Tia Lutz (rot) aus Weiden spielt seit Sommer in der Bundesliga bei Sindelfingen. Foto: Privat

Jugendfußball: 15-Jährige spielt seit dieser Saison für die B-Juniorinnen des VfL Sindelfingen Ladies. 

Seit diesem Sommer spielt Tia Lutz für die U17 beim VfL Sindelfingen Ladies und das heißt Gegner wie der FC Bayern warten, denn bei den B-Juniorinnen spielt die 15-Jährige in der Bundesliga.

 

Angefangen hat die Tia Lutz aus Weiden (Dornhan) schon ganz früh mit dem Fußball. Bei den Jungs spielte sie in der Jugend des SV Weiden und trainiert mittlerweile immer noch donnerstags bei den B-Junioren in Betzweiler mit, da die Wege zum Training in Sindelfingen dreimal die Woche einfach zu weit wären. Montag und Mittwoch trainiert Tia bei ihren Mannschaftskameradinnen, wo sie sich nach dem Wechsel im Juli vom SV Eutingen schnell eingefunden hat und auch schon von den Trainern fest für die Startelf eingeplant ist.

Deutlich anspruchsvoller als früher geht es beim Bundesligisten zu: "Es wird härter trainiert und auch viel disziplinierter. Zudem wird auch ganz klar nach Trainingsbeteiligung aufgestellt. Außerdem musste ich meine Ernährung anpassen. Vor dem Spiel muss ich mich ›sportlicher‹ ernähren, das heißt viele Kohlenhydrate, Eiweiß und viel Wasser", erzählt die 15-Jährige von den neuen Erfahrungen. Auch das Training ist im Unterschied zu dem bei den B-Junioren von Betzweiler professioneller. "Bei den Jungs trainiere ich insgesamt eher auf das körperliche, beim Training in Sindelfingen liegt der Schwerpunkt eher auf Technik und das Spielerische." Vor allem im körperlichen sei auch der Unterschied zwischen den Jungs und Mädels zu spüren. "Da ich viele von den Jungs ja schon früher kenne, nimmt da auch keiner Rücksicht darauf, dass ich ein Mädchen bin," sagt Tia und lacht. Die 15-Jährige hatte zwar bei Eutingen gespielt, aber nun mit Gastspielrecht. Denn bei den Jungs hatte sie bis zum Wechsel nach Sindelfingen auch im Spielbetrieb mitgewirkt.

Das viele Training und die weiten Strecken nach Sindelfingen bekommt die Realschülerin, die nächstes Jahr ihren Abschluss macht, zusammen mit ihren Eltern gut geregelt. Auch von der Schule bekommt sie Unterstützung. Ob der Weg hin zur Profifußballkarriere gehen soll, das weiß die 15-Jährige noch nicht: "Frauen müssen da beruflich weiter in die Zukunft planen, weil es nicht vergleichbar mit den Profis im Männerbereich ist."

Eines der sportlichen Highlight für Tia war bislang der Länderpokal in Duisburg, den sie im vergangenen Jahr mit der U14 der Talentfördergruppe Schwarzwald/Zollern gewinnen konnte. Auch in diesem Jahr wäre es dorthin gegangen, doch wegen Corona wurde der Pokal abgesagt. Spannenden dort vor allem: Talente werden für die Jugendnationalmannschaften beobachtet.

Nun soll es aber in der Bundesliga erstmal klappen, sagt Tia. Hier will man sich in der Tabelle nach oben arbeiten. Bei den ersten drei Saisonspielen – unter anderem gegen den FC Bayern München – hat es bislang aber leider noch nicht geklappt mit dem Sieg. Mit der U17 von Eintracht Frankfurt, TSG Hoffenheim und dem SC Freiburg warten die kommenden Spieltage echte Kaliber auf Tia und ihre Mädels aus Sindelfingen und damit eine spannende Saison.