers Simon Brandstetter doch die Punkte im Bruchweg-Stadion.

In der ersten Halbzeit hatte die TSG die Gastgeber mit einer starken Defensivleistung vor große Probleme gestellt und war durch einen von Kaan Akkaya verwandelten Foulelfmeter – Marc Pettenkofer war im Strafraum von Nils Gans umgegrätscht worden – mit 1:0 (24.) in Führung gegangen.

Als sich die Mainzer in der zweiten Hälfte durch eine gelb-rote Karte für Ahmet Gürleyen (57.) auch noch selbst dezimierten, schien es für die Eyachstädter zu laufen. Doch dann zeigte auf Seiten des FSV Ex-Profi Brandstetter seine Klasse, der zweimal goldrichtig stand und mit seinen beiden Treffern (61./73.) den Eyachstädtern noch die Punkte entriss.

"Mainz hatte im gesamten Spiel eine gut heraus gespielte Torchance, und das war das 1:1", sagt der Balinger Cheftrainer Martin Braun. "Wir haben in dieser Situation zwei, drei kleinere Fehler gemacht, und die hat der FSV konsequent ausgenutzt. Das Tor kann auch gegen zehn Gegenspieler passieren. Der zweite Gegentreffer war ein absolutes Glückstor. Normalerweise geht der Ball am Tor vorbei; er ist aber am Kopf vom Matthias Schmitz gelandet und hat so eine ganz andere Flugbahn genommen. Torhüter Julian Hauser war schon auf dem Weg in die andere Ecke. Brandstetter hat da eben seine Torjägerqualitäten unter Beweis gestellt und ist auf Verdacht durchgelaufen und musste nur noch einschieben." Der 51-Jährige fasst die Partie mit wenigen Worten zusammen: "Mainz hat an diesem Tag aus seiner einzigen Chance ein Tor gemacht und hatte beim zweiten Treffer das notwendige Quäntchen Glück, das uns gefehlt hat."

Zeit zum Lamentieren bleibt Braun und seiner Mannschaft sowieso nicht, denn bereits am morgigen Mittwochabend steht um 19 Uhr das nächste Heimspiel für die TSG an. Gegner ist dann der Namensvetter Bahlinger SC. Die Kicker vom Kaiserstuhl, die in der Vorsaison als Aufsteiger Platz elf belegten, sind mit einem 0:0 in Offenbach sowie einem 1:0-Heimsieg gegen die TSG Hoffenheim II gut in die Saison gestartet. "Wir wollen die positiven Dinge vom Spiel in Mainz – und davon gab es sehr viele – in die Partie gegen Bahlingen mitnehmen und unsere Chancen noch besser ausspielen", kündigt der Balinger Cheftrainer an.

Mit dem 2:1-Erfolg gegen Balingen ist Mainz II auf den dritten Rang geklettert. Ebenfalls nach oben ging es für Aufsteiger KSV Hessen Kassel, der mit dem 2:1 gegen Mitaufsteiger TSV Schott Mainz auch sein zweites Spiel gewann und nun Zweiter ist. Neuer Spitzenreiter ist der FC Homburg, der mit dem 3:0 gegen VfB Stuttgart II auch die Maximalausbeute aus den ersten beiden Spielen holte.

Derweil sorgten die Titelfavoriten der Regionalliga Südwest auf einem anderen Terrain – der ersten Runde des DFB-Pokals – für reichlich Furore. Nur knapp an einer Überraschung vorbei geschrammt ist der TSV Steinbach-Haiger gegen den Zweitligisten SV Sandhausen. Trotz großem Kampf verlor das Team von TSV-Coach Adrian Alipour am Ende mit 1:2.

Für einen Paukenschlag sorgte dagegen der SSV Ulm. Die "Spatzen" kegelten den Zweitligisten Erzgebirge Aue mit 2:0 (1;0) aus dem Pokal und dürfen sich ebenso auf einen attraktiven Gegner in Runde zwei freuen, wie die SV Elversberg, die den Kiezklub FC St. Pauli beim 4:2 (2:1)-Erfolg sogar regelrecht düpierte.