Lukas Foelsch und seine Mitspieler haben nie aufgesteckt. Foto: Kara

Regionalliga: Volkwein-Elf liefert nach 0:3-Rückstand beim FC Homburg tollen Kampf. Mit Video

FC Homburg – TSG Balingen 4:2 (2:0). Nach einer total verschlafenen ersten Halbzeit, in der die TSG bereits mit 0:2 in Rückstand lag, kassierten die Eyachstädter beim FC Homburg am Ende mit 2:4 die vierte Niederlage in Folge in der Regionalliga Südwest.

Allein weil Homburg einige Torchancen zuviel ausließ und die TSG durch zwei "Sonntagschüsse" von Lukas Foelsch und Nils Schuon in der zweiten Halbzeit zu zwei Überrraschungstoren kam, hielt sich die Niederlage für die TSG noch in Grenzen.

Von Beginn dominierte Homburg das Geschehen vor 1030 Zuschauern und zeigte den Gästen auf, weshalb die Grün-Weißen nun seit acht Spielen in Folge mit 22 Punkten ungeschlagen sind.

Während FCH-Trainer Jürgen Luginger auf seine Startelf vom letzten Spiel vertraute, musste Balingens Trainer Ralf Volkwein kurzfristig Torhüter Julian Hauser durch Marcel Binanzer, Mittelfeldspieler Enrico Huss und Abwehrspieler Sascha Eisele krankheitsbedingt ersetzen. Dennoch versuchten die Eyachstädter mutig mit einem 4:4:2- System die Partie mit zu bestimmen.

Aber die Saarländer waren von den bisher sieben Punkten der Balinger in den bisherigen Auswärtspartien gewarnt. Hochkonzentriert begann das Team von FC-Trainer Jürgen Luginger die Begegnung und bestimmte die Partie. Folgerichtig hatte der Gastgeber durch Patrick Dulleck (10.) und Jannik Sommer (12.) die beiden ersten guten Torchancen. Nach einer Viertelstunde brachte Patrick Dulleck mit einem sehenswerten Treffer den FC Homburg mit 1:0 in Führung. Der vierte Saisontreffer des 29-Jährigen war allein das Eintrittsgeld wert. Der Ball landete als Seitfallrückzieher unhaltbar für Balingens Torwart Marcel Binanzer fast im Torwinkel.

Hier gibt es die Pressekonferenz:

Auch die nächsten Möglichkeiten hatte der spielerisch klar überlegene Gastgeber durch Kopfbälle von Christopher Theisen (23.) und Patrick Dulleck (38.). Von der TSG Balingen war vor dem Homburger Tor weiter nichts zu sehen. Kurz vor dem Pausenpfif ließ Loris Weiß mit einer Körpertäuschung Matthias Schmitz im Strafraum vorbei grätschen und erhöhte zum 2:0-Pausenstand. Homburg wollte nach dem Seitenwechsel mit dem dritten Treffer früh alles klar machen und bekam die Gelegenheit dazu: Jannik Sommer nahm den Kontakt im Strafraum von Fabian Kurth gerne an und fiel. Schiedsrichter Patrick Glaser entschied auf Elfmeter, den Dulleck unhaltbar zum 3:0 verwandelte.

Die Entscheidung? Nein noch nicht: Lukas Foelsch überraschte den etwas zu weit vor dem Tor stehenden Homburger Torhüter David Salfeld mit einem Schlenzer aus 30 Metern zum 1:3-Anschlusstreffer (64.). Acht Minuten später verkürzte Nils Schuon mit dem erst dritten Torschuss der TSG aus 25 Metern per Volleyabnahme sogar auf 2:3. Die beiden Treffer für Balingen waren aber eher Zufallsprodukte. Denn Homburg hatte angesichts der klaren 3:0-Führung etwas die Zügel schleifen lassen und in beiden Szenen bei den Gegentoren nicht aufgepasst. Zudem sah der ansonsten starke Homburger Torhüter Salfeld zumindest beim 1:3 nicht so glücklich aus. Die kleine Spielpause des FC Homburg hatte die TSG Balingen mit ihren Torschüssen zwei und drei in diesem Spiel eiskalt zu ihren beiden Treffern genutzt.

Auch wenn bei den Gästen nach den beiden Toren wieder etwas Hoffnung auf einen Punkt aufkam; der Sieg des FC geriet nie in Gefahr. Im Gegenteil: Der Ligavierte wachte wieder auf, spielte konzentrierter nach vorne und ließ Balingen nicht den Hauch einer Möglichkeit zum 3:3 zu, auch wenn TSG-Coach Ralf Volkwein mit Hannes Scherer, Jonas Fritschi und Patrick Lauble frische Spieler einwechselte. Den Deckel drauf machte der FC Homburg dann in der Schlussminute: Der für den zweifachen Torschützen Dulleck eingewechselte Damjan Marceta schloss einen Konter zum 4:2-Endstand ab.

Trainerstimmen

TSG-Trainer Ralf Volkwein wusste bereits vor der Partie im Homburger Waldstadion, dass es für seine Mannschaft mit den vielen Ausfällen ganz schwer wird. "Unser Kader ist einfach zu klein, um diese Ausfälle zu kompensieren", resümierte der 46-Jährige nach der Partie in der Pressekonferenz. Ziel sei es gewesen, tief hinten zu stehen, um Homburg das Spielen zu erschweren. "Aber der Schuss ging nach vorne los, weil wir zu offen nach vorne gespielt und den Homburgern zuviel Platz gegeben haben." Die erste Halbzeit sei in allen Bereichen ganz schlecht gewesen.

"Mit dem 0:2-Pausenrückstand waren wir noch gut bedient", erkannte Volkwein. In der zweiten Spielhälfte sei mit dem 0:3 eigentlich alles entschieden gewesen. "Der Respekt gilt meinen Spielern, dass sie trotz des klaren Rückstandes noch weiter nach vorne gespielt haben." Mit den beiden Treffern sei sein Team auch dafür belohnt worden. "Klar hofft man, dass dann irgendwie sogar noch der Ausgleich fällt." Ob dieser dann verdient sei, das sei auch egal. "So wirklich Chancen hatten wir aber keine. Die Tore fielen eher glücklich." Über 90 Minuten gesehen sei Homburg nicht nur wegen der überragenden ersten Halbzeit die bessere Mannschaft gewesen. "Da gibt es überhaupt keinen Zweifel, dass der Sieg für Homburg verdient war."

Homburgs Trainer Jürgen Luginger war hochzurfrieden. Er sah eine enorme Leistungssteigerung bei diesem Heimspiel gegenüber den jüngsten Heimpartien seines FC Homburg. "Die zwei Gegentore waren Sonntagsschlüsse und auch schwer zu verhindern." Der mehr als verdiente Sieg, so Luginger, sei nie in Gefahr gewesen.