Der Nimbus ist futsch: Nach 26 Spielen ohne Niederlage hat es Regionalligist TSG Balingen ausgerechnet im Aufsteigerduell gegen den FK Pirmasens mit einer 0:3 (0:3)-Niederlage mal wieder vor heimischer Kulisse erwischt.

Die Gäste legten vor 1100 Zuschauern in der Balinger Bizerba-Arena los wie die Feuerwehr, und erspielten sich vom anstoß weg die erste Chance; doch die Hereingabe von Sailf Cisse auf Florian Bohnert nach 26 Sekunden war zu ungenau. 90 Sekunden tauchten Cisse und Bohnert wieder vor dem Balinger Gehäuse auf; aber erneut fehlte es der Flanke von Cisse an der nötigen Präzision.

"Hätte Pirmasens diese beiden Konter besser ausgespielt, wären wir nach zwei Minuten schon 0:2 hinten liegen können", weiß der Balinger Cheftrainer Ralf Volkwein.

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Doch Pirmasens spielte ein starkes Pressing, das den Balinger Spielern überhaupt nicht schmeckte; sie offenbarten Schwächen im Passspiel und leisteten sich immer wieder Fehler im Spiel nach vorne, die die Pfälzer zu Kontern einluden.

"Wir hatten in der ersten Halbzeit ein paar Wackler drin; Pirmasens hatte das Glück, das es uns diesmal nicht gelungen ist, diese auszubügeln", sagt TSG-Torhüter Julian Hauser. So wie in der 27. Minute, als sich Florian Bohnert auf links gegen Sascha Eisele und Matthias Schmitz durchsetzte und in Strafraum passte, wo die TSG keinen Zugriff auf den Ball bekam und Christopher Ludy am zweiten Pfosten zum 1:0 für die Gäste einschoss.

Bitter war auch die Entstehung des zweiten Gegentores: Jörg Schreyeck führte einen Freistoß im Mittelfeld schnell aus, schoss dabei den am Boden liegenden Kaan Akkaya an, von dem der Ball bei den Gästen Pirmasens landete. Bohnert schnappte sich den ball, passte in die Spitze auf Ludy, der zum 2:0 nach 41 Minuten einschoss.

TSG Balingen: Hauser – Müller, Schmitz, Pflumm, Kurth (ab 20. Eisele) – Schuon, Schreyeck, Pettenkofer, Akkaya (ab 69. Guarino) – Lauble, Vogler (ab 46. Seemann).

Tore: 0:1 Ludy (27.), 0:2 Ludy (41.), 0:3 Bohnert (45.).

Schiedsrichter: Kimmeyer (Palmbach).

Zuschauer: 1100.

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Und auch beim 3:0 kurz vor der Halbzeit sahen die Eyachstädter nicht wirklich gut aus: Ludy schnappte sich nach einem Stockfehler Eiseles den Ball, drang in den Strafraum ein und wurde zunächst gestoppt. Er rappelte sich aber schnelle wieder auf und brachte das Leder zu Bohnert, der nur noch einzuschieben brauchte.

In der zweiten Hälfte war Balingen deutlich besser im Spiel und kam auch zu mehreren guten Möglichkeiten, die aber alle ungenutzt blieben. Einen Schuss von Nils Schuon lenkte FK-Goalie Benjamin Reitz noch zur Ecke (59.), nach einer Freistoßflanke traf Matthias Schmitz nur den Pfosten und der Nachschuss von Marc Pettenkofer wurde geblockt, Cedric Guariono verzog aus guter Position ebenso knapp wie Adrian Müller, und kurz vor Schluss köpfte Kapitän Manuel Pflumm nach einem Freistoß an den Pfosten. "Das war eine Mischung aus Pech und Unvermögen. Wir tun echt gut daran, vor dem Tor wieder effektiver zu werden", sagt Torhüter Hauser.

TSG-Trainer Volkwein sieht das auch so. "Wir hatten in der zweiten Hälfte vier glasklare Chancen, die wir nicht genutzt haben. Da kann man nicht immer nur von Pech reden; das ist auch eine Qualitätsfrage. Wir haben in zwölf Spielen bisher elf Tore geschossen und sehr viele Chancen liegen gelassen – das spricht Bände."

Für die TSG Balingen bleibt nur der Blick nach vorne. Am kommenden Wochenende geht es zu den Kickers Offenbach.

Trainerstimmen

Ralf Volkwein (TSG Balingen):

"Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit weggeworfen. Beim 0:1 haben wir Spalier gestanden und Pirmasens eingeladen. Mit einem 0:1 zur Pause wäre noch etwas drin gewesen, aber dann haben wir uns katastrophale Blackouts geleistet, die Pirmasens zum 3:0 genutzt hat. In der zweiten Hälfte haben vier glasklare Chancen ausgelassen. Man merkt, dass die Jungs am Limit sind."

Peter Tretter (FK Pirmasens):

"Wir haben eine überragende erste Halbzeit gespielt, waren sehr effektiv und haben unsere Möglichkeiten gut ausgespielt, wobei wir auch davon profitiert haben, dass unser Gegner den einen oder anderen Fehler zuviel gemacht. Nach der Pause wollten wir da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Aber wenn Balingen das 1:3 gelungen wäre, hätte das Spiel noch einmal kippen können."