Fabian Kurth musste in der 54. Minute zum Duschen. Foto: A2Bildagentur

Regionalliga: Volkwein-Elf verliert bei Kickers Offenbach mit 0:3. Gelb-Rot für Fabian Kurth. Mit Video

Regionalligist TSG Balingen hat bei den Kickers Offenbach mit 0:3 verloren.

So langsam aber sicher droht die TSG Balingen den Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen zu verlieren. Bei den Offenbacher Kickers verlor die Mannschaft von Trainer Ralf Volkwein am Samstagnachmittag mit 0:3 (0:0) und hat nun als Tabellen-16. bereits sechs Punkte Rückstand auf Platz 15, der allerdings auch nicht sicher zum Klassenverbleib berechtigt.

Nur der schwachen Chancenverwertung der Gastgeber war es geschuldet, dass die TSG nicht schon in die Halbzeitpause mit einem Rückstand ging. 

Aber der Reihe nach: Erst köpft Moritz Hartmann aus acht Metern nach Flanke von der linken Seite freistehend vorbei (9.). Dann schießt Jakob Lemmer nach einem weiten Schlag fast von der Mittellinie aus sechs Metern drüber (24.). Und schließlich ist es TSG-Verteidiger Matthias Schmitz, der den Ball in höchster Not noch abblockt, als Hartmann eigentlich aus zehn Metern nur noch einzuschieben braucht (28.). OFC-Torwart Dominik Draband ist hingegen erst nach einer halben Stunde bei einem Schuss von Daniel Seemann von der Strafraumgrenze das erste Mal gefordert.

Knapp zwei Minuten sind im zweiten Durchgang gespielt, da gehen die Offenbacher nun doch in Führung: Nach einer Hereingabe von Lemmer von der rechten Seite steht Manolo Rodas am langen Pfosten goldrichtig und schiebt ein. Und es kommt noch dicker für die TSG: Konter für die Hausherren im eigenen Stadion, Fabian Kurth rammt in höchster Not Kevin Pezzoni an der Mittellinie und erhält von Schiedsrichter Nikolai Kimmeyer die Gelb-Rote Karte (54.). 

Doch die Eyachstädter bleiben zunächst im Spiel, auch weil die Hessen ihre Konter weiterhin zu schlampig zu Ende spielen. Hartmann lässt erst noch seine dritte Chance liegen und scheitert auf das Tor zulaufend an Hauser (71.). Doch nur vier Minuten später macht es der 33-jährige Routinier besser. Nach einem Zuspiel von der rechten Seite von Rodas vollstreckt der ehemalige Erst- und Zweitligaspieler (Ingolstadt, Köln) zum 2:0. 

Und doch wäre der Anschlusstreffer in der Schlussphase noch einmal möglich gewesen. Der gelingt nicht – dafür fällt der dritte Treffer auf der anderen Seite. TSG-Torwart Hauser kann einen Hartmann-Schuss nur zur Seite abwehren, Matias Pyysalo staubt zum 3:0-Endstand ab (84.).

Hier gibt es die Pressekonferenz:

Trainerstimmen

Balingens Cheftrainer Ralf Volkwein stand nach dem Spiel in Offenbach der Frust ins Gesicht geschrieben. "Wir haben ein paar Minuten Anlaufzeit benötigt und wollten Offenbach offensiv angehen, Abstöße zustellen und nach vorne pressen. Nach 15 Minuten waren wir besser im Spiel und konnten sie zu mehr langen Bällen zwingen.

Nichtsdestotrotz hatte offenbach vier klare Chancen, bedingt durch Ballverluste in der Vorwärtsbewegung von uns, wo wir zu riskant durchs Zentrum gespielt haben. Kurz vor der Halbzeitpause hatten wir eine sehr gute Chance durch Lukas Foelsch, der aber verzogen hat. Zur Halbzeit habe ich Pfiffe von den Zuschauern vernommen. Das ist ein Zeichen, dass wir nicht so schlecht im Spiel waren", sagt der 46-Jährige und fügt an: "Die zweite Hälfte hat mit dem 0:1 sehr unglücklich begonnen. Wir hatten im Anschluss die Riesenchance zum 1:1 durch Daniel Seemann, wo auf der Linie geklärt wurde. Dann gab es die Gelb-Rote Karte für Fabian Kurth. Es war mit Sicherheit eine Gelbe Karte, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Zu zehnt und mit Rückstand wurde es dann schwer. Über 90 Minuten hat man läuferisch keinen Unterschied gesehen. Dass es beim 0:2 und beim 0:3 Räume gibt, war klar – die haben die Offenbacher gut ausgenutzt.

Schon am Mittwoch hat der gegnerische Torwart Marc Pettenkofer mit Kreuz- und Innenbandriss zu Fall gebracht, da gab es nicht mal ein Foulspiel. Knackpunkt war das klare Handspiel von Dominik Draband. Der Schiedsrichter hat wahrscheinlich nicht den Mut gehabt, vor 4500 Zuschauern zu pfeifen. Vor dem 1:0 war es ein klarer Ellenbogencheck gegen Marco Gaiser. Da muss jeder selbst entscheiden, wie er mit so einer Situation umgeht. Unser Spieler liegt verletzt auf dem Platz, daraus resultiert das 1:0. Am Ende steht eine bittere 0:3-Niederlage. Die Offenbacher haben ihre Chancen genutzt, aber es waren zwei Entscheidungen, die das Spiel maßgeblich beeinflusst haben. Zu zehnt hast du gegen so eine Profitruppe keine Chance."

Sein Offenbacher Kollege Steven Kessler schilderte die Situationen aus seiner Sicht: "Im Fußball gibt es immer strittige Situationen. Am Ende hat man einen Mann, der es entscheidet. Ich habe es so gesehen, dass unser Torwart rauskommt und runtergeht. Ich sitze diagonal, konnte so nicht sehen, ob es Hand oder Knie ist. Nur der Schiedsrichter steht da. Fakt ist, dass der Ball liegengeblieben ist und wir ihn gehabt haben. In der zweiten Halbzeit mit dem 1:0 und der Gelb-Roten Karte war das Spiel auf unserer Seite. Das haben wir auch nach Hause gebracht."